Bei der Auslosung gezogenes Kärtchen zeigt SSC Napoli
Reuters/Denis Balibouse
Europa League

Salzburg trifft im Achtelfinale auf Napoli

Österreichs Fußballmeister FC Salzburg trifft im Achtelfinale der UEFA Europa League auf den italienischen Spitzenclub SSC Napoli. Das ergab die Auslosung der zweiten K.-o.-Runde am Freitag in Nyon. Die Salzburger treten gegen Italiens Vizemeister und Tabellenzweiten am 7. März (21.00 Uhr) auswärts an. Das Rückspiel folgt am 14. März in Salzburg (18.55 Uhr).

Die von Trainerlegende Carlo Ancelotti betreuten Neapolitaner waren als Gruppendritte der Champions League hinter Paris Saint-Germain und Liverpool in die Europa League umgestiegen. Gegenüber Vorjahresfinalist Liverpool hatten die Süditaliener erst in der letzten Runde aufgrund des verlorenen direkten Duells in der „Königsklasse“ das Nachsehen. Im Sechzehntelfinale der Europa League setzte man sich ohne Probleme mit dem Gesamtscore von 5:1 gegen Zürich durch.

Eintracht Frankfurt mit Trainer Adi Hütter und ÖFB-Legionär Martin Hinteregger bekam Rapid-Bezwinger Inter Mailand zugelost. Die Londoner Clubs Chelsea und Arsenal treffen auf Dynamo Kiew aus der Ukraine bzw. Stade Rennes aus Frankreich.

„Richtiger Brocken“

„Es ist ein richtiger Brocken, ein großer Verein, eine italienische Traditionsmannschaft, die in den vergangenen Jahren klar die Nummer zwei in Italien war“, sagte Salzburg-Sportchef Christoph Freund zum Los Napoli. „Sie haben eine herausragende CL-Gruppenphase gespielt, sind knapp gescheitert. Es ist eine sehr attraktive Aufgabe. Ich gehe davon aus, dass das Stadion ausverkauft sein wird. Es ist auch schön, dass wir das zweite Spiel zu Hause zu haben“, sagte der 41-Jährige.

Trainer Marco Rose freute sich „total über dieses Los. Wir freuen uns auf die große Herausforderung, wollen mit den Aufgaben wachsen und unsere anderen ganz wichtigen Aufgaben erledigen.“ Mittelfeldspieler Xaver Schlager, ein erklärter Arsenal-Fan, muss zwar auf sein Wunschlos weiter warten, zeigte sich aber auch mit diesem Gegner „sehr zufrieden. Wir wollen gegen gute Teams spielen. Wenn man besteht, kommt man weiter, aber es ist ein schwerer Brocken.“

Salzburg trifft auf Napoli

Im Achtelfinale der UEFA Europa League trifft Salzburg auf den SSC Napoli. Der italienische Vizemeister hat sich gegen den FC Zürich ähnlich überzeugend durchgesetzt wie die Salzburger gegen Brügge.

Erstes ÖFB-Duell mit Napoli

Es wird das erste Europacup-Duell eines österreichischen Clubs mit dem Ex-Verein von Legende Diego Maradona. Der Argentinier gilt in Neapel als Volksheld, bescherte dem Club doch 1987 und 1990 seine beiden bisherigen Meistertitel. „Neapel hat unglaubliche Fußballer, die dort gespielt haben – unter anderem einer der größten, die jemals gespielt haben“, sagte Rose über Maradona.

Die aktuellen Stars heißen Lorenzo Insigne, Arkadiusz Milik oder Dries Mertens. Abwehrchef Kalidou Koulibaly gilt als einer der besten Verteidiger der Welt und soll unter anderem bei Real Madrid auf der Wunschliste stehen. Da fällt laut Rose auch der jüngste Abgang von Spielmacher Marek Hamsik nach China wenig ins Gewicht. „Ich glaube, ihr Kader ist ganz gut“, meinte der Deutsche. „Da rennen noch ein paar andere Kaliber rum.“

Kalidou Koulibaly (Napoli)
APA/AFP/Carlo Hermann
Napoli-Abwehrchef Kalidou Koulibaly gilt als einer der besten Verteidiger der Welt

Bei der Auslosung habe weder Jubel noch Traurigkeit geherrscht. „Wir fühlen alle, dass es ein großer Gegner ist, dass es eine große Challenge für uns ist.“ Es sei trotz des Halbfinal-Einzugs im Vorjahr nach wie vor etwas Besonderes, derartige Gegner zu haben. „Es ist weit weg von Routine“, unterstrich Rose.

