Miriam Puchner
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Ski alpin

Puchner überrascht in Garmisch-Training

Mirjam Puchner hat im zweiten Training für die Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben. Die Salzburgerin, die sich nach einem Beinbruch auf dem Weg zurück befindet, fuhr am Freitag mit Bestzeit ins Rampenlicht. Auch die restlichen Österreicherinnen agierten erneut stark.

Puchner war in 1:40,22 Min. auf der Kandahar-Strecke um acht Hundertstelsekunden schneller als die Schweizerin Corinne Suter, die am Donnerstag Trainingsschnellste für das Rennen gewesen war. Das findet allerdings nicht wie ursprünglich geplant am Samstag, sondern erst am Sonntag (11.30 Uhr, live in ORF eins) statt. Grund sind die so wie in Kitzbühel schlechten Wetterprognosen. Der Super-G wurde auf Samstag (11.30 Uhr) vorgezogen.

Hinter dem Spitzenduo folgte im Abschlusstraining eine geballte Portion Rot-Weiß-Rot: Ramona Siebenhofer, Stephanie Venier, Nicole Schmidhofer, Christina Ager und Cornelia Hütter belegten die Ränge drei bis sieben. Hütter teilte sich ihren Platz mit Olympiasiegerin Sofia Goggia aus Italien, die in Garmisch ihr Saisondebüt nach ihrem Knöchelbruch gibt, und der erneut schnellen Schwedin Lisa Hörnblad.

Puchner setzt Ratschläge um

Für Puchner war die Trainingsbestzeit nach ihrem bei der WM 2017 erlittenen Schien- und Wadenbeinbruch samt Nachoperation im Herbst ein erster großer Schritt zurück. „Gott sei Dank denke ich nicht mehr dran“, sagte Puchner mit Blick auf ihren schweren Sturz. Tipps ihres ebenfalls zurückgetretenen Bruders Joachim Puchner hätten im zweiten Training geholfen. „Vor allem im Mittelteil habe ich es gut umgesetzt“, sagte die Salzburgerin.

Abfahrerinnen in Garmisch-Training stark

Österreichs Abfahrerinnen präsentierten sich beim Abschlusstraining vor dem Rennen in Garmisch stark. Sechs rot-weiß-rote Athletinnen landeten unter den besten sieben. Mirjam Puchner fuhr Bestzeit.

Als Kandidatin auf den Sieg sieht sich die Salzburgerin in der auf Sonntag verschobenen Abfahrt aber ebenso nicht wie als Kandidatin auf einen Platz im Kader für die Weltmeisterschaft im schwedischen Aare. „Da müsste ich meine Trainingsleistung wohl wiederholen“, sagte Puchner. „Eine Trainingsbestzeit ist aber auf alle Fälle gut. Da weiß man, dass man am richtigen Weg ist.“

Kritisierter Sprung entschärft

Während die Programmänderung auch in Bayern dem Wetter zu schulden war, waren die Damen am Freitag über perfekte Bedingungen auf der Kandahar-Strecke begeistert. Auch der am Vortag so kritisierte obere Sprung war abgetragen und kein Thema mehr. „Es war nur noch ein Hupferle“, meinte etwa Siebenhofer. „Der zweite Sprung ist weit, aber nur einen Meter hoch, also kein Problem.“

Ramona Siebenhofer
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Siebenhofer empfahl sich mit starken Trainingsfahrten auch in Garmisch für den Sieg

Siebenhofer kann am Sonntag die erste Läuferin seit US-Star Lindsey Vonn (vier Siege von Jänner bis März 2018) bzw. die erste Österreicherin seit Renate Götschl (Jänner 2007) mit drei Abfahrtssiegen in Folge werden. In einer Favoritenstellung wollte sich die Steirerin aber nicht sehen. „Ich habe gelernt, dass eine Trainingsbestzeit nicht viel heißt. Ich kann aufs Rennen hin immer zulegen, weil immer die Rennfahrt die beste sein sollte.“

Shiffrin lässt Garmisch aus

Wie Siebenhofer kann auch Schmidhofer in Garmisch ihren dritten Saisonsieg einfahren. „Heute war es ein Volltraum zum Fahren“, sagte die Steirerin, die noch immer als Weltmeisterin im Super-G am Samstag an den Start geht. „Es wird sicher ein interessanter und teilweise eher schwieriger Super-G“, sagte sie.

Nicht mit dabei ist Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin befindet sich bereits im WM-Modus und lässt das wetterbedingt auf Samstag vorgezogene Rennen aus. Die zur Allrounderin gewordene Slalom-Spezialistin hat in diesem Winter bei allen drei Starts im Super-G auch gewonnen. Shiffrins Landsfrau Lindsey Vonn verzichtet nach dem Kurzcomeback in Cortina d’Ampezzo aufgrund ihrer Knieprobleme auf ein Antreten.

Damen-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen

Zweites Training am Freitag:
1. Mirjam Puchner AUT 1:40,22
2. Corinne Suter SUI + 0,08
3. Ramona Siebenhofer AUT 0,25
4. Stephanie Venier AUT 0,44
5. Nicole Schmidhofer AUT 0,46
6. Christina Ager AUT 0,47
7. Cornelia Hütter AUT 0,55
. Lisa Hörnblad SWE 0,55
. Sofia Goggia ITA 0,55
10. Michelle Gisin SUI 0,65
11. Michaela Wenig GER 0,78
12. Ricarda Haaser AUT 0,81
13. Joana Hählen AUT 0,85
14. Jasmina Suter SUI 0,90
15. Noemi Kolly SUI 0,93
16. Romane Miradoli FRA 0,98
17. Alexandra Coletti MON 1,01
18. Ragnhild Mowinckl NOR 1,10
19. Nina Ortlieb AUT 1,17
20. Alice Merryweather USA 1,22
. Tamara Tippler AUT 1,22
25. Ariane Rädler AUT 1,75
28. Elisabeth Reisinger AUT 1,75
Out u.a.: Nadine Fest (AUT)
Nicht am Start: Viktoria Rebensburg (GER), Lindsey Vonn (USA)