Mats Rits (Brügge) gegen Hannes Wolf (Salzburg)
GEPA/Florian Ertl
Europa League

Salzburg steigt gegen Brügge „aufs Gas"

Nach dem 1:2 in Brügge steht Fußballmeister FC Salzburg in der UEFA Europa League unter Druck. Die „Bullen“ brauchen im Heimrückspiel am Donnerstag (18.55 Uhr) zumindest einen Treffer, um den Aufstieg ins Achtelfinale zu fixieren. „Wir werden aufs Gaspedal steigen“, gelobte Coach Marco Rose, der allerdings auf zwei Stützen verzichten muss.

Fredrik Gulbrandsen laboriert an einer Oberschenkelverletzung, der Stürmer könnte von Takumi Minamino vertreten werden. Auch Smail Prevljak bzw. Patson Daka wären mögliche Alternativen – oder aber die vielversprechende Winterverpflichtung Erling Haaland kommt nach einem Kurzeinsatz im Cup erstmals von Beginn an zum Zug.

Fix muss auch der gelbgesperrte Andre Ramalho passen. Dessen eigentlicher Partner in der Innenverteidigung, Marin Pongracic, ist zudem an der Wade blessiert – Rose zeigte sich aber optimistisch. Jerome Onguene und Neuzugang Albert Vallci sind einsatzbereit.

UEFA Europa League

Sechzehntelfinal-Rückspiel, Donnerstag (18.55 Uhr):

FC Salzburg – Club Brügge

Stadion Salzburg, SR Siebert (GER)

Salzburg: Walke – Lainer, Pongracic, Onguene, Ulmer – X. Schlager, Samassekou, Wolf, Junuzovic – Daka, Dabbur

Brügge: Horvath – Poulain, Mechele, Denswil – Amrabat, Vormer, Rits, Vanaken, Dennis – Wesley, Schrijvers

Hinspiel: 1:2 – Aufsteiger im Achtelfinale

„Duell auf hohem Niveau“

Rose, der in Belgien seine erste Pflichtspielniederlage in der laufenden Saison hinnehmen hatte müssen, erwartet ein „K.-o.-Duell auf hohem Niveau“ und hoffte auf gefüllte Tribünen in der 29.520 Zuschauer fassenden Arena in Wals-Siezenheim. Am Mittwoch waren nach Clubangaben rund 23.500 Karten abgesetzt.

„Wir haben alle Chancen vor vollem Haus. Die Mannschaft muss ihre Energie auf die Fans übertragen“, stellte der Deutsche klar. Zupass käme seiner Truppe zudem, dass man diesmal keinen Kaltstart hinlegen muss. „Wir sind eine Woche weiter, haben mehr Spiele in den Beinen.“

Physische Stärke

Eines will man sich wohl nicht noch einmal erlauben: Dass man von Brügge nach einer aus eigener Sicht durchaus gelungenen ersten Hälfte samt 1:0-Führung „erdrückt“ wird. Da diktierten die Belgier ob ihrer physischen Stärke das Geschehen und belohnten sich mit Treffern von Stefano Denswil (64.) und des körperlich herausragenden Brasilianers Wesley (81.).

„Natürlich kann man an der Physis von Wesley abprallen“, meinte Rose, „aber auch wir sind physisch stark und können marschieren. Wir wollen dem Spiel mit hoher Intensität und Laufbereitschaft unseren Stempel aufdrücken.“

Erinnerungen an Vorsaison

Dass die „Bullen“ Rückstände wettmachen können, haben sie schon im Vorjahr beim Europa-League-Erfolgslauf bewiesen. Sowohl im Viertelfinale gegen Lazio Rom als auch im Halbfinale gegen Olympique Marseille holte man eine Auswärtsniederlage (2:4 bzw. 0:2) zu Hause noch auf – gegen die Franzosen kam erst in der Verlängerung das Aus.

„Lazio (4:1 zu Hause, Anm.) ist eine schöne Erinnerung, man kann sich schon die eine oder andere Szene anschauen“, meinte Tormann Alexander Walke. Beruhigend könnte auch der Umstand wirken, dass Salzburg auf europäischer Ebene seit 16 Heimspielen ungeschlagen ist und zwölf Partien davon gewonnen hat.

Jubel von Stefan Lainer (Salzburg) gegen Lazio im April 2018
GEPA/Mathias Mandl
Im April 2018 drehte Salzburg in der Europa League gegen Lazio eine 2:4-Auswärtsniederlage mit einem 4:1-Heimsieg

Rose lobte den Gegner als „Mannschaft mit einer klaren Idee, mit einem physisch unglaublichen starken Wesley und mit strategisch denkenden Spielern“. Verborgen blieb auch ihm nicht, dass Brügges Minikrise vorbei zu sein scheint. Nach dem Sieg über Salzburg setzte sich die Elf von Trainer Ivan Leko im belgischen Ligaschlager gegen Leader Genk mit 3:1 durch. „Sie haben sich Selbstvertrauen geholt“, sagte Rose. Verstecken müsse man sich vor dem Champions-League-Umsteiger aber keineswegs: „An einem richtig guten Tag erledigen wir diese Aufgaben.“