Wieder gegen Italiener

Die Salzburger hatten im Vorjahr im Viertelfinale mit Lazio Rom bereits einen italienischen Erstligisten ausgeschaltet. Zu einem Vergleich wollte sich Rose nicht hinreißen lassen. Ein gutes Omen könnte aber sein, dass die „Bullen“ das Rückspiel wie in jedem K.-o.-Duell beim Erfolgslauf in der vergangenen Saison zu Hause austragen. „Das ist schon irgendwie ein gutes Gefühl“, erklärte Rose.

Mit Ancelotti steht ihm ein erfahrener Trainerfuchs gegenüber. Der 59-Jährige, der mit AC Milan und Real Madrid bereits dreimal die Champions League gewonnen hat, heuerte im Sommer in Neapel an. Ancelotti ist laut Rose nicht nur ein „guter Mann“, sondern auch ein „Toptrainer in Europa“. Es gebe einige Trainerpersönlichkeiten, die sehr viel erreicht hätten im Fußball. „Ancelotti gehört da sicherlich dazu.“ Der 59-jährige Italiener gab das Lob umgehend zurück. „Salzburg ist ein sehr gutes Team mit großer Erfahrung in Europa“, meinte er. „Wir werden zwei großartige Leistungen brauchen.“

Spezielles Duell für Lainer

Für Salzburgs Stefan Lainer ist das Duell im Achtelfinale ein spezielles, war der Verteidiger doch im Sommer von Napoli umworben worden. Sportchef Christoph Freund ließ den ÖFB-Teamspieler nicht ziehen, nun misst sich Lainer auf internationaler Bühne mit der Ancelotti-Elf.

Stefan Lainer (RBS)
GEPA/Florian Ertl
Stefan Lainer war im Sommer von Napoli umworben worden, nun trifft der Verteidiger mit Salzburg auf den Ancelotti-Club

„Ich war noch nie in Neapel“, sagte Lainer, angesprochen auf die Italiener, nach dem souveränen Aufstieg gegen Club Brügge am Donnerstagabend. „Es wäre ein interessantes Los“, so Lainer noch am Tag zuvor. Nun ist das Duell mit dem Topclub Gewissheit. „Er wird sicher geschmunzelt haben, aber sich auch auf diese Spiele freuen und Vollgas geben“, sagte Freund stellvertretend am Freitag.

Napoli war wohl eines der schwersten Lose. Die Süditaliener gelten nicht zuletzt ob ihrer komfortablen Situation in der Liga – der Zweite kann mit 13 Punkten Rückstand auf Serienmeister Juventus kaum noch aus den Champions-League-Plätzen rutschen – in der Europa League als einer der Mitfavoriten. Vier Tage vor dem Salzburg-Hinspiel empfängt Napoli am 3. März Juventus zum Ligaschlager im Stadio San Paolo.

UEFA Europa League

Achtelfinal-Hinspiele

Donnerstag, 7. März:
Eintracht Frankfurt (GER) Inter Mailand (ITA) 18.55 Uhr
Dinamo Zagreb (CRO) Benfica Lissabon (POR) 18.55 Uhr
FC Sevilla (ESP) Slavia Prag (CZE) 18.55 Uhr
Zenit St. Petersburg (RUS) Villarreal (ESP) 18.55 Uhr
Stade Rennes (FRA) Arsenal (ENG) 18.55 Uhr
Chelsea (ENG) Dynamo Kiew (UKR) 21.00 Uhr
SSC Napoli (ITA) Salzburg (AUT) 21.00 Uhr
Valencia (ESP) Krasnodar (RUS) 21.00 Uhr
Rückspiele am 14. März (Salzburg um 18.55 Uhr)