Murray muss möglicherweise Karriere beenden

Der frühere Weltranglistenerste Andy Murray wird seine Karriere wegen anhaltender Hüftprobleme möglicherweise schon nach den bevorstehenden Australian Open beenden, spätestens aber im Sommer in Wimbledon. Das kündigte der 31-jährige Brite auf einer emotionalen Pressekonferenz am Freitag in Melbourne an, wo am Montag das erste Grand-Slam-Turnier der neuen Saison beginnt.

Andy Murray (GBR)
APA/AFP/William West

Dort hat der ungesetzte Schotte in der ersten Runde mit dem Spanier Roberto Bautista Agut, der zuletzt das ATP-Turnier in Doha gewann, eine schwere Aufgabe vor sich. Ins Hauptfeld war Murray durch das „Protected Ranking“ für lange verletzte Profis gerückt.

Pressekonferenz unterbrochen

Kurz nach Beginn seiner Pressekonferenz musste Murray kurzzeitig den Raum verlassen, ehe er sich mit feuchten Augen wieder den Fragen der Medienvertreter stellen konnte. Der nur noch auf Platz 230 der Weltrangliste geführte Brite will zwar zu seiner Erstrundenpartie antreten, sieht sich auf Dauer aber nicht mehr in der Lage, auf dem höchsten Niveau zu spielen.

„Ich bin nicht sicher, ob ich noch vier oder fünf Monate unter Schmerzen spielen kann. Ich möchte es bis Wimbledon schaffen und dann aufhören, aber ich bin nicht sicher, ob ich das machen werde“, sagte er.

Murray leidet seit 20 Monaten unter Hüftproblemen und ließ sich deswegen vor einem Jahr operieren. Wegen der fortwährenden Schmerzen erwägt er nun sogar einen weiteren Eingriff.

Sein vor allem auf Defensive und Konter ausgerichtetes Spiel fordert von ihm viel Laufarbeit und führt oft zu langen Ballwechseln, brachte Murray aber viel Erfolg. Er gewann zweimal in Wimbledon, war zweimal Olympiasieger, holte den Titel bei den US Open und stand fünfmal im Finale der Australian Open sowie einmal im Endspiel der French Open.