Martin Hinteregger (Augsburg)
GEPA/Thomas Bachun
Fußball

Hinteregger bei Augsburg im Out

ÖFB-Teamspieler Martin Hinteregger steht nach seiner Kritik an Trainer Manuel Baum beim FC Augsburg auf dem Abstellgleis. Nachdem der 26-jährige Verteidiger zunächst mit einer „drastischen Geldstrafe“ und Einzeltraining davongekommen war, schloss Geschäftsführer Stefan Reuter am Dienstag eine weitere Zusammenarbeit mit Hinteregger überhaupt aus.

„Er darf sich gerne auch mit anderen Dingen beschäftigen, und sollte eine seriöse Anfrage bei uns ankommen, werden wir uns damit beschäftigen“, sagte Reuter bei einer Pressekonferenz. Unter Trainer Baum habe Hinteregger keine Zukunft mehr. „Er ist nicht überzeugt von dem Weg, wie wir es machen. Deswegen macht es auch keinen Sinn, einen, der keine Überzeugung hat, wieder aufzunehmen“, sagte Baum.

Reuter ließ zumindest eine theoretische Chance für eine Rückkehr offen, falls der Österreicher umdenkt. „Das kann man sich dann überlegen, wenn es der Fall ist“, sagte der Manager. „So lange einer nicht 100-prozentig den Weg mitgeht, hat er im Team nichts zu suchen.“ Schon zuvor hatte der 52-Jährige betont, „dass solche Aussagen über den Cheftrainer nicht zu akzeptieren sind und keine Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in einem Team darstellen“.

Hinteregger verscherzt es sich mit FC Augsburg

ÖFB-Teamverteidiger Martin Hinteregger steht nach seiner Kritik an Trainer Manuel Baum beim FC Augsburg auf dem Abstellgleis.

Öffentliche Kritik nach 0:2-Niederlage

Hinteregger hatte am Samstag nach dem 0:2 von Augsburg bei Mönchengladbach, dem zehnten Spiel ohne Sieg, darauf verzichtet, Trainer Baum den Rücken zu stärken. „Man sieht, dass wir noch tiefer im Sumpf stecken, da geht gar nichts. Wir betteln ums Gegentor. Das ganze Jahr 2018 ist die Kurve nach unten gegangen. Ich kann nichts Positives, aber auch nichts Negatives über den Trainer sagen“, verlautete der 26-Jährige.

Deshalb gab es nach FCA-Angaben am Dienstagvormittag ein Gespräch zwischen Hinteregger und den Geschäftsführern Reuter und Michael Ströll. Dabei war dem Abwehrspieler mitgeteilt worden, dass „es zu unseren Grundsätzen gehört, dass wir in Augsburg intern – auch sehr kritisch – miteinander sprechen, aber nicht in der Öffentlichkeit übereinander“, betonte FCA-Geschäftsführer Reuter.

Gefundenes Fressen für Medien

Die Aussagen waren ein gefundenes Fressen für die deutschen Medien. Auf der Website der „Bild“ stand gleich auf der Startseite: „Augsburg-Star geht auf eigenen Trainer los.“ Hinteregger ist bekannt dafür, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Am Samstag setzte es die dritte FC-Niederlage in Folge und zugleich die siebente in den jüngsten zehn Spielen. Der letzte Erfolg liegt lange zurück, Hannover 96 wurde am 27. Oktober 2018 mit 2:1 bezwungen. In der Tabelle liegt Augsburg als 15. nur einen Platz vor der Abstiegszone.

Augsburg holt Lehmann ins Trainerteam

Als Reaktion auf die sportliche Talfahrt wurde bereits am Montag der frühere deutsche Nationaltorwart Jens Lehmann als Assistenztrainer präsentiert. Der 49-Jährige habe einen Vertrag bis 30. Juni 2020 unterschrieben und solle Cheftrainer Baum im Abstiegskampf unterstützen, teilte der Arbeitgeber von Hinteregger, Michael Gregoritsch, Kevin Danso und Georg Teigl mit.

Lehmann hatte bereits bei seinem früheren Club Arsenal als Assistenztrainer von Arsene Wenger gearbeitet. „Es ist eine tolle Chance für mich“, wurde Lehmann zitiert. Lehmann spielte in seiner Profilaufbahn für Schalke, AC Milan, Borussia Dortmund, Arsenal und Stuttgart. Seit dem Ende seiner Laufbahn arbeitet der 61-fache Nationalspieler als TV-Experte. Mit Augsburg-Geschäftsführer Reuter spielte der ehemalige Torhüter von 1999 bis 2003 bei Dortmund zusammen.

Deutsche Bundesliga, 19. Runde

Freitag, 25. Jänner:
Hertha BSC Schalke 2:2
Samstag, 26. Jänner:
Dortmund Hannover 5:1
Mönchengladbach Augsburg 2:0
Wolfsburg Leverkusen 0:3
Freiburg Hoffenheim 2:4
Mainz Nürnberg 2:1
Bremen Frankfurt 2:2
Sonntag, 27. Jänner:
Bayern München Stuttgart 4:1
Düsseldorf Leipzig 0:4

Tabelle