Statt eines Spiels gegen den zuletzt in Hochform befindlichen Monfils wurde es auf dem Centre-Court von Indian Wells nur eine kurze Show-Trainingseinheit. Eine lädierte Achillessehne von Monfils verhinderte das Duell der beiden zuletzt in Hochform befindlichen Athleten.
Im eigentlich siebenten Aufeinandertreffen mit Monfils kam nun schon zum dritten Mal kein Match zustande: 2016 im Achtelfinale von Cincinnati war Monfils nicht angetreten, im Vorjahr musste Thiem in Doha vor dem Halbfinale absagen. Im Head-to-Head bleibt es damit beim Stand von 4:0 für Thiem. Grund: Die ATP wertet kampflose Siege in ihrer Statistik nicht.
Thiem trifft am Samstag in seinem fünften Halbfinale in der zweithöchsten Turnierkategorie nach den Grand Slams auf den Kanadier Milos Raonic, der zuvor Miomir Kecmanovic (SRB) mit 6:3 6:4 ausgeschaltet hatte. Es ist nach Madrid (Finale 2017 und 2018), Rom (Halbfinale 2017) und Paris-Bercy (Halbfinale 2018) das erste Turnier der 1.000er-Kategorie außerhalb Europas, bei dem der Schützling von Günter Bresnik in die Vorschlussrunde vorgedrungen ist.
Training statt Spiel
„Das ist nicht schön. Ich glaube, das wäre ein sehr hartes, aber auch interessantes Match geworden“, meinte Thiem noch auf dem Platz zu den enttäuschten Zuschauern. „Wir haben beide in den ersten drei Runden sehr gut gespielt, und ich hatte mich sehr darauf gefreut. Es tut mir sehr leid für ihn. Ich hoffe, er wird bald wieder fit.“
Zuvor war bereits Monfils, zuletzt Rotterdam-Sieger und Dubai-Halbfinalist, auf den Centre-Court gegangen und hatte sich bei den Fans entschuldigt. „Ich habe beim Aufwärmen versucht zu schlagen, aber ich habe seit ein paar Tagen eine sehr schmerzhafte Verletzung an der linken Achillessehne. Ich hatte viele Verletzungen in meiner Karriere, darum habe ich die bessere Entscheidung für mich treffen müssen“, sagte der Franzose.
Thiem hatte schon vor zwei Jahren in Kalifornien um ein Halbfinale gespielt, damals aber gegen Stan Wawrinka hauchdünn mit 6:7 im dritten Satz verloren. „So wollte ich aber nicht ins Halbfinale gekommen“, erinnerte sich Thiem daran. Der elffache Turniersieger steht damit ohne Satzverlust unter den Top Vier. Thiem nutzte den Platz für eine rund 40-minütige Trainingseinheit mit Touring-Coach Nicolas Massu. „Ich bin jetzt heuer das erste Mal auf dem Centre-Court und vor toller Kulisse“, sagte Thiem zu seinem Entschluss, „ein normales Training“ zu absolvieren.
Thiem hat 360 ATP-Punkte sowie 354.000 Dollar (rund 310.000 Euro) Preisgeld sicher. Gegen Raonic hat Thiem beide bisherigen Begegnungen verloren: Jeweils 2016 unterlag Thiem im Viertelfinale von Cincinnati mit 3:6 4:6 sowie in der Gruppenphase der ATP Tour Finals mit 6:7 (5/7) 3:6. Nach einer bisher durchwachsenen Saison klettert Thiem nun auch im Race to London kräftig nach oben: Der French-Open-Finalist des Vorjahres war ja mit nur drei Saisonsiegen bei vier Niederlagen nach Kalifornien gekommen. Nun springt Thiem vom 90. Platz auf zumindest den 18. Rang.
Marach scheitert im Doppel
Für den zweiten Österreich-Beitrag in Indian Wells kam am Donnerstag hingegen das Aus: Oliver Marach und sein kroatischer Partner Mate Pavic mussten sich wie im Vorjahr im Halbfinale geschlagen geben. Der 38-jährige Steirer und Pavic unterlagen der kroatisch-argentinischen Paarung Nikola Mektic und Horacio Zeballos nach hartem Kampf mit 6:7 (3/7) und 6:7 (3/7).