Serena Williams (USA) mit einer verzweifelten Geste
Reuters/Kim Kyung Hoon
Australian Open

Serena Williams scheitert an Pliskova

Serena Williams ist bei den Australian Open im Viertelfinale ausgeschieden. Die 37-jährige frühere Weltranglistenerste vergab gegen die Tschechin Karolina Pliskova nach einer 5:1-Führung im dritten Satz vier Matchbälle und verlor nach knapp zweieinviertel Stunden mit 4:6 6:4 5:7.

Damit kann die 37-jährige US-Amerikanerin in Melbourne nicht ihren 24. Titel bei Grand-Slam-Turnieren holen und so den Rekord der Australierin Margaret Court einstellen. Sie hat aber heuer in Paris (French Open), London (Wimbledon) und New York (US Open) noch drei Chancen.

Williams war bei ihrem ersten Matchball umgeknickt, wollte das aber nicht als Ursache für ihre Niederlage sehen. „Ich habe bei den Matchbällen eigentlich nichts falsch gemacht. Karolina hat einfach angefangen, unglaublich gut zu spielen. Sie riskierte alles, war sehr aggressiv und traf ein paarmal die Linien.“ Die Niederlage sei einfacher zu verdauen, weil sie sich nichts vorzuwerfen habe. Major-Titel Nummer 24 hat Williams aber noch nicht aufgegeben: „Ich fühle, dass es kommen wird.“

Williams verliert nach vergebenen Matchbällen

Bei den Australian Open ist Serena Williams Traum vom 24. Grand-Slam-Titel im Viertelfinale überraschend geplatzt. Die Turnierfavoritin musste sich Karolina Pliskova nach vier vergebenen Matchbällen geschlagen geben.

„War schon fast in der Kabine“

Pliskova sagte, dass sie den Sieg selbst kaum noch erwartet hatte. „Eigentlich war ich fast schon in der Umkleidekabine und jetzt stehe ich hier als Siegerin. Ich war zu passiv, sie war ein bisschen wackelig am Ende.“ Später fügte Pliskova hinzu: „So etwas passiert vielleicht einmal im Leben.“

Karolina Pliskova (Tschechien) und Serena Williams (USA) nach dem Match
AP/Andy Brownbill
Williams zeigte sich als faire Verliererin

Eineinhalb Sätze lang sah die als Nummer sieben gesetzte Tschechin schon wie die Siegerin aus, im zweiten lag die bis dahin stark aufschlagende Pliskova nach einem Break mit 3:2 voran. Dann gelang Williams aber die Wende. „Sie ist auf die Bälle gegangen und war aggressiver, ich war zu passiv“, sagte Pliskova.

Beim Stand von 5:1 hatte Williams ihren ersten Matchball. Dabei knickte sie mit dem linken Fuß um, als sie die Richtung wechselte, und bewegte sich danach nicht mehr wie gewohnt. Beim Stand von 5:4 hatte sie trotzdem drei weitere Chancen auf den Sieg, konnte aber auch diese nicht nutzen. Pliskova lag wenig später mit 6:5 voran, mit eigenem Service beendete sie beim dritten Matchball nach 2:10 Stunden die denkwürdige Partie.

Osaka lässt Switolina keine Chance

Pliskova trifft im Halbfinale auf die japanische US-Open-Siegerin Naomi Osaka, die nach einem 6:4 6:1 gegen Jelina Switolina (UKR) erstmals im Halbfinale von Melbourne steht. Die 21-Jährige setzte sich Mitte des ersten Satzes mit dem 4:2 erstmals von Switolina ab, die sich im zweiten Durchgang beim Stand von 0:3 an der Schulter behandeln ließ. Nach nur 1:12 Stunden stand Osaka als erste Japanerin seit 25 Jahren im Semifinale von Melbourne. Zuletzt war das 1994 Kimiko Date gelungen.

Naomi Osaka (Japan)
Reuters/Aly Song
Für Osaka läuft es in Melbourne weiter ausgezeichnet

„Das ist etwas, woran ich viel gearbeitet habe, bei Turnieren weiter zu kommen und konstanter zu werden“, erklärte Osaka nach ihrem Erfolg. „Aber ich schaue weiter nach vorne, ich bin noch nicht zufrieden. Da gibt es noch Matches für mich zu gewinnen.“

Die Weltranglistenvierte hat weiter die Chance, die neue Nummer eins der Welt zu werden. Die bisherige Weltranglistenerste Simona Halep aus Rumänien wird die Spitzenposition durch ihr Achtelfinal-Aus gegen Williams nach dem Turnier verlieren. Switolina büßte durch ihr Aus die Chance ein, Halep zu folgen. Neben Osaka können aber auch Pliskova und deren Landfrau Petra Kvitova noch die neue Nummer eins werden.

Grüße an den Opa

Nach dem Match ließ es sich Osaka nicht nehmen, via Fernsehen Grüße nach Japan zu senden. Sie gratulierte ihrem Großvater in der Liveübertragung des Senders NHK zum Geburtstag. „Ich wollte das Match auch unbedingt gewinnen, weil er Geburtstag hat, und ich dachte, er würde zuschauen. Ich weiß nicht, ob er gerade was zu tun hat, aber er hat die Nachricht hoffentlich erhalten“, sagte sie. Osaka ist die Tochter eines Haitianers und einer Japanerin und ist in New York aufgewachsen. Sie lebt seit Jahren in Florida, grüßte ihren Großvater aber auf Japanisch.