Hannes Reichelt
Reuters/Lisi Niesner
Ski alpin

Reichelt Schnellster im Kitzbühel-Training

ÖSV-Routinier Hannes Reichelt hat sich für die Speed-Klassiker in Kitzbühel in Stellung gebracht. Der 38-Jährige markierte im Abschlusstraining auf der Streif am Donnerstag die Bestzeit vor den Italienern Matteo Marsaglia (+0,23 Sek.) und Dominik Paris (0,36). Als Vierter mit 0,43 Sekunden Rückstand überraschte der Steirer Daniel Danklmaier, der am Montag die Europacup-Abfahrt auf der Streif für sich entschieden hatte.

Reichelt, der vor fünf Jahren in der Abfahrt seinen bis dato einzigen Sieg in Kitzbühel verbucht hatte, testete erfolgreich die Rennlinie und lotete zugleich die Grenzen auf der pickelharten Streif aus. „Für mein Selbstvertrauen ist die Bestzeit wichtig, weil die letzten Rennen nicht so optimal waren. Dabei habe ich nicht alles perfekt erwischt. Aber dafür den oberen Teil“, so Reichelt, der trotz Bestzeit noch Reserven für das Rennen habe, wie er im ORF-Interview sagte. „Es ist noch Luft nach oben.“

Danklmaier versuchte, seinen vierten Platz zu relativieren. Die Rolle als Geheimfavorit für das Rennen wies er zurück. „Der Europacup war eine gute Leistung, aber das Training sagt nicht viel aus. Die Besten halten sich, glaube ich, zurück. Aber ich werde im Rennen mein Bestes geben. Was dabei rauskommt, werden wir sehen“, so der 25-Jährige.

Kitzbühel, neues Programm:

  • Freitag (11.30 Uhr): Abfahrt
  • Samstag (9.30/12.30): Slalom
  • Sonntag (13.30): Super-G

Alle Rennen sind live in ORF eins und im Livestream zu sehen

Abfahrt schon am Freitag

Das Rennprogramm in Kitzbühel wurde wegen der ungünstigen Wetterprognose auf den Kopf gestellt. Zum Auftakt des Hahnenkamm-Wochenendes geht schon am Freitag (11.30 Uhr) die Abfahrt Szene. Am Samstag (9.30 bzw. 12.30 Uhr) folgt der Slalom auf dem Ganslernhang, erst am Sonntag (13.30 Uhr) der Super-G. Alle Rennen sind live in ORF eins und im Livestream zu sehen.

Neben Reichelt und Danklmaier vermochten bei herausfordernden Bedingungen auf der berüchtigten Streif die weiteren Österreicher vorerst nur bedingt zu überzeugen. Wengen-Sieger Vincent Kriechmayr verlor als Elfter und damit drittbester ÖSV-Teilnehmer 1,11 Sekunden auf die Bestzeit. Otmar Striedinger wurde Zwölfter (1,63), sein Kärntner Landsmann Max Franz reihte sich direkt hinter Johannes Kröll (1,96) und Christopher Neumayer (2,06) als 19. (2,11) ein. Für Christian Walder (2,84) und Romed Baumann (2,88) reichte es zu den Rängen 30 und 31. Baumann wurde für die Streif-Rennen daraufhin nicht nominiert.

Reichelt Schnellster im Abfahrtstraining

Im zweiten Training für die Streif-Abfahrt war Hannes Reichelt am Donnerstag Schnellster, gefolgt von den Italienern Matteo Marsaglia und Dominik Paris.

Kriechmayr gab sich wie seine Teamkollegen mit dem Ergebnis im Training noch nicht zufrieden. „Ich muss mich an einigen Stellen noch steigern. In der Steilhangausfahrt habe ich Zeit verloren. Auch in der Traverse geht mehr“, sagte der Oberösterreicher. Franz sagte: „Es waren ein paar kleine Fehler, die es ausmachten. Da passte das Timing nicht. Mit fehlte noch die Selbstverständlichkeit beim Skifahren. Am Renntag wird das anders sein.“

Mayer mit Problemen

Super-G-Olympiasieger Matthias Mayer dagegen hatte nach der Bestzeit im ersten Training im zweiten gröbere Probleme mit dem Grip und kam einem Sturz mehrmals nur knapp aus. Letztlich mehr als drei Sekunden Rückstand auf Reichelt sind für das Rennen wohl nicht aussagekräftig. Nur wenig schneller als Mayer war übrigens der Schweizer Beat Feuz. Der Weltmeister schwang drei Plätze vor Mayer auf dem 32. Platz ab. „Das war nicht das, was ich mir vorgenommen hatte. Es hat von der Abstimmung nicht so gepasst“, sagte Mayer.

Herren-Abfahrt in Kitzbühel

Zweites Training am Donnerstag:
1. Hannes Reichelt AUT 1:57,41
2. Matteo Marsaglia ITA 0,23
3. Dominik Paris ITA + 0,36
4. Daniel Danklmaier AUT 0,43
5. Adrien Theaux FRA 0,61
. Christof Innerhofer ITA 0,61
7. Mauro Caviezel SUI 0,67
8. Brice Roger FRA 0,70
9. Benjamin Thomsen CAN 0,71
10. Johan Clarey FRA 1,01
11. Vincent Kriechmayr AUT 1,11
12. Otmar Striedinger AUT 1,63
13. Josef Ferstl GER 1,70
14. Werner Heel ITA 1,78
15. Wiley Maple USA 1,89
16. Travis Ganong USA 1,94
17. Johannes Kröll AUT 1,96
18. Christopher Neumayer AUT 2,06
19. Max Franz AUT 2,11
20. Florian Schieder ITA 2,13
30. Christian Walder AUT 2,84
31. Romed Baumann AUT 2,88
32. Beat Feuz SUI 3,00
35. Matthias Mayer AUT 3,10