Marcel Hirscher
APA/AP/Giovanni Auletta
Ski alpin

Hirscher triumphiert nach Husarenritt

Marcel Hirscher hat zum fünften Mal den Weltcup-Slalom in Zagreb für sich entschieden. Der 29-jährige Salzburger setzte sich am Sonntag in einer trotz letztlich klaren Vorsprungs spannenden Entscheidung 0,60 Sekunden vor dem Franzosen Alexis Pinturault durch, der den Tiroler Manuel Feller um zwei Hundertstelsekunden auf den dritten Platz verwies.

Als Zweiter nach dem ersten Durchgang hinter dem Kärntner Marco Schwarz und knapp vor Feller hatte Hirscher im Finale einmal mehr zum Generalangriff geblasen und alles riskiert. Kleine Fehler waren die Folge, die Bestzeit gab ihm im Ziel allerdings recht – zumal Schwarz, der fünf Tage nach seinem Weltcup-Debütsieg in Oslo den zweiten hätte draufpacken können, im Finale Nerven zeigte und einfädelte. Auch zum Vorteil Fellers, der seinen dritten Halbzeitrang dadurch behielt.

Während Pinturault im zweiten Lauf von Platz fünf auf zwei vorstieß und Hirscher dank Laufbestzeit noch zum Sieg fuhr, scheiterten die Konkurrenten der Reihe nach. Selbst Hirschers Dauerrivale Henrik Kristoffersen blieb hinter seinen Möglichkeiten und als Fünfter letztlich 1,35 Sekunden hinter Hirscher, der über seinen insgesamt 64. Weltcup-Sieg und 30. im Slalom jubelte. Den Vorsprung im Gesamtweltcup auf den Norweger Kristoffersen baute er mit seinem sechsten Saisonsieg auf 335 Punkte aus.

Hirscher gewinnt Slalom in Zagreb

Marcel Hirscher hat zum fünften Mal den Slalom in Zagreb gewonnen. Der Salzburger setzte sich dank Laufbestzeit in der Entscheidung vor dem Franzosen Alexis Pinturault und Landsmann Manuel Feller durch.

„Luft wird für mich dünner“

Im ersten Lauf habe Hirscher die Selbstverständlichkeit, Stabilität und Sicherheit noch gefehlt. „Ich kann schnell Ski fahren, das ist mir im zweiten Durchgang sehr gut gelungen. Ich bin mit vollem Risiko ins Rennen gegangen. Ich bin megafroh und happy, dass es geklappt hat. Es war ein harter Arbeitstag. Die Luft wird für mich dünner“, erklärte Hirscher, der auch Schwarz Respekt aussprach: „Er hat gut angefangen und ist wahnsinnig in Form. Er zeigt, wo sein Speed hingeht. In den kommenden Rennen muss man mit Marco rechnen.“

Schwarz selbst haderte nach der vergebenen Chance auf den zweiten Weltcup-Sieg. „Es ist schade. Ich wusste, dass ich Gas geben muss. Das ist mir leider nicht aufgegangen“, sagte der 23-jährige Kärntner. Dabei sei er vor dem zweiten Lauf ganz entspannt gewesen und habe sich nicht mehr Druck gemacht als sonst. „Ich bin locker gefahren. Bis zum Einfädler hat es gut funktioniert. Klar ärgere ich mich, aber es geht weiter. Die nächste Chance kommt nächstes Wochenende. Meine Form passt.“

1. Marcel Hirscher (AUT)
2. Alexis Pinturault (FRA)
3. Manuel Feller (AUT)

Als Vorjahresvierter und nun Dritter mehr als glücklich war Feller. „Im Ziel habe ich mir gedacht, dass es das nicht sein kann, dass ich wieder Vierter werde", sagte der Tiroler nach seinem ersten Podest in einem Weltcup-Slalom neben WM-Silber. Es ist ein Wahnsinn. Unglaublich, ich bin mehr als glücklich.“ Auch Feller fühlte mit Schwarz. Vor zwei Jahren war er in Zagreb ebenfalls als Halbzeitführender ausgeschieden. „Marco hat leider das gleiche Schicksal ereilt. Das vergönnt man keinem, er ist in einer Superform. Das nennt man Routine sammeln, er ist ja noch ein junger Bub.“

Zahlreiche ÖSV-Ausfälle

Für die weiteren Österreicher blieben die Top Ten außer Reichweite. Knapp dran war Christian Hirschbühl, der im Finale aber von Platz zehn auf 14 (2,21) abrutschte. Marc Digruber fuhr als Halbzeit-16. an einem Tor vorbei. „Ein Blackout, das passiert in einer Hundertstelsekunde. Dabei hatte ich den Lauf gut besichtigt“, ärgerte sich Digruber. Hirschbühl ließ im Flachstück entscheidende Zehntelsekunden liegen. „Jetzt heißt es weitermachen und beim nächsten Mal besser zu sein“, sagte der 28-jährige Vorarlberger.

Der Tiroler Michael Matt dagegen schied bereits in Durchgang eins nach bis dahin guter Fahrt kurz vor dem Ziel ebenso aus wie Richard Leitgeb und Johannes Strolz, der mit Startnummer 41 nach starker Zwischenzeit ausgefallen war. Matt sagte am Ende seines kurzen Arbeitstages: „Ich hab leider einen Schlag abbekommen. Bei dem hohen Tempo ging da in Zagreb nichts mehr.“ Nächster Einsatz der Techniker ist am Samstag beim Weltcup-Riesentorlauf in Adelboden.