ÖSV-Fahrer Max Franz
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Ski-WM

Prominente Zuseher bei Titelkämpfen

Ausgerechnet vor Beginn der Weltmeisterschaft hat das Verletzungspech den alpinen Skisport regiert. Anna Veith, Stephanie Brunner und Max Franz sind nur drei Medaillenkandidaten aus heimischer Sicht, die im Krankenstand sind. Auch international fehlen viele Größen, andere rangen vor den Titelkämpfen in Aare (Schweden) um ihre Fitness.

Cornelia Hütter war der jüngste von acht Ausfällen im ÖSV-Damen-Team in oder vor diesem Winter. Die Steirerin hat mittlerweile Erfahrung im Umgang mit Verletzungen. Ihr Innenbandeinriss im rechten Knie bedeutete die zweite längere Ausfallzeit in diesem Winter, schon 2017 war sie mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht.

Auch heuer betreffen viele Verletzungen den Kniebereich. Bei Veith, Brunner, Christine Scheyer und Katharina Gallhuber, Olympiadritte im Slalom, riss jeweils das Kreuzband. Seit Garmisch-Partenkirchen muss auch Kombi-Olympiasiegerin Michelle Gisin aus der Schweiz nach einer Knieverletzung alle WM-Ambitionen begraben, für die Norwegerin Nina Haver-Löseth kam auf dem Semmering nach einem Bruch des Schienbeinkopfes im Knie samt Meniskusverletzung das Saisonende.

Anna Veith
APA/Barbara Gindl
Anna Veith ist nach einem erneuten Kreuzbandriss auch bei der WM zum Zuschauen verdammt

Während Abfahrtsolympiasiegerin Sofia Goggia nach ihrem Knöchelbruch gerade noch vor der WM ihr Comeback schaffte, hat ihre italienische Teamkollegin Elena Fanchini nach einem Wadenbeinbruch wieder eine Auszeit. Auch die erfahrene Südtirolerin Johanna Schnarf fehlt verletzt.

Vonns Körper ist gebrochen

Speed-Queen Lindsey Vonn will in Aare zwar noch einmal versuchen, ihren lädierten Körper zu Höchstleistungen anzutreiben. Die US-Amerikanerin wird nach der WM aber endgültig einen Schlussstrich unter eine glanzvolle Karriere ziehen. „Mein Körper ist gebrochen, nicht mehr zu reparieren und lässt mich nicht die letzte Saison bestreiten, von der ich geträumt habe.“

Eine weinende Lindey Vonn winkt
GEPA/Thomas Bachun
US-Ski-Star Lindsey Vonn wird nach der WM einen Schlussstrich unter ihre glanzvolle Karriere ziehen

Bei den Herren platzten auch viele Träume. Max Franz war nach zwei Siegen auf dem besten Weg zu einer veritablen Medaillenhoffnung, als in Kitzbühel das Fersenbein nachgab. Dem Abfahrtssport gehen überhaupt allmählich die Fahrer aus. Rund ein Dutzend Läufer, die vor Saisonbeginn die Top 40 der Weltcup-Startliste gebildet haben, sind derzeit verletzt, darunter der zweifache Abfahrtskugelgewinner Peter Fill sowie die Deutschen Thomas Dreßen und Andreas Sander.

Der Schweizer Weltmeister von 2015, Patrick Küng, ließ es nach einer weiteren Gehirnerschütterung sein. Landsmann Marc Gisin fehlt nach dem Horrorcrash in Gröden (Rippenbrüche, Lungenverletzung). Carlo Janka wird in Aare dabei sein, konnte die Hocke zuletzt in Garmisch-Partenkirchen aber nur mit Schmerzmitteln einnehmen. Für Erik Guay brachte der Unterschenkelbruch von Kollege Manuel Osborne-Paradis im November die Gewissheit, es lieber gleich sein zu lassen.

Stars starten körperlich angeschlagen

Die norwegischen Teamleader Aksel Lund Svindal (Knie) und Kjetil Jansrud (Mittelhandknochenbrüche) reisten aus Schonungs- und Verletzungsgründen zuletzt nicht zur WM-Generalprobe nach Garmisch-Partenkirchen. Beide werden – wie etwa auch der körperlich angeschlagene Deutsche Felix Neureuther – in Aare starten.

Vor allem Svindal will bei seiner Abschiedsvorstellung nahe der Heimat seinen Medaillensatz (5/1/2) erweitern. Ob sein Fitnesszustand mitspielt, ist ungewiss. Die Nachwehen des Kitzbühel-Sturzes samt Kreuzbandrisses im Jahr 2016 ließen den Superstar nicht mehr los, deswegen beendet auch der 36-Jährige nach der WM seine Karriere.