Lukas Herburger (Österreich) und Marouan Chouiref (Tunesien)
Reuters/Ritzau Scanpix Denmark/Henning Bagger
Handball-WM

Österreich verpasst gegen Tunesien Aufstieg

Das erhoffte Wunder ist ausgeblieben: Österreichs Handballer verloren am Donnerstagabend in Herning das letzte WM-Gruppenspiel gegen Tunesien klar mit 27:32 und verpassten als Fünfter der Gruppe C die Hauptrunde. Für den Aufstieg wäre ein Sieg mit elf Toren Abstand nötig gewesen.

Der Afrikameister von 2018 steht unterdessen als Gruppendritter hinter Gastgeber Dänemark und Norwegen überraschend in der Hauptrunde. Den Tunesiern hätte selbst eine Niederlage mit bis zu vier Toren Unterschied für den Aufstieg gereicht.

Für Österreich geht es nach nur einem Sieg und vier Niederlagen in die unter „President’s Cup“ firmierende Verliererrunde, in der die Platzierungen ausgespielt werden. Zunächst geht es dabei am Samstag (20.30 Uhr, live in ORF Sport +) in Kopenhagen gegen Argentinien. Im Falle eines Sieges würde man am Sonntag (20.30 Uhr) gegen den Gewinner der Partie Serbien gegen Bahrain um Platz 17 spielen, im Fall einer Niederlage gegen den Verlierer (18.00 Uhr) um Rang 19.

Handballer verpassen WM-Hauptrunde

Bei der Handball-Weltmeisterschaft hat Österreich den Sprung in die Hauptrunde verpasst. Im letzten Gruppenspiel gegen Tunesien gab es statt des notwendigen Sieges mit elf Toren Vorsprung eine 27:32-Niederlage.

Rückfall nach gutem Start

Die Auswahl des Österreichischen Handballbunds (ÖHB) war in Herning gut in die Partie gekommen und mit 2:0 in Führung gegangen. Nach wenigen Minuten war der Vorsprung aber verspielt: Pass- und technische Fehler wurden von den Tunesiern umgehend mit Treffern bestraft. Mit Fortdauer der ersten Hälfte mehrten sich die österreichischen Unsicherheiten – und die Tunesier zogen auf bis zu 15:9 davon, zur Pause stand es aus ÖHB-Sicht 14:18.

Robert Weber (Österreich)
GEPA/Oliver Lerch
Robert Weber erzielte neun Tore, konnte die Niederlage aber nicht verhindern

In der zweiten Hälfte ging das fehlerbehaftete Spiel nahtlos weiter. Beim Stand von 16:22 wechselte Teamchef Patrekur Johannesson durch – und die ÖHB-Sieben kämpfte sich heran. Bei 25:25 gelang sogar erstmals der Ausgleich, danach übernahm aber wieder die Angst vor dem Sieg das Kommando, die Afrikaner stellten auf 28:25 und gaben den Vorsprung nicht mehr aus der Hand. Als Österreich im Finish alles riskierte, antwortete Tunesien mit einem 3:0-Lauf zum 32:27-Endstand.

Stimmen zum Spiel:

Patrekur Johannesson (ÖHB-Teamchef): „Wir fangen an, machen zwei Tore – und dann werden unsere Passfehler bestraft. Dann verlieren einige Spieler die Geduld, sind undiszipliniert. Dann wird es einfach schwer. Dann hat jeder im Kopf, dass es mit den elf Toren nicht geht. Aber wie wir zum Schluss gespielt haben, da haben sie richtig gekämpft. Dieses Spiel ist schwierig gewesen, aber wir hätten einen Plan gehabt. Schade, dass wir nicht einmal gewonnen haben. Fehler werden bei der WM sofort bestraft. Wir haben viel versucht, so ist das leider. Wir sind alle enttäuscht und wir wollten mehr, das ist klar.“

Sebastian Frimmel (ÖHB-Flügelspieler): „Mir wäre lieber, dass wir in die Hauptrunde gekommen wären. Dass ich mit meinem Spiel zufrieden bin, bringt mir auch nichts. Ich bin leer im Kopf, ich kann nicht genau analysieren, was schiefgelaufen ist. Aber es gab viele technische Fehler in den Anfangsminuten. Das war eigentlich das, was wir machen wollten – nämlich sie zu Fehlern zu zwingen. Wir haben genau das bekommen, was wir bei ihnen erzwingen wollten.“

Nikola Bilyk (ÖHB-Kapitän): „Wir wollten auf jeden Fall in die Hauptrunde, und das haben wir nicht geschafft. Natürlich bin ich enttäuscht.“

Handball-WM, Gruppe C, fünfter Spieltag

Donnerstag:

Österreich – Tunesien 27:32 (14:18)

Herning, Jyske Bank Boxen

ÖHB-Torschützen: Weber (9), Frimmel (7), Bilyk, Herburger (je 3), Dicker, Zeiner (je 2), Bozovic (1)