Walkner ging als Sieger der zweiten Etappe als erster der 134 Piloten ins Rennen. Daher musste er sich selbst seinen Weg durch das 331 Kilometer langen Teilstück von San Juan de Marcona nach Arequipa bahnen und konnte sich nicht an Spuren anderer Fahrer orientieren. Walkner hatte bereits vor dem Start Schwierigkeiten antizipiert – und er sollte recht behalten.
„Die ersten 60 Kilometer konnte ich gut aufmachen und navigieren, dann habe ich in den Dünen eine Abrisskante übersehen. Ich habe mich vorwärts überschlagen. Zum Glück nicht so viel passiert, nur ein wenig die Lippen und das Gesicht angeschlagen“, schilderte Walkner den Auftakt in das Teilstück. Danach wurden die Probleme nicht weniger, weil bei Fahrkilometer 100 plötzlich dichter Nebel aufzog, „sodass man wirklich keine fünf Meter Sicht mehr hatte“.
Abfahrt über Klippe kostet wertvolle Zeit
Aufgrund der schlechten Sicht entschied sich Walkner die gleiche Route wie Honda-Pilot Joan Barreda zu wählen. Statt eine Klippe zu umfahren, nahm das Duo diese direkt als Abfahrt – und musste umkehren. „Zum Glück habe ich zu Hause viel traininert und mir gute Enduro-Skills angeeignet. Mit Müh und Not bin ich dann irgendwie wieder raufgekommen“, so Walkner über den beschwerlichen Weg zurück.
Walkner fällt bei Rallye Dakar zurück
Ein Navigationsfehler kostet Matthias Walkner bei der Rallye Dakar einen Top-Zwischenrang. Der Salzburger fällt in der Gesamtwertung auf Platz acht zurück.
Vor dem Betanken habe es dann laut Walkner einen „eindeutigen“ Fehler im Roadbook gegeben, weshalb sich zahlreiche Piloten verfuhren. Ergebnis: Nach der fünften Wertungsstation lag Walkner knapp 30 Minuten zurück. Am Ende kam Walkner gemeinsam mit seinen Markenkollegen Sam Sunderland (GBR) und mit Toby Price (AUS) ins Ziel – mit 23:15 Minuten Rückstand auf Etappensieger Xavier de Soultrait. Der französische Yamaha-Pilot hatte die Führung nach der dritten Zeitmessung übernommen.
Walkner: „Es ist noch alles drinnen“
In der Gesamtwertung fiel Walkner damit auf den achten Platz zurück. In Führung liegt nunmehr der Chilene Pablo Quintanilla. Der Husquvarna-Pilot überquerte das Ziel mit nur 15 Sekunden Rückstand auf de Soultrait als Zweiter. Noch schlechter als Walkner erging es dem bisherigen Gesamtleader Joan Barreda. Der Spanier musste aufgeben, nachdem seine Honda nach Angaben der Veranstalter im Sand stecken geblieben war.
Das Unternehmen Titelverteidigung will Walkner trotz der verpatzten Etappe noch nicht aufgeben. „Natürlich ist das alles sehr ärgerlich, aber wir dürfen nicht vergessen, dass bei der Rallye Dakar eigene Gesetze gelten“, so der 32-Jährige. „Ich habe zwar nun 21 Minuten Rückstand auf den Führenden Quintanilla, aber ist noch alles drinnen, und wir haben erst Tag drei, da kann noch viel passieren.“
Peterhansel trumpft auf, Sainz weit zurück
Bei den Autos dominierte Stephane Peterhansel die dritte Etappe. Der Rekordsieger aus Frankreich (13 Titel) verbesserte sich durch seinen Tagessieg mit seinem Mini auf den dritten Platz der Gesamtwertung. In Führung liegt nun der Katarer Nasser al-Attijah im Toyota, er liegt 6:48 Minuten vor dem zweitplatzierten Saudi Jasid al-Radschhi im Mini.
Peterhansel hat etwas mehr als sieben Minuten Rückstand auf den Führenden. Sein Landsmann Sebastian Loeb, am Vortag Sieger der zweiten Etappe, verlor fast eine Dreiviertelstunde auf den Sieger und fiel auf den achten Gesamtrang zurück. Seine Hoffnungen auf die Titelverteidigung begraben muss wohl Carlos Sainz, der nach einem Reifenschaden lange festsaß. Auch der bisher führende Südafrikaner Giniel de Villiers scheint nach Problemen mit dem Motor aus dem Rennen um den Gesamtsieg zu sein.