In 58 Minuten fegte Österreichs Nummer eins den 40-jährigen Karlovic vom Court und stellte damit im direkten Duell auf 1:0. Der Weltranglistenachte spielt nun zum zweiten Mal in Kalifornien in der Runde der besten acht gegen den Franzosen Gael Monfils, der Philipp Kohlschreiber aus Deutschland ebenfalls glatt mit 6:0 6:2 aus dem Turnier warf. Kohlschreiber hatte in der dritten Runde noch die serbische Nummer eins der Welt, Novak Djokovic, besiegt.
Gegen Thiem, der sich schon in der zweiten Runde mit dem Franzosen Gilles Simon nur 67 Minuten aufgehalten hatte, kam die stärkste Waffe von Karlovic – der Aufschlag – kaum zur Geltung. Der Zweimetermann aus Kroatien schlug nur sechs Asse und damit um zwei mehr als Thiem. Für den Niederösterreicher geht es nun um den erstmaligen Einzug ins Semifinale des mit 9,3 Mio. Dollar dotierten Masters-Turniers. Die Partie gegen Monfils geht in der Nacht auf Freitag nicht vor 3.00 Uhr MEZ über die Bühne.
Breaks zur richtigen Zeit
„Ich habe zwei Breaks zur richtigen Zeit gemacht. Ich habe mich bei meinen Aufschlagspielen ziemlich gut gefühlt. Das Selbstvertrauen habe ich auf die Returnspiele umlegen können“, sagte Thiem nach seinem schnellen Sieg. Dass er Karlovic in so kurzer Zeit in die Knie zwingen konnte, kam auch für den Niederösterreicher überraschend. „Ich habe sehr viel Respekt vor seiner Leistung. Er ist 40 und gehört noch immer zur Weltklasse. Ich war neugierig, wie es sein wird, weil es das erste Match gegen ihn auf der Tour ist“, so Thiem.
Die körperlichen Probleme, die dem 25-Jährigen in den Wochen davor das Leben schwermachten, seien endgültig bewältigt, sagte Thiem: „Die letzten Tage hier in Indian Wells haben mir sehr geholfen, körperlich auf Topniveau zu kommen und wieder gutes Tennis zu spielen. Es waren gute elf Tage Training, da habe ich mein gutes Gefühl und die Fitness zurückgeholt.“
Marach im Doppel weiter
Oliver Marach hat seinem Landsmann den Einzug in ein Semifinale in Indian Wells bereits voraus. Der 38-jährige Steirer setzte sich mit seinem kroatischen Partner Mate Pavic im Viertelfinale des Doppel-Bewerbes gegen den Südafrikaner Raven Klaasen und Michael Venus aus Neuseeland mit 6:4 6:7 (5/7) 10:5 durch und steht damit in der Runde der besten vier. Dort treffen Marach/Pavic auf die kroatisch-argentinische Paarung Nikola Mektic und Horacio Zeballos.