Michael Schumacher
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Chronik

Formel-1-Legende Schumacher ist 50

Am 3. Jänner hat der erfolgreichste Formel-1-Fahrer aller Zeiten ein rundes Jubiläum gefeiert: Michael Schumacher ist 50 geworden. Fans und ehemalige Weggefährten würdigten den Jubilar, der seit seinem schweren Skiunfall vor fünf Jahren die Öffentlichkeit meidet. „Ihr könnt euch sicher sein, dass er in besten Händen ist“, richtete seine Familie über Facebook aus.

Der siebenfache Weltmeister Schumacher hatte bei einem Unfall am 29. Dezember 2013 im Skigebiet in der Nähe des französischen Meribel ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten, obwohl der Deutsche einen Helm getragen hatte. Seit September 2014 erholt er sich in seiner Schweizer Wahlheimat in Gland am Genfer See von dem Unfall. Informationen zum Zustand Schumachers gibt es nicht.

„Bitte habt Verständnis, wenn wir uns nach Michaels Wünschen richten und ein so sensibles Thema wie Gesundheit, so wie früher auch immer, in der Privatsphäre belassen“, so die Familie in ihrer Botschaft, die sie bereits am Mittwoch online stellte. Es werde „alles Menschenmögliche getan, um ihm zu helfen“, hieß es weiter.

Virtuelles Museum und eigene App

Der runde Geburtstag wird im Kreise der Familie gefeiert. Der Deutsche, der mit 91 Grand-Prix-Erfolgen Rekordhalter ist, erhielt aber auch von seinen noch immer zahlreichen Fans rund um den Globus Glückwünsche. „Wir freuen uns darüber und möchten uns von ganzem Herzen bedanken dafür, dass ihr Michaels 50. Geburtstag morgen gemeinsam mit ihm und mit uns feiert“, hieß es in dem Facebook-Posting vom Mittwoch.

Anlässlich von Schumachers Geburtstag werde es auch einige Aktionen geben, um „Michaels Erfolge Revue passieren zu lassen“. So habe die „Keep Fighting Foundation ein virtuelles Museum geschaffen“, das sie am Donnerstag als offizielle „Michael Schumacher App“ veröffentlichen werde.

Zudem werde durch die Ausstellung „Michael Schumacher Private Collection“ in Köln und „durch die Veröffentlichung von Erinnerungen in sozialen Medien oder durch die Fortsetzung seiner gemeinnützigen Arbeit durch die Keep Fighting Foundation“ an Schumachers Lebensleistung erinnert: „Wir möchten damit den Blick wieder auf seine Siege, seine Rekorde und seinen Jubel lenken.“

Schumacher „kompletter Fahrer“

Die Karriere des Kerpeners war von Rekorden gepflastert. Neben seinen 91 Siegen sind seine sieben WM-Titel – zwei mit Benetton, fünf mit Ferrari – vorerst noch unerreicht. Im Cockpit der „Scuderia“ dominierte Schumacher von 2000 bis einschließlich 2004 das Geschehen auf der Rennstrecke fast nach Belieben. Insgesamt 155-mal stand der 50-Jährige auf dem Podium, 77-mal drehte er die schnellste Runde in einem Grand Prix.

Michael Schumacher und Ferrari Chef Jean Todt
Reuters/Max Rossi
Jean Todt (r.) durfte mit Schumacher mehrere WM-Titel feiern

„Er war mein Lehrmeister, mein Lehrer“, sagte Schumachers ehemaliger Teamkollege Felipe Massa der dpa. Der Brasilianer wurde 2003 Testfahrer bei Ferrari und war dann 2006 in Schumachers letztem Jahr bei der „Scuderia“ sein Stallgefährte. Der mittlerweile zurückgetretene Massa bezeichnete die Zeit an der Seite des siebenmaligen Weltmeisters als „großartige Erfahrung“. Schumacher sei ein „kompletter Fahrer“ gewesen, von dem er sich viel habe abschauen können.

Todt würdigt Jubilar

Auch Jean Todt, seines Zeichens Präsident des Internationalen Automobilverbandes (FIA) und während Schumachers Weltmeisterjahre Teamchef bei Ferrari, würdigte den Jubilar. Die Freundschaft mit Schumacher sei ein „großes Geschenk“, wie er in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ zu Protokoll gab. Auch wenn die Freundschaft nicht mehr so sein könne, wie einst, besuche er Schumacher mindestens einmal im Monat.

Todt erinnerte auch an den Kampfgeist des Deutschen und seiner Familie seit jenem Schicksalsschlag Ende Dezember 2013: „Seine Familie kämpft genauso“, so der Franzose. Wenn er Schumacher besuche, fühle er sich nicht hilflos, merkte Todt an. „Am Ende helfen ihm aber nur positive Gedanken“, sagte der FIA-Boss, „ich und seine ganze Familie reagieren trotz der Umstände im mentalen Sinne positiv.“

Mercedes hebt Verdienste hervor

Schumachers letzter Formel-1-Rennstall, Mercedes, hob die Leistungen des Rekordweltmeisters am Donnerstag ebenfalls hervor. „Als Fahrer hat Michael die Formel 1 mit seinem Auge fürs Detail und seinem technischen Verständnis zu einem völlig neuen Level geführt“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

„Er hat alles mit großer Entschlossenheit getan, von den Debriefs (Nachbesprechungen) mit seinen Ingenieuren bis hin zum Fitnesstraining. Er war immer auf der Suche nach neuen Wegen, um seine Leistung auf der Strecke zu verbessern“, betonte der Wiener.

Schumacher beendete 2006 seine Karriere, gab aber dann von 2010 bis 2012 noch ein Comeback bei Mercedes. „Michael hatte einen enormen Einfluss auf die Formel 1“, sagte Wolff über Schumacher, der 1990 in das Juniorprogramm von Mercedes aufgenommen worden war. „Er hat nicht nur einen unglaublichen Rekord aufgestellt, sondern den Sport auch für immer verändert.“

Der Deutsche leistete in seinen drei Formel-1-Jahren wichtige Aufbauarbeit beim aktuellen Weltmeisterteam. „Michael ist einer der Gründungsväter unseres Erfolgs in den vergangenen fünf Jahren“, so Wolff. „Er hat eine entscheidende Rolle gespielt, als wir wieder in die Formel 1 eingestiegen sind, und ist eine der Personen, die das Fundament für unseren Erfolg in den Folgejahren gelegt haben.“