Weil Reichelt aufgrund der Startnummernregelung nur noch die Eins geblieben wäre und der Super-G-Weltmeister von 2015 diese Nummer nicht haben wollte, blieb der Routinier der Auslosung fern (Startliste).
Laut der seit der Saison 2016/17 geltenden Speed-Startreihenfolge dürfen die Top Ten der Weltrangliste ungerade Nummern von 1 bis 19 wählen, womit die Besten in einem auseinandergezogenen Startfeld zu finden sind und die Bedingungen unterschiedlich sein können.
Mit Anliegen abgeblitzt
Der scheidende Athletensprecher Reichelt war im Mai mit voller Unterstützung der besten Abfahrer der Welt beim Kongress des Weltskiverbandes (FIS) in Costa Navarino mit seinem Anliegen abgeblitzt, dass sich die Läufer von 1 bis 30 jede einzelne Nummer aussuchen dürfen, was mehr Chancengleichheit schaffen würde. Die Läufer würden sich dann für jene Nummern entscheiden, mit denen sie die besten Bedingungen erwarten.
Weil aus den Top Ten der Kärntner Max Franz verletzt nicht an der WM teilnimmt, rückte Reichelt von Platz elf auf zehn für die Auslosung auf. Für den Letzten der Top Ten, der wählen darf, bleibt meistens nur noch die Startnummer eins.
So wird Reichelt in der Abfahrt am Samstag unmittelbar nach dem Spanier Adur Etxezarreta, der die Nummer 45 hat, mit der Eins um den Hals antreten und wird dafür sorgen, dass sich die Kollegen bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht über eventuelle Medaillen freuen dürfen.
Ende als Athletenvertreter
Reichelt erklärte im Jänner in Wengen, für den Athletenvertreter der alpinen Ski-Herren nicht mehr anzutreten. „Ich höre aus zwei Gründen auf: Erstens weil man nichts bewegen kann, zweitens weil ich durch familiäre Änderungen eigentlich eh keine Zeit mehr habe.“ Die Wahl findet während der Ski-WM in Aare statt. Auf Herren-Seite kandidieren Daniel Yule (SUI) und Adam Zampa (SVK) sowie für die Damen Anne-Sophie Barthet (FRA) und Verena Stuffer (ITA).
Dominik Paris Topfavorit auf Abfahrtsgold
Vincent Kriechmayr landet im WM-Abfahrts-Training auf Platz sieben. Nach seiner Trainingsbestzeit ist Super-G-Weltmeister Dominik Paris Goldfavorit.
„Ich hatte nach der Sitzung in Kvitfjell den hundertprozentigen Rückhalt meiner Mitstreiter und Konkurrenten, deswegen konnte ich beim Kongress auch argumentieren. Aber wenn nicht einmal mehr das reicht, dass du die Top 20 der Abfahrer hinter dir hast mit der gleichen Meinung, dann ist das schade. Ich habe für eine Sache gekämpft, gemeint, ich kann was ändern“, sagte der Routinier, der die Funktion vier Jahre ausübte, vor mehr als drei Wochen in der Schweiz.