ÖFB-Spielerin Nicole Billa
APA/Hans Punz
Fußball

ÖFB-Frauen holen Gruppensieg in Zypern

Österreichs Frauen-Nationalteam hat beim Cyprus Women’s Cup in Larnaka im dritten Spiel den zweiten Sieg gefeiert. Nach dem 4:1 gegen Nigeria und dem 0:0 gegen Belgien bezwangen die Österreicherinnen am Montag die Slowakei mit 1:0 und holten den Sieg in Gruppe C. Dennoch reichte es für den drittbesten Gruppensieger nicht zum Finaleinzug.

Im Spiel um Platz drei kommt es am Mittwoch (14.00 Uhr) zum Wiedersehen mit Belgien, das nach einem 1:0-Erfolg gegen Nigeria mit ebenfalls sieben Punkten und der gleichen Tordifferenz aufgrund der weniger erzielten Treffer hinter den ÖFB-Frauen Gruppenzweiter wurde. Um den Turniersieg kämpfen Italien und Nordkorea, die in ihren Gruppen jeweils drei Siege feierten.

Die Österreicherinnen, die in Zypern 2016 den Turniersieg errungen hatten, setzten sich gegen die Slowakinnen durch ein Tor von Nicole Billa in der 46. Minute unmittelbar nach ihrer Einwechslung in der Pause hochverdient durch.

Thalhammer rotiert durch

Für das dritte Match hatte ÖFB-Teamchef Dominik Thalhammer die 4-3-3-Startformation gegenüber der Nullnummer gegen Belgien an insgesamt sechs Positionen verändert. Virginia Kirchberger, Verena Aschauer, Jasmin Eder, Laura Feiersinger und Viktoria Pinther standen – ebenso wie Debütantin Sabrina Horvat – diesmal in der Startelf.

Österreich verzeichnete bereits in der ersten Hälfte klare Feldvorteile und ein deutliches Chancenplus. Die besten Möglichkeiten fanden Feiersinger (13.) und Pinther (26.) vor. Der Abschluss der Salzburgerin fiel zu schwach aus, Pinther konnte einen Fehler von Torfrau Maria Korenciova nicht nützen. Ein Fernschuss von Barbara Dunst (22.) strich am Lattenkreuz vorbei. Die ÖFB-Auswahl hatte auch bei zwei weiteren Strafraumszenen Pech. Bei einer Dunst-Flanke in Richtung Pinther spielte eine Slowakin den Ball mit der Hand, die Schiedsrichterpfeife blieb aber stumm (21.). Davor war eine zweimal abgefälschte Feiersinger-Hereingabe knapp neben der Stange gelandet (16.).

Die Slowakinnen hatten eine Chance, eine Kopfballablage von Alexandra Biroova fand aber keine Abnehmerin (31.). Da stand Horvat schon nicht mehr auf dem Feld. Die erste Vorarlbergerin im Nationalteam seit 2011 musste in ihrem ersten Länderspiel nach einem Schlag auf den Knöchel ausgewechselt werden (30.).

Billa-Blitztor vor Wolkenbruch

In der Pause wechselte Österreich dreimal. Billa kam zu ihrem 51. Länderspieleinsatz und brauchte dann lediglich 40 Sekunden für ihren 20. Teamtreffer. Nadine Prohaska brachte eine Flanke in den Strafraum, Billa ließ ihre Gegenspielerin stehen und schob zum 1:0 ein (46.).

Danach passierte erst einmal für einige Minuten nichts. Ein Wolkenbruch zwang die Teams in die Kabine. Nach rund zehn Minuten ging es auf gerade noch bespielbarem Platz aber doch weiter. Die ÖFB-Frauen drängten auf die Entscheidung. In der 80. Minute brach Billa neuerlich durch und war von ihrer Ex-Clubkollegin Biroova nur durch ein Foul zu stoppen, für das die St.-Pölten-Verteidigerin die Rote Karte sah. Den fälligen Freistoß trat Billa selbst, aber die Schiedsrichterin sah in der Mauer einen Regelverstoß.

Bei den Österreicherinnen fehlte oftmals der letzte Pass, ansonsten hätte der Sieg höher ausfallen können. Doch die Thalhammer-Elf kontrollierte das Geschehen souverän, die Slowakei kam in Unterzahl nicht mehr gefährlich vor das Tor der fehlerlosen Manuela Zinsberger.

Leistung stimmt Teamchef „extrem positiv“

„Es war eine total kontrollierte, spielerisch starke und geduldige Leistung. Vor allem wenn man bedenkt, dass es bereits das dritte Spiel binnen weniger Tage war und wir viel rotiert haben" sagte Thalhammer. "Der Regenguss hat uns die Chance genommen, höher zu gewinnen, weil der Platz danach schwer bespielbar war.“ Das knappe Ergebnis spiegle nicht unbedingt die Kräfteverhältnisse wider, meinte der Teamchef. „Für mich ist wichtig zu sehen, dass die Richtung, die wir eingeschlagen haben, stimmt. Die Leistungen aus den Gruppenspielen stimmen mich extrem positiv.“

Das verpasste Finale sorgte keineswegs für hängende Köpfe. „Für uns ist es nicht entscheidend, ob wir das Finale oder das Spiel um Platz drei bestreiten. Für uns zählen die Spiele, die wir bislang auf höchstem Niveau spielen konnten, die Leistungsentwicklung und die insgesamt 20 Spielerinnen inklusive drei Debütantinnen, die wir bisher sehen konnten“, unterstrich Thalhammer.

Cyprus Women’s Cup in Larnaka

Finale:
06.03. Nordkorea Italien 3:3 n.V. 7:6 i.E.
Spiel um Platz drei:
06.03. Belgien Österreich 0:0 / 3:2 i.E.
Tabelle Gruppe C:
1. Österreich 3 2 1 0 5:1 7
2. Belgien 3 2 1 0 4:0 7
3. Nigeria 3 1 0 2 5:8 3
4. Slowakei 3 0 0 3 3:8 0
Spielplan:
27.02. Belgien Slowakei 3:0
Österreich Nigeria 4:1
01.03. Nigeria Slowakei 4:3
Österreich Belgien 0:0
04.03. Österreich Slowakei 1:0
Belgien Nigeria 1:0