Vanessa Herzog
GEPA/Jasmin Walter
Eisschnelllauf

Herzog sichert sich erneut 500-m-Weltcup

Die Tirolerin Vanessa Herzog hat wie im Vorjahr die Gesamtwertung des Eisschnelllauf-Weltcups über 500 m gewonnen. Der 23-Jährigen reichte beim Saisonfinish in Salt Lake City am Samstag im ersten von zwei Rennen ein zweiter Platz, um im abschließenden Lauf am Sonntag nicht mehr von Platz eins verdrängt werden zu können.

Die Weltmeisterin über diese Distanz lief in 36,85 Sekunden 27 Hundertstelsekunden unter ihrem nationalen Rekord und musste sich nur der Japanerin Nao Kodaira geschlagen geben. Da beim Final-Event in Utah doppelte Punkte (120 für einen Sieg) vergeben werden, stockte Herzog ihr Punktekonto auf 612 Zähler auf, was ihr 128 Punkte Vorsprung auf die Russin Angelina Golikow gibt. Kodaira liegt als Dritte 132 Zähler zurück.

Herzog war vor diesem Wochenende von der langen Saison schon etwas ausgelaugt gewesen, steigerte ihre bei den Weltmeisterschaften auf den Einzelstrecken vor vier Wochen in Inzell fixierte OESV-Bestmarke auf dem schnellen Eis aber noch einmal deutlich. Die Wahl-Kärntnerin hat mit Kodaira eines der sechs Paare der Konkurrenz gebildet und profitierte wohl von der Schnelligkeit der Asiatin. Kodaira gewann in 36,47 Sekunden, womit sie den Weltrekord nur um elf Hundertstelsekunden verpasste.

„Das war wirklich genial“

„Das Rennen hat sich eher langsam angefühlt“, meinte Herzog in einer ersten Reaktion. „Ich bin vom Start nicht gut weggekommen, und vom Feeling her hat mir Nao schon am ersten Schritt drei Meter abgenommen. Ich habe mich aber dann zurückgekämpft, und speziell die Gegengerade sowie die Schlusskurve waren richtig gut. Ich bin ja noch nie unter 37 Sekunden gelaufen, das war wirklich genial.“

Vanessa Herzog
AP/Matthias Schrader
Über 500 m war Herzog in dieser Saison eine Klasse für sich

Mit dem Gesamtweltcup-Sieg über 500 m sah die 23-Jährige ihr letztes großes Saisonvorhaben erfüllt: „Der Gesamtweltcup-Sieg war ein riesiges Ziel von mir. Ich war extrem konstant heuer, bisher war ich ja noch nie schlechter als Zweite klassiert. Ich freue mich mega über den Gesamtsieg.“

Keine Chance hatte Herzog indes im letzten Rennen über 1.000 m, in dem sie mit einer Zeit von 1:14.962 Minuten abgeschlagen auf dem vorletzten Rang landete und in der Gesamtwertung noch vom zweiten auf den vierten Platz zurückfiel. Der Sieg ging in der neuen Weltrekordzeit von 1:11,61 Minuten an die US-Amerikanerin Brittany Bowe, die sich damit auch souverän den Gesamtsieg sicherte.

Würdiges Ende einer kräfteraubenden Saison

Nach dem Gewinn von EM-Gold im Sprint-Vierkampf sowie Gold und Silber bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften in Inzell ist die erfolgreiche Titelverteidigung über 500 m die würdige Krönung einer kräfteraubenden Saison. „Der Saisonhöhepunkt war sicherlich Inzell, und seitdem hat nicht nur die Form abgebaut“, hatte Herzog bereits vor dem Saisonfinale betont. „Die Sprint-WM war schon am Limit. Seitdem plagt mich eine Verkühlung.“ Sie sei seit Mitte Oktober im Rennbetrieb und spüre die lange Saison, vor allem da sie überall gestartet sei.