Egger lag zur Halbzeit als Dritter noch voll auf Kurs Richtung Bronze, wurde im Finale aber noch vom Letten Kristers Aparjods vom Podest verdrängt. Gold ging an den Russen Semjon Pawlitschenko, der seinen Landsmann Roman Repilow (+0,044) im entscheidenden zweiten Lauf noch abfing und sich nach 2015, 2017 und 2018 seinen bereits vierten EM-Einzel-Titel sicherte.
„Letzte Woche haben in Altenberg vier Tausendstel auf den Sieg gefehlt, heute waren es 15 Tausendstel auf eine Medaille – das ist schon sehr ärgerlich, aber leider nicht zu ändern“, meinte Egger. „Ich möchte da aber gar nicht großartig raunzen, die Saison verläuft für mich nach wie vor ausgezeichnet, ich habe auch heute bewiesen, dass ich aktuell zu den Allerschnellsten zähle.“
Rodler verpassen knapp Podest
Bei der Rodel-EM in Oberhof haben die Österreicher Pech und verpassen die Medaillen nur knapp.
David Gleirscher erst im zweiten Lauf stark
Die weiteren Österreicher hatten mit der Medaillenentscheidung unterdessen nichts zu tun. David Gleirscher verbesserte sich mit einem starken zweiten Lauf noch vom 13. auf den sechsten Rang. „Die Möglichkeiten auf die Medaille habe ich im ersten Lauf liegen gelassen, da hat die Linie leider nicht ganz gepasst. Im zweiten bin ich dann volles Risiko gegangen und habe mich mit einer Topfahrt belohnt. Es hat zwar nicht fürs Stockerl gereicht, war aber zumindest ein versöhnliches Ende.“
Sein Bruder Nico Gleirscher, der in Oberhof nur um Weltcup-Punkte fuhr, wurde Achter, Jonas Müller 16. Wolfgang Kindl stürzte im ersten Lauf und war in der Entscheidung nicht mehr dabei.
Steu/Koller landen auf Platz vier
Bereits zuvor hatten auch die Doppelsitzer Steu und Koller das Podest nur knapp verpasst. Dem Duo des Österreichischen Rodelverbands (ÖRV) fehlten als Vierte 0,133 Sekunden auf die drittplatzierten Letten Andris Sics/Juris Sics. EM-Gold ging an Tobias Wendl/Tobias Arlt aus Deutschland, die nach zwei Läufen 0,200 Sekunden vor ihren Landsmännern Toni Eggert und Sascha Benecken lagen. Auf die Bestzeit fehlten Steu/Koller 0,550 Sekunden.
„Wir haben uns schon während der Trainingswoche schwergetan und kaum einen Lauf getroffen, leider hat sich das im heutigen Rennen fortgesetzt“, sagte Steu. "Es waren zu viele Fehler dabei, um die Topfavoriten ernsthaft fordern zu können, natürlich zählen bei Titelkämpfen nur Medaillen, trotzdem ist der vierte Rang nichts, wofür man sich schämen muss. Es hat heute nicht ganz gereicht, das muss man akzeptieren.“
Entscheidung im Gesamtweltcup vertagt
Am Sonntag folgt bei den Titelkämpfen in Oberhof noch die Konkurrenz der Damen, anschließend steht die Medaillenentscheidung in der Team-Staffel auf dem Programm. Die Entscheidung über den Sieg im Gesamtweltcup fällt nun beim Saisonfinale in zwei Wochen in Sotschi. Egger (580) machte zwei Rennen vor Schluss Boden auf den führenden Deutschen Johannes Ludwig (598) gut. David Gleirscher ist Sechster (526). Bei den Doppelsitzern führen Eggert/Benecken mit 895 Punkten vor Steu/Koller (712) und Wendl/Arlt (698).