Dominik Paris
GEPA/Matic Klansek
Ski alpin

Paris nimmt Kurs auf Super-G-Kristall

Nach seinem Erfolg in der Abfahrt hat sich Dominik Paris am Sonntag auch den Sieg im Super-G in Kvitfjell gesichert. Der 29-jährige Südtiroler setzte sich klar vor dem Norweger Kjetil Jansrud (+0,43) und dem Schweizer Beat Feuz (0,60) durch. Mit seinem zweiten Saisonsieg in dieser Disziplin übernahm Paris auch die Führung im Super-G-Weltcup.

Für die ÖSV-Asse gab es diesbezüglich einen Rückschlag. Der bisher Führende Vincent Kriechmayr musste sich mit einem Rückstand von 0,82 Sekunden mit Rang vier begnügen und verlor damit auf Paris 50 Punkte. Zweitbester Österreicher wurde Christian Walder als Elfter (1,14). Matthias Mayer kam nicht über Platz zwölf (1,47) hinaus und verspielte damit wohl seine Chancen auf den Gewinn der kleinen Kristallkugel. Hannes Reichelt belegte den 18. Platz (1,88).

Vor dem letzten Rennen beim Weltcup-Finale in Soldeu hält Paris nun bei 330 Punkten. Kriechmayr liegt auf Platz zwei und muss 44 Punkte auf den Super-G-Weltmeister aufholen, um als erster ÖSV-Läufer seit elf Jahren die Super-G-Wertung zu gewinnen. „Da muss ich im Weltcup-Finale alles herausholen und voll angreifen. Der Domi (Paris, Anm.) muss halt ein bisschen patzen, das ist in seiner Form aber nicht sehr wahrscheinlich“, sagte Kriechmayer im ORF-Interview.

1. Dominik Paris (ITA)
2. Kjetil Jansrud (NOR)
3. Beat Feuz (SUI)

Chancen auf Kristall haben noch Aleksandar Aamodt Kilde (267 Punkte) und Titelverteidiger Jansrud (266), die die norwegische Serie von sieben Super-G-Gesamtsiegen fortsetzen könnten. Das Sextett mit Chancen wird komplettiert von Mayer (255), der vom zweiten auf den fünften Platz zurückrutschte, und dem Schweizer Mauro Caviezel (244). Paris würde beim Finale ein dritter Platz genügen, um erstmals die Super-G-Kugel zu gewinnen.

Paris „am Limit“ zum Sieg

Die beste Ausgangslage verschaffte sich der Super-G-Weltmeister mit einer angriffslustigen Fahrt in Kvitfjell. Paris erzielte mit Startnummer sieben die Bestzeit, an die keiner der Konkurrenten herankam. Am ehesten zittern musste der Italiener bei Jansrud. Der Norweger lag bei der letzten Zwischenzeit noch 0,09 Sekunden voran, verlor aber im unteren Teil – wie viele andere Läufer auch – über eine halbe Sekunde.

„Es war mehr am Limit, als ich erwartet habe, aber es ist bis zum Schluss gut ausgegangen für mich. Der Kurs war ziemlich schnell gesetzt, da habe ich ein paar Mal mit der Linie gekämpft. Aber wenn es im Super-G knapp wird, ist man meistens schnell“, sagte Paris, der in Soldeu noch einmal einen harten Kampf um Super-G-Kristall erwartet. „Meine Ausgangsposition ist optimal. Die Konkurrenz ist aber nicht zu weit weg. Da heißt es noch einmal Vollgas geben“, sagte Paris, der seinen fünften Saison- und insgesamt 14. Weltcup-Sieg feierte.

Kriechmayr hadert mit Tommy-Moe-Kurve

Kriechmayr hatte im gesamten Rennen, das wegen Schneefalls um eine halbe Stunde hatte verschoben werden müssen, Rückstand auf Paris. Auf den letzten Sekunden verspielte der Vizeweltmeister von Aare aber das Podest und hatte dafür eine einfache Erklärung. „Ich habe mir auf jeden Fall mehr erwartet. Es war nicht schlecht, aber die Tommy-Moe-Kurve bin ich wieder zu direkt gefahren. Da hat er mir schon viel abgenommen. Dominik ist nicht unschlagbar, aber sicher in einer sehr guten Form“, sagte der 27-jährige Oberösterreicher.

Paris gewinnt Kvitfjell-Super-G

Der Italiener Dominik Paris hat sich am Sonntag den Super-G-Sieg in Kvitfjell gesichert und nimmt damit Kurs auf die kleine Kristallkugel. Vincent Kriechmayer verpasste als Vierter das Podest.

Für Mayer gab es unterdessen im sechsten Saison-Super-G das schlechteste Ergebnis. Dabei hatte der Kärntner bei seiner Fahrt gar kein schlechtes Gefühl. „Anscheinend war es dann doch nicht so. Das spürt man halt nicht immer“, sagte der 28-Jährige, der den Super-G-Weltcup für sich persönlich abgehakt hat. „Der Kampf um die Kristallkugel ist wohl vorbei. Natürlich ist noch ein Rennen ausständig, aber in der Form, in der Dominik ist, wird er sich das nicht nehmen lassen. Dominik ist richtig schnell und fährt befreit Ski“, sagte Mayer.

Walder stellte mit Rang elf sein bestes Super-G-Resultat in dieser Saison ein. „Wenn man die Teilzeiten anschaut, war es oben richtig gut. Aber dann war es wie immer in der Saison: ein Fehler, und dir geht die entscheidende Zeit ab“, sagte der 27-jährige Kärntner, der ebenso wie Christoph Krenn, der in Kvitfjell auf Rang 22 (2,17) landete, für das Weltcup-Finale qualifiziert ist.