Marcel Hirscher (AUT)
AP/Marco Tacca
Ski alpin

Hirscher sichert sich RTL-Kristall

Marcel Hirscher hat im Riesentorlauf in Bansko Platz zwei geholt und sich damit im drittletzten Saisonrennen vorzeitig die Kristallkugel im RTL-Weltcup gesichert. Der Sieg ging vier Hundertstelsekunden vor dem Salzburger an Weltmeister Henrik Kristoffersen (NOR), Thomas Fanara (FRA/+0,39) wurde Dritter.

Hirscher war als Führender mit 22 Hundertstelsekunden Vorsprung auf Kristoffersen in die Entscheidung gegangen, blieb dort aber nicht ganz fehlerfrei und kam nur auf die zwölfte Laufzeit. Nachdem er in Bansko 2012 den bisher einzigen dort ausgetragenen RTL und auch den Slalom gewonnen hatte, war es das erste Technik-Rennen am Fuße des Pirin-Gebirges, das er nicht gewinnen konnte.

Der Abstecher nach Bulgarien hat sich für Hirscher aber dennoch voll ausgezahlt, denn neben RTL-Kristall hatte er am Freitag mit Rang zwei in der Kombination auch wichtige Punkte für den Gesamt-Weltcup gesammelt. Er führt neun Rennen vor Schluss 490 Punkte vor dem am Sonntag viertplatzierten Franzosen Alexis Pinturault, der drittplatzierte Kristoffersen liegt bereits 600 Zähler zurück.

Hirscher sichert sich RTL-Kristall

Marcel Hirscher hat im Riesentorlauf in Bansko Platz zwei geholt und sich damit vorzeitig die Kristallkugel im RTL-Weltcup gesichert.

Nur drei Österreicher in den Punkterängen

Manuel Feller fiel vom 17. Halbzeitrang auf Platz 19 zurück, Johannes Strolz kam als 27. auch noch zu ein paar Weltcup-Punkten. Stefan Brennsteiner, der Zehnte nach dem ersten Durchgang, rutschte im zweiten Lauf nach einer bis dahin sehr starken Fahrt im unteren Teil aus und verpasste eine schon sicher scheinende Topplatzierung.

Für Kristoffersen war es der 16. Weltcup-Sieg, der erst zweite im Riesentorlauf nach Meribel 2015. „Ich probiere in jedem Lauf 100 Prozent, wie man bei der WM gesehen hat, ist es möglich, aber anstrengend und schwierig“, hatte sich Kristoffersen schon zur Pause selbst Mut gemacht.

Henrik Kristoffersen (NOR)
APA/AFP/Dimitar Dilkoff
Kristofferson schlug nach der WM erneut im Riesentorlauf zu

„Alles auf eine Karte gesetzt“

„Ich wollte unbedingt gewinnen und habe alles auf eine Karte gesetzt. Platz zwei passt aber auch“, sagte Hirscher im ORF-Interview. „Punktetechnisch habe ich einen Riesenschritt gemacht, jetzt muss ich einmal den Taschenrechner herausholen. Ich wollte auf Sieg fahren, dann habe ich mich hingelegt, das kann passieren. Ich bin froh, dass ich nicht draußen bin.“

Zum möglichen achten Gesamtsieg im Weltcup wollte er sich aber erst gratulieren lassen, „wenn es rechnerisch nicht anders möglich ist, und das ist es definitiv noch nicht.“ Doch dass es gut aussieht, weiß auch Hirscher: „Das sind Zahlen, die summieren sich langsam und sind recht viel wert.“

1. Henrik Kristoffersen (NOR)
2. Marcel Hirscher (AUT)
3. Thomas Fanara (FRA)

„Im Riesentorlauf passt momentan sehr wenig zusammen“, war Feller hingegen frustriert. „Seit dem Ausfall in Saalbach ist irgendetwas anders. ich bin psychisch und physisch ziemlich am Limit. Ich freue mich, dass wir jetzt eine Pause haben. Es kann nicht jeder Marcel Hirscher heißen, bei dem es immer bergauf geht.“

Zum Rekord fehlt nur noch eine Kugel

Für Hirscher, der auch schon den Gesamtsieg im aktuellen Slalom-Weltcup in der Tasche hat, war es seine sechste Kugel im Riesentorlauf und die 19. insgesamt im Weltcup. Damit fehlt dem 29-Jährigen nur noch eine auf die bei der WM zurückgetretene Rekordhalterin Lindsey Vonn aus den USA.

Die Speed-Woche mit drei Rennen in Kvitfjell lässt der Salzburger nun aus und wird als Nächstes Riesentorlauf und Slalom am 9./10. März in Kranjska Gora bestreiten. Aus Bansko nahm er übrigens auch die Ehrenbürgerschaft mit. „In Annaberg Ehrenbürger, jetzt Ehrenbürger in Bansko, das ist nicht schlecht.“