Fredy Bickel (Rapid)
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Bundesliga

Rapid denkt zum Auftakt kurzfristig

Bundesliga-Club Rapid muss im Frühjahr von Beginn an funktionieren. Die ersten sieben Pflichtspiele sind quasi „Finalpartien“, die Wiener wollen in der Liga noch das obere Play-off erreichen. „Wir haben die Ziele nur kurzfristig bis zur Länderspielpause festgelegt“, sagte Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel bei einer Pressekonferenz am Montag in Wien.

Am Donnerstag (18.55 Uhr) empfangen die Hütteldorfer zunächst im Sechzehntelfinal-Hinspiel der Europa League Inter Mailand, ehe am Sonntag (17.15 Uhr) im ÖFB-Cup-Viertelfinale Hartberg in Wien gastiert.

„Wir möchten mindestens einen Punkt gegen Mailand holen, der uns für die UEFA-Wertung guttun würde und die Hürde Hartberg nehmen“, erklärte Bickel, der auch das zu Saisonstart klar angepeilte Ziel des oberen Play-offs in der Liga noch nicht aus den Augen verloren hat.

Rapid sorgt vor

Die ersten Pflichtspiele 2019 werden für Rapid sportlich richtungsweisend sein. Für die fernere Zukunft hat man jedenfalls finanziell vorgesorgt.

„Wir wollen dort landen, sollte ein Club nervös werden oder eine Ergebniskrise haben“, betonte der Schweizer. Rapid hat zum Auftakt in der Bundesliga am 24. Februar ebenso ein Heimspiel, allerdings ist der Gegner der überlegene Tabellenführer aus Salzburg. Den Hütteldorfern fehlen nach 18 absolvierten Spieltagen sechs Zähler auf die Top Sechs, die nach 22 Runden im oberen Play-off um den Meistertitel spielen.

Mit allen Szenarien auseinandergesetzt

Ein Verpassen würde sich finanziell klarerweise negativ auswirken. Inwieweit, wollte man noch nicht sagen. „Die Sorgfalt gebietet uns, dass wir uns mit allen Szenarien auseinandersetzen, wir gackern aber nicht über ungelegte Eier, sondern setzen alles daran, noch so viel wie möglich aus den verbleibenden Spielen herauszuholen“, verlautete Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek.

Der Kader konnte im Winter durch fünf Abgänge auf 26 Spieler reduziert werden. Da Tamas Szanto noch länger verletzt ist und Ivan Mocinic noch in den nächsten Tagen verliehen werden soll, stehen Coach Dietmar Kühbauer aktuell 24 Akteure zur Verfügung.

Neuzugang hat noch keine Spielgenehmigung

Bei Neo-Stürmer Aliou Badji fehlt aktuell allerdings noch die Spielgenehmigung. Der 21-jährige senegalesische Stürmer wird daher das Heimspiel gegen Inter am Donnerstag fix verpassen.

Aliou Badji (Rapid)
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Bei Rapids Neo-Stürmer Aliou Badji (l.) fehlt aktuell noch die Spielgenehmigung

Badji wäre für einen Einsatz nach nur zwei gemeinsamen Trainings mit dem Team aber ohnehin kein Thema gewesen. Die Stürmerfrage, die man eigentlich schon zum Vorbereitungsstart geklärt haben wollte, wurde erst kurz vor Transferschluss am Mittwoch gelöst. „Es wäre ein durchdachter, ruhiger Winter gewesen, hätten wir nicht die Probleme mit der Verpflichtung des Stürmers gehabt“, sagte Bickel.

Ankündigung als Eigentor

Mit der Ankündigung, einen Stürmer unbedingt verpflichten zu wollen, habe man sich selber in Schwierigkeiten gebracht. „Alle wussten, dass wir einen Stürmer verpflichten mussten und wir auch unter Zeitdruck stehen. Viele Agenten haben das ausgenützt“, gab Bickel Einblick.

Statt um mehr als drei Millionen Euro konnte der Stürmer kurz vor Transferschluss um deutlich weniger doch noch verpflichtet werden. Verhandlungen mit der Admira wegen Angreifer Sasa Kalajdzic hatten zuvor genauso nicht den gewünschten Erfolg gebracht wie jene mit den Stürmern Vakoun Issouf Bayo, Maurides und Andres Vombergar.

Kühbauer mit Vorbereitung zufrieden

Sonst verlief die Vorbereitung nach Wunsch. „Wir haben alles durchziehen können. Kadertechnisch hat man gesehen, dass es enger geworden ist, keiner über dem anderen steht. Jeder wollte uns beweisen, dass er dabei sein will“, resümierte Kühbauer. Er habe die Kicker weder gewetzt noch geschändet. „Ich habe einfach das getan, was notwendig war“, so Kühbauer, der als Rapid-Trainer seine erste volle Vorbereitung absolvieren konnte.

Mario Sonnleitner (Rapid) und Trainer Dietmar Kuehbauer (Rapid)
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Für Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer (rechts neben Verteidiger Mario Sonnleitner) verlief die Vorbereitung nach Wunsch

Der Fokus lag dabei vor allem in der Verbesserung der Aggressivität und dem Spiel gegen den Ball. „Die Jungs haben da gut mitgezogen“, ist Kühbauer guter Dinge. Zufrieden war auch Bickel mit dem Gesehenen. „Es hat Spaß gemacht, der Mannschaft zuzuschauen“, betonte der Schweizer. Rapid holte in der Vorbereitung vier Siege (5:0 Horn, 1:0 FAC, 5:2 Aarau, 5:2 Triglav Kranj), ein Remis (1:1 Horsens) und eine Niederlage (2:5 Odense).

Rasen in besserem Zustand

In der spielfreien Zeit wurde auch im Stadion viel gearbeitet, der Rasen im Allianz Stadion wird durchgängig beleuchtet. „Zumindest optisch haben die Maßnahmen erste Wirkung gezeigt, der Rasen ist in deutlich besserem Zustand als im Herbst“, sagte Peschek. Im grün-weißen Lager hofft man nun darauf, dass sich das auch nach der Spielbelastung nicht ändern wird.

Positiv ist für die Wiener, dass mit OMV der laut Peschek „sechste neue Premiumpartner seit 2013“ präsentiert werden konnte. OMV war schon in den Vergangenheit lange Jahre Rapid-Sponsor, feiert nun bis zumindest 2021 ein Comeback und wird dabei vor allem den Nachwuchs und das Special Needs Team unterstützen.