Novak Djokovic
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Australian Open

Djokovic führt Nadal im Finale vor

Novak Djokovic hat sich am Sonntag in eindrucksvoller Manier den Titel bei den Australian Open gesichert. Der 31-jährige Serbe fertigte im Endspiel den Spanier Rafael Nadal nach einer Spielzeit von nur 2:04 Stunden mit 6:3 6:2 6:3 ab. Mit seinem insgesamt siebenten Triumph avancierte der Weltranglistenerste zum alleinigen Rekordsieger in Melbourne.

Vor Djokovic hielten auch der Schweizer Roger Federer, der in den letzten beiden Jahren gewonnen hatte, und der Australier Roy Emerson bei sechs Titeln. Der Serbe blieb mit seiner Galavorstellung auch in seinem siebenten Australian-Open-Endspiel siegreich, holte nach Wimbledon und den US Open seinen dritten Grand-Slam-Titel in Serie und seinen insgesamt 15. Major-Titel. Damit überholte er auch in der Bestenliste den US-Amerikaner Pete Sampras und ist nun hinter Roger Federer (20) und Nadal (17) die Nummer drei.

„Genau vor zwölf Monaten hatte ich eine Operation. Dass ich jetzt nach drei Grand-Slam-Titeln in Serie wieder hier stehe, ist unglaublich. Ich bin sprachlos. Trophäen sind immer speziell, vor allem wenn man sie mit jemandem teilen kann. Ich danke meiner Familie und meinen Trainern. Ich kann es kaum erwarten, dass ich wieder nach Melbourne zurückkomme“, sagte Djokovic nach seinem Triumph.

Novak Djokovic
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Novak Djokovic jubelt im Melbourne Park nach einer perfekten Vorstellung im Finale

Nadal attestiert Djokovic „unglaubliches Niveau“

Für Nadal wurde indes sein fünftes Melbourne-Finale zum Desaster. Erstmals in seiner Karriere verlor er ein Grand-Slam-Endspiel glatt in drei Sätzen. Die 28. Niederlage im 53. Duell mit Djokovic wurde für den 32-jährigen Weltranglistenzweiten zu einer der bittersten. Nadal, der auf dem Weg ins Finale beeindruckt hatte, fand im gesamten Spiel keine Lösung gegen das Spiel von Djokovic und muss damit weiter auf seinen zweiten Titel „down under“ nach 2009 warten.

„Ich gratuliere Novak zum Titel, er hat heute und in den letzten zwei Wochen auf einem unglaublichen Level gespielt. Heute Abend war nicht mein bester Tag, trotzdem waren die letzten zwei Wochen sehr emotional und wichtig für mich. Ich werde weiter hart arbeiten, damit ich der beste Spieler bin, der ich sein kann. Ich werde auch trotz meiner Verletzungen weiterkämpfen. Auch wenn ich auf Gegner wie Novak treffe. Ich werde nach Melbourne zurückkommen, dann vielleicht mit einem anderen Ergebnis“, sagte Nadal.

Djokovic fertigt im Finale Nadal ab

Novak Djokovic hat sich zum König der Australian Open gekrönt. In einem einseitigen Finale ließ der Serbe dem Spanier Rafael Nadal keine Chance und ist mit seinem siebenten Sieg in Melbourne nun auch Rekordhalter.

Djokovic von Beginn an überlegen

Im Gegensatz zum 5:53 Stunden dauernden Endspielklassiker im Jahr 2012 machte Djokovic mit Nadal diesmal kurzen Prozess. Der Serbe war von Beginn an überlegen. 13 der ersten 14 Punkten gingen an den Weltranglistenersten, der sich damit eine 3:0-Führung erspielte. Nadal fand nie seinen Rhythmus und machte erstaunlich viele Eigenfehler. Djokovic spielte makellos, gab bei eigenem Service nur einen Punkt ab und hatte nach nur 36 Minuten Satz eins in der Tasche.

Rafael Nadal
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Rafael Nadal wusste im Endspiel über weite Strecken nicht, wie ihm geschah

Nadal war sichtlich angeschlagen und ratlos. Seine Fans hofften aber auch im zweiten Satz vergeblich auf eine Steigerung des Spaniers, der nur bis zum 2:2 mithalten konnte. Djokovic drehte erneut an der Temposchraube, nahm seinem Gegner zweimal den Aufschlag ab und holte sich mit vier Games in Folge eine komfortable 2:0-Satzführung. Beeindruckend dabei: Zu diesem Zeitpunkt verzeichnete der Serbe nur vier unerzwungene Fehler, während es bei Nadal gleich 20 waren.

Nadal auf verlorenem Posten

Der Spanier nahm vor dem dritten Satz eine Auszeit und versuchte sich in der Kabine zu sammlen. Aber auch diese Maßnahme erwies sich als wirkungslos. Djokovic behielt seinen Rhythmus und stellte mit einem frühen Break zum 2:1 die Weichen endgültig auf Sieg. Nadal erspielte sich zwar bei 2:3 seinen ersten Breakball, vergab diese Chance aber mit einem Rückhandfehler. Djokovic blieb am Drücker, holte sich bei Aufschlag Nadal zwei Matchbälle und jubelte nach einem Rückhandfehler des Spaniers über seinen historischen Triumph.

Die Statistik sprach nach der Partie eine eindeutige Sprache. Djokovic macht mit 89 Punkten gleich 36 mehr als Nadal. Der Serbe brachte 72 Prozent seiner ersten Aufschläge über das Netz und schlug acht Asse sowie keinen Doppelfehler. 34 Winner standen 21 vom Spanier gegenüber. Auch am Netz war der Weltranglistenerste hocheffizient. 16 von 18 Angriffen schloss Djokovic mit einem Punktegewinn ab.