David Alaba und Mohamed Salah
Reuters/Michael Dalder
Champions League

Bayern in Liverpool nur Außenseiter

Die legendäre Anfield Road ist am Dienstag (21.00 Uhr) Schauplatz des Champions-League-Gigantenduells zwischen Liverpool und Bayern München. David Alaba und Co. gelten im Achtelfinal-Hinspiel als Außenseiter, hat doch noch nie ein deutscher Club bei den „Reds“ gewonnen. Liverpool ist außerdem nach Verlustpunkten Spitzenreiter der englischen Premier League, die Bayern sind derzeit hingegen nur Bundesliga-Tabellenzweiter.

Liverpools deutscher Trainer Jürgen Klopp warnte dennoch: „Wir müssen 100 Prozent fokussiert sein, sonst haben wir keine Chance.“ Den bisher eher mäßigen Saisonverlauf der Bayern wertete Klopp nicht als maßgeblich für die Champions League. „Vielleicht ist es so, dass sie ein bisschen unter den Erwartungen liegen und wir ein bisschen darüber“, sagte Klopp. Aber: „Es ist kein einfacher Job.“ Sein Mittelfeldfeldspieler Jordan Henderson gab sich überzeugt, dass „wir ihnen wehtun können“.

Für Liverpool ist es auch eine Gratwanderung zwischen Meisterschaft und Europacup. Für ihn selbst sei es „schwierig“, sich zwischen den beiden zu entscheiden, „aber für alle Liverpool-Fans ist es die Premier League. Das ist klar“, meinte Klopp. Der 51-Jährige setzt einmal mehr auf die Atmosphäre im Heimstadion. „Unser Anhang kann uns wirklich von 100 zu 140 Prozent treiben.“

Kovac doch kein „Vollblinder“?

Für Bayern-Coach Niko Kovac ist es die Chance, sein Potenzial als Trainer zu zeigen. Im Duell mit dem zweifachen Finalisten Klopp kann der Champions-League-Novize und ehemalige Salzburg-Assistenztrainer Kovac nachweisen, dass er ein internationaler Topcoach werden kann und kein „Vollblinder“ ist, wie er selbst sagte.

Sein Torjäger Robert Lewandowski könnte ihm dabei Schützenhilfe leisten. „Unsere Qualität ist auch sehr hoch. Wir können auch auswärts Tore schießen“, sagte der Pole, mit acht Treffern Topmann der CL-Gruppenphase. Unter Klopp spielte er einst bei Borussia Dortmund. Der gesperrte Thomas Müller fehlt den Bayern ebenso wie Arjen Robben und der erkrankte Jerome Boateng. Franck Ribery reiste aufgrund der Geburt seines fünften Kindes separat an. Fraglich ist der Einsatz von Kingsley Coman, dessen linker Fuß lädiert ist.

Juergen Klopp und Robert Lewandowski
Reuters/Fabian Bimmer
Von 2010 bis 2014 waren Liverpool-Trainer Klopp und Bayern-Torjäger Lewandowski gemeinsam bei Borussia Dortmund

Die Gesamtbilanz zwischen Liverpool und den Bayern ist nach bisher fünf Pflichtspielen mit jeweils einem Sieg und drei Remis ausgeglichen, an der Anfield Road gab es einen 3:0-Sieg der „Reds“ und zwei 0:0. Und im bisher letzten Duell hatte es für den deutschen Rekordmeister im einem Testspiel im August 2017 eine 0:3-Heimschlappe gesetzt.

Barcelona kämpft in Lyon gegen Auswärtsschwäche

Ebenfalls am Dienstagabend ist der FC Barcelona im Einsatz. Die Angst der Katalanen vor einem neuerlichen frühem Aus in der Champions League ist groß. Seit dem bisher letzten Triumph 2015 ist man der nationalen Stärke zum Trotz dreimal en suite im Viertelfinale der Königsklasse ausgeschieden. Atletico Madrid, Juventus Turin und AS Roma wurden zum Stolperstein, das Aus gegen die Römer fiel nach einem 4:1-Heimsieg mit dem 0:3 in der „ewigen Stadt“ besonders bitter aus. Dass Erzrivale Real Madrid die vergangenen drei Auflagen gewann, ist ein weiterer unerquicklicher Aspekt für die Fans.

Heuer heißt der Gegner vorerst Olympique Lyon, der aktuelle Dritte der französischen Liga bestreitet das Hinspiel zu Hause. Die zuletzt glanzlosen Vorstellungen Barcas in der spanischen Liga verheißen trotz Tabellenführung nichts Gutes. Der davor angeschlagene Lionel Messi war am Samstag beim 1:0-Heimsieg gegen Real Valladolid nur ein Schatten seiner selbst. Auch die jüngste Auswärtsbilanz in der K.-o.-Phase der Champions League schaut traurig aus: Nur ein Sieg in sechs Partien und 13 Gegentore bei nur drei erzielten Treffern.

„Wir müssen uns am Dienstag verbessern, sonst werden wir leiden“, warnte Verteidiger Gerard Pique. Trainer Ernesto Valverde versuchte zu beruhigen: „Manchmal kannst du nicht in jedem Spiel brillieren. Ich denke, dass das Team bereit ist, seinen besten Fußball zu zeigen.“