Teresa Stadlober (AUT)
GEPA/Joel Marklund
Nordische WM

Stadlober Achte bei Johaug-Triumphzug

Teresa Stadlober hat bei der nordischen Ski-WM in Seefeld im letzten Damen-Bewerb für erfreuliche Nachrichten aus dem österreichischen Langlauflager gesorgt. Die 26-jährige Salzburgerin lief am Samstag im Massenstart über 30 km in der freien Technik auf Platz acht. Den Sieg holte sich in überlegener Manier einmal mehr Therese Johaug.

Die Norwegerin, die ihre Goldsammlung in Seefeld bereits im Skiathlon über 2 x 15 km und über 10 km im klassischen Stil erweitert hatte, gewann in überlegener Manier ihren dritten Titel in Seefeld. Im Schatten der WM-Dominatorin sorgte Ingvild Flugstad Östberg 36,8 Sek. hinter der Siegerin mit Silber für einen norwegischen Doppelerfolg. Bronze ging an die 19-jährige Schwedin Frida Karlsson.

Stadlober, die zu Beginn der WM noch mit einer Verkühlung zu kämpfen gehabt hatte, kam schließlich mit 2:03,8 Min. Rückstand auf die Siegerin ins Ziel. Die Salzburgerin hielt lange in der ersten Verfolgergruppe von Johaug, die sich nach fünf Kilometern abgesetzt hatte, mit. Erst auf der letzten Runde konnte Stadlober das Tempo von Östberg und Karlsson nicht mehr halten.

Ingvild Flugstad Oestberg (2. Platz/NOR), Therese Johaug (1. Platz/NOR) und Frida Karlsson (3. Platz/SWE)
APA/Barbara Gindl
Freudensprünge: Seefeld-Dominatorin Johaug (M.) flankiert von Östberg (l.) und Karlsson

Stadlober „voll zufrieden“

Auch wenn eine Medaille bei der Heim-WM am Ende weit weg war, zeigte sich Stadlober im ORF-Interview nicht enttäuscht, im Gegenteil: „Ich bin voll zufrieden, auch mit der Platzierung. Es war von Start weg ein Ausscheidungsrennen. Das Tempo war gewaltig. Ich wusste aber, dass ich dranbleiben muss und dass es für mich hart werden würde. Es war ein Kampf bis zum Schluss“, so die Salzburgerin, der erst am Schluss die Luft ausging. „Da musste ich abreißen lassen. Aber von hinten kam niemand mehr. Von daher war es egal.“

Auf die gesamte WM gesehen, zog die 26-Jährige jedoch eine gemischte Bilanz. Das war eine WM mit Auf und Abs. So stellt man sich das bei einer Heim-WM nicht vor", sagte Stadlober mit Hinweis auf den Dopingskandal rund um Max Hauke und Dominik Baldauf, „ich habe versucht, alles auszublenden, was gar nicht so leicht ist. Deshalb habe ich einige schlaflose Nächte hinter mir. Wichtig ist, dass alle gesehen haben, dass man auch so gute Leistungen bringen kann. Ich hoffe, dass ich für den Nachwuchs ein Vorbild bin“, so die Salzburgerin.

Johaug dominiert 30 km Langlauf – Staldober Achte

Therese Johaug hat sich im 30-km-Langlauf in überlegener Manier ihr drittes WM-Gold in Seefeld geholt. Teresa Stadlober wurde Achte.

Die zweite Österreicherin im Bewerb, Lisa Unterweger, hatte mit den Spitzenplätzen wie erwartet nichts zu tun. Die 24-jährige Steirerin verlor über 13 Minuten auf die Siegerin und belegte unter 48 gestarteten Läuferinnen den 43. Platz. Die Langlauf-Bewerbe der 52. WM werden am Sonntag mit dem 50-km-Skating-Bewerb der Herren (13.00 Uhr, live in ORF eins) abgeschlossen. Mit Bernhard Tritscher ist nach dem Dopingskandal um Hauke und Baldauf nur ein Österreicher am Start.

Johaug übertrifft eigene Erwartungen

Schon vor dem letzten Langlauf-Bewerb steht mit Johaug der Superstar der WM in Seefeld mit Johaug fest. Die 30-Jährige hält nach ihrem Triumph im Massenstart nun bei zehn Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften und stieß in der ewigen Bilanz mit insgesamt zehn Goldenen, zwei Silbermedaillen und dreimal Bronze auf Rang fünf vor. Spitzenreiterin ist Johaugs Landsfrau Marit Björgen mit 26 Medaillen (18/5/3).

Therese Johaug
AP/Matthias Schrader
Johaug lief rund 25 km alleine auf weiter Flur ihrer zehnten Goldenen bei einer WM entgegen

Ich bin wirklich happy mit dem Rennen, ich fühlte mich von Beginn an stark, konnte gleich ein schnelles Tempo gehen. Das war entscheidend", sagte die WM-Königin aus Norwegen und streute den Veranstaltern Rosen: „Das sind großartige Weltmeisterschaften. Die Atmosphäre hat zusätzlich gepusht. Vor Beginn der WM habe ich von einer Goldmedaille geträumt, jetzt habe ich drei, unglaublich. Ich bin echt glücklich.“

Hinter Johaug hatte die erfahrene Östberg im Finish gegenüber ihrer erst 19-jährigen Konkurrentin Karlsson aus Schweden am Ende den längeren Atem. Norwegen hält damit nach 19 Bewerben bei insgesamt elf Goldenen, fünf Silbernen und fünf Bronzemedaillen uns steht schon lange als Sieger der Medaillenwertung. Auf dem undankbaren vierten Platz über 30 km landete die Amerikanerin Jessica Diggins, die mit kurzer Hose und kurzärmligen Leibchen zumindest in dieser Hinsicht für das modische Highlight des Tages sorgte.

Nordische WM in Seefeld

Samstag:

Massenstart Damen (30 km Freistil):
1. Therese Johaug NOR 1:14:26,2
2. Ingvild Flugstad Östberg NOR + 36,8
3. Frida Karlsson SWE 44,0
4. Jessica Diggins USA 1:05,9
5. Charlotte Kalla SWE 1:16,6
6. Ebba Andersson SWE 1:17,3
7. Nathalie von Siebenthal SUI 1:43,7
8. Teresa Stadlober AUT 2:03,8
9. Victoria Carl GER 2:16,8
10. Ragnhild Haga NOR 2:25,3
43. Lisa Unterweger AUT 13:10,1