Skifahrerin Nicole Schmidhofer
GEPA/Thomas Bachun
Ski alpin

Kandahar-Sprung erregt Gemüter

Die Schweizerin Corinne Suter hat am Donnerstag im Auftakttraining für die alpine Skiweltcup-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen Bestzeit erzielt. Geprägt war das Warmlaufen von einem „unfahrbaren“ ersten Sprung, wie ÖSV-Läuferin Cornelia Hütter meinte. Wie viele andere Läuferinnen ließ sie diesen aus, die Abstände auf Suter fielen dementsprechend aus.

0,69 Sekunden hinter Suter wurde die bisher unauffällige Schwedin Lisa Hörnblad Zweite. Danach reihte sich das ÖSV-Trio Tamara Tippler (+1,09), Christina Ager (1,19) und Stephanie Venier (1,36) auf den Plätzen drei bis fünf ein. Ramona Siebenhofer, am Wochenende Doppelgewinnerin in Cortina d’Ampezzo, landete mit 1,51 Sekunden Rückstand direkt vor der Sparten-Gesamtführenden Nicole Schmidhofer (1,59) auf Platz neun.

Hütter, die als Zwölfte ins Ziel kam (1,79), übte scharfe Kritik am ersten Sprung. „Ich habe schon bei der Besichtigung gesagt, dass es dich da komplett rauskatapultiert. Ich bin bei dem Sprung innen vorbeigefahren, weil ich mir das mit meinem Knie nicht antue“, erklärte die Steirerin, die in Cortina nach dreiwöchiger Verletzungspause ihr Comeback gegeben hatte. „Das ist nicht tragbar, dass die Ersten vor uns da die Testläufer sind. Das ist Gemeingefährdung gegen die Ersten.“

Ski-Damen üben Kritik an FIS

Nach dem ersten Abfahrtstraining in Garmisch-Partenkirchen übten die Ski-Damen wegen eines zu hoch angetragenen Sprungs Kritik an der FIS. Die Sicherheit der Läuferinnen sei gefährdet.

„Wir haben die Anweisung von unseren Trainern bekommen, das Tempo herauszunehmen. Ich habe 30 Meter vorher zu bremsen begonnen, der Sprung war für mich eigentlich kein Problem mehr“, berichtete Siebenhofer, die in Garmisch den dritten Weltcup-Sieg ihrer Karriere anpeilt. „Ich glaube schon, dass mir die Strecke liegt, ich war hier auch schon einmal Vierte“, erinnerte sie an das Rennen 2017.

Skifahrerin Tamara Tippler
GEPA/Christopher Kelemen
Tamara Tippler war als Dritte schnellste Österreicherin

Vonn verzichtet auf Abfahrt und Super-G

Damals siegte US-Star Lindsey Vonn, die sich mit einem verletzten Nerv im Wadenbein herumschlägt und die Abfahrt in Garmisch heuer nicht bestreiten wird. „Sie braucht einfach noch ein bisschen Zeit“, sagte US-Cheftrainer Paul Kristofic. Auch beim Super-G am Sonntag wird die 34-Jährige nicht dabei sein. „Mein Knie ist einfach noch nicht bereit für Rennen“, schrieb sie auf Instagram. „Ich arbeite so hart ich kann, um so schnell wie möglich wieder zurückzukommen.“ Vonn hat in ihrer Karriere 82 Rennen im Weltcup gewonnen und würde gerne noch den Rekord von 86 Siegen des Schweden Ingemar Stenmark brechen.

Beim Rennen sollte das Ärgernis beim ersten Sprung beseitigt sein. „Gestern war’s noch ein Hupfer, sie haben geglaubt, dass sie noch mehr machen müssen. Das zipft mich schon langsam an, weil der Sprung oben jedes Jahr ein Thema ist. Das müsste man von der FIS aus im Griff haben“, meinte Schmidhofer, die in der Abfahrtswertung nur acht Punkte vor Siebenhofer liegt. Das sei schade, denn „eigentlich ist die Piste megacool zu fahren“.

Damen-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen

Erstes Training am Donnerstag:
1. Corinne Suter SUI 1:40,00
2. Lisa Hörnblad SWE + 0,69
3. Tamara Tippler AUT 1,09
4. Christina Ager AUT 1,19
5. Stephanie Venier AUT 1,36
6. Lara Gut-Behrami SUI 1,41
7. Tina Weirather LIE 1,46
8. Jasmine Flury SUI 1,49
9. Ramona Siebenhofer AUT 1,51
10. Nicole Schmidhofer AUT 1,59
11. Ester Ledecka CZE 1,62
12. Cornelia Hütter AUT 1,79
13. Michelle Gisin SUI 1,80
14. Laurenne Ross USA 1,83
15. Sofia Goggia ITA 1,85
16. Mirjam Puchner AUT 1,87
17. Joana Hählen SUI 1,89
18. Helena Rapaport SWE 1,94
19. Ilka Stuhec SLO 2,12
20. Federica Brignone ITA 2,22
24. Nadine Fest AUT 2,39
26. Ricarda Haaser AUT 2,43
29. Nina Ortlieb AUT 2,49
30. Ariane Rädler AUT 2,53
53. Elisabeth Reisinger AUT 5,39
Nicht am Start: Lindsey Vonn (USA)