Gerard Pique (FC Barcelona) und Karim Benzema (Real Madrid)
AP/Joan Monfort
Fußball

„Clasico“-Reigen mit veränderten Vorzeichen

Der FC Barcelona und Real Madrid eröffnen am Mittwoch (21.00 Uhr) den „Clasico“-Reigen. Im Hinspiel des spanischen Cuphalbfinales haben die Katalanen Heimrecht, die Entscheidung über den Aufstieg fällt am 27. Februar. Innerhalb weniger Wochen treffen die Erzrivalen dreimal aufeinander. Bei Real hat sich seit dem letzten Duell einiges verändert.

Nach den beiden Cuphalbfinal-Spielen empfangen die „Königlichen“ Barcelona am 2. März auch in der Liga. Zunächst kehrt Real nach dem 1:5-Debakel in der zehnten Ligarunde, das den damaligen Trainer Julen Lopetegui den Job gekostet hatte, ins Estadio Camp Nou zurück.

Unter Neo-Coach Santiago Solari fand der Champions-League-Sieger wieder in die Spur und zeigte zuletzt starke Leistungen. Die jüngsten fünf Pflichtspiele wurden gewonnen, in der Liga gab es viermal in Folge drei Punkte. „Wir sind 2019 viel besser, aktuell in unserer besten Form und werden versuchen, diese bis zum Ende der Saison zu halten“, sagte Jungstürmer Vinicius Junior.

„Ich habe keine Angst“

Der 18-Jährige zählte zuletzt zum Stammpersonal und trug sich am Sonntag beim 3:0-Sieg gegen Alaves erstmals in der Liga in die Real-Schützenliste ein. „Mich kann nichts beunruhigen. Ich spiele für Real Madrid, das beste Team der Welt, ich habe keine Angst“, betonte der Brasilianer, der dem Auftritt bei Barca vor 90.000 Fans gelassen entgegenblickt.

„Wir werden alles versuchen, um Barca zu besiegen“, sagte der Linksaußen, der im Sommer für 61 Mio. Euro von Flamengo aus seiner Heimat nach Spanien wechselte. Sein Coach hatte ihm zuletzt eine „großartige Leistung“ attestiert und seine Entwicklung gelobt.

Vinicius Junior (Real Madrid)
Reuters/Juan Medina
Vinicius Junior (18) entwickelte sich in diesem Kalenderjahr zum Stammspieler bei Real Madrid

Trotz der Klatsche im Herbst und der Tatsache, die jüngsten fünf Liga-„Clasicos“ nicht gewonnen zu haben, sieht sich Real beim Erzrivalen nicht in der Außenseiterrolle.

„In jedem Spiel Favorit“

„Real ist in jedem Spiel Favorit, wir denken immer nur an den Sieg und lassen uns nicht auf Rechenspiele ein“, betonte Solari. Seine Kicker, darunter Stürmer Karim Benzema, der in den jüngsten vier Partien sechsmal traf, wüssten, wie man in solche Partien gehen müsse.

„Wir haben viel Erfahrung“, sagte Reals Coach. Der aktuelle Erfolg macht zudem vieles leichter. „Wir sind aber jetzt nicht euphorisch, betrachten alles sehr nüchtern und versuchen im nächsten Spiel, wieder all unsere Energie reinzuwerfen“, so der seit Mitte November als Real-Chefcoach arbeitende 42-jährige Argentinier.

Wochen der Wahrheit

Real hat in der Liga nach 22 Spielen als Dritter acht Punkte Rückstand auf Leader Barca. Am Samstag geht es auswärts gegen den zweitplatzierten Lokalrivalen Atletico Madrid. Auch die nächste Woche hat mit dem Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel am Mittwoch gegen Ajax Amsterdam ein Highlight zu bieten. Barca hat eine Woche länger Zeit, bis das erste CL-Achtelfinal-Duell mit Lyon (19.2.) steigt. Zuletzt gab der Meister beim Heim-2:2 gegen Valencia nach acht Ligasiegen in Folge wieder einmal Punkte ab.

Messi fraglich, Dembele out

Superstar Lionel Messi zog sich dabei eine leichte Blessur zu und konnte deshalb auch am Montag nicht mit der Mannschaft trainieren, scheint aber zumindest im Kader der Katalanen auf. Der Ausfall des 31-jährigen Argentiniers wäre extrem bitter, erzielte er doch zwölf seiner 21 Ligatore in den jüngsten acht Spielen. Der zuletzt an einer Knöchelblessur und an einer Verkühlung laborierende Ousmane Dembele wurde hingegen nicht für das Aufgebot nominiert.

Barca war im Cup in den letzten Jahren herausragend, konnte die jüngsten vier Bewerbsauflagen für sich entscheiden und stand fünfmal in Folge im Endspiel. Für Real ist es dagegen die erste Halbfinal-Teilnahme seit 2014. Damals hatte man sich in der Folge mit einem 2:1-Finalsieg gegen Barca den Titel geholt.