Die 25-jährige Norwegerin, vor einem Jahr auch Olympiasiegerin bei den Spielen in Pyeongchang, setzte sich in einem Herzschlagfinish mit 0,5 Punkten vor der Deutschen Katharina Althaus die Krone auf. Lundby ist damit die erste norwegische Weltmeisterin im seit 2009 ausgetragenen Damen-Einzel. Althaus sprang mit 108,0 und 107,0 Metern in beiden Durchgängen zwar weiter als die Weltmeisterin (106,5 bzw. 104,5 Meter) bekam jedoch aufgrund der Landungen entscheidende Abzüge bei den Haltungsnoten.
Mit zwölf Punkten Rückstand auf die Siegerin wurde Iraschko-Stolz Dritte. Die Steirerin, die nach einem Sprung auf 101,0 Metern nach dem ersten Durchgang noch auf dem achten Platz lag, katapultierte sich im zweiten Sprung mit einem Satz von 105,5 Metern noch auf das Podest. Für die 35-Jährige ist es nach Gold 2011 und Bronze 2015 ihre dritte Einzel-Medaille bei Weltmeisterschaften.
Lundby legt Grundstein im ersten Sprung
Mit 106,5 Metern im ersten Versuch legt die Norwegerin den Grundstein zu ihrem ersten WM-Titel
Risiko wird belohnt
In der Entscheidung riskierte Iraschko-Stolz alles und wurde dafür belohnt. „Im zweiten Durchgang habe ich gewusst, entweder ich springe weit oder ich lande bei 60 Metern. Normalerweise geht das total in die Hose, heute hatte ich aber das ganze Glück auf meiner Seite. Das war so ein lässiger Sprung, da wäre es mir egal gewesen, wievielte ich damit werde“, sagte die Steirerin im ORF-Interview.
Für Österreichs Aushängeschild glänzte die Bronzemedaille laut eigener Aussage wie Gold. „Der Stellenwert dieser Medaille heute ist sehr hoch, weil ich war so antriebslos und energielos. Ich hatte nichts zu verlieren und habe es einfach sausen lassen, und das zeichnet meinen Sprung aus. Das ist einfach unglaublich“, so Iraschko-Stolz, die vor der WM mit einer Lungenentzündung zu kämpfen gehabt hatte.
Pinkelnig starke Fünfte
Mit Eva Pinkelnig schaffte es eine zweite Österreicherin in die Top Fünf. Die Vorarlbergerin war nach dem ersten Durchgang mit einem Sprung auf 102,0 Meter als Vierte noch beste ÖSV-Springerin. Im zweiten Umlauf fiel Pinkelnig trotz einer Steigerung auf 103,0 Meter hinter ihre Teamkollegin zurück und landete hinter der Deutschen Juliane Seyfarth – zur Halbzeit noch auf Bronzekurs – auf Platz fünf.
Topplatz für Pinkelnig
Die Vorarlbergerin zeigt eine starke Leistung, bleibt als Fünfte aber am Ende knapp ohne Medaille
Pinkelnig freute sich auch ohne eigene Medaille mit ihrer Teamkollegin. „Die Sprünge waren lässig, die Stimmung genial. Die Dani (Iraschko-Stolz, Anm.) hat sich das megaverdient. Sie hat so viel gemacht für uns und gekämpft, dass wir überhaupt so viele Bewerbe haben. Ich bin auch happy, der fünfte Platz spiegelt super meine Saison wider. Im zweiten Durchgang habe ich die Landung etwas versemmelt, mit dem Telemark war ich etwas schief. Ich habe es heute aber einfach nur genossen“, so die 30-Jährige.
Die beiden restlichen Österreicherinnen, die am Dienstag noch Teil der Silber-Mannschaft waren, spielten im Kampf um die Medaillen keine Rolle. Jacqueline Seifriedsberger belegte in der Endabrechnung den 16. Platz, Chiara Hölzl erwischte keinen guten Tag. Die Salzburgerin landete nur auf dem 26. Platz.