Kobayashi fängt Kraft in Raw-Air-Serie ab

Kobayashi, der vor dem finalen Durchgang noch 6,7 Punkte hinter Kraft lag, entschied nach dem vorzeitigen Gewinn des Gesamtweltcups und seinem Triumph bei der Vierschanzentournee auch die lukrative Wettkampfserie auf vier verschiedenen Schanzen in Norwegen für sich und kassierte dafür 60.000 Euro. Kraft, der Gewinner der Premiere 2017, muss sich mit einem vergleichsweise bescheidenden 30.000-Euro-Scheck trösten. In der Tageswertung wurde Kraft hinter Prevc und Kobayashi Dritter.

„Das ist natürlich bitter. 2,9 Punkte Rückstand nach 16 Sprüngen und Flügen tut natürlich weh, weil es möglich gewesen wäre“, sagte Kraft im ORF-Interview. „Man muss aber ehrlich sagen, wenn er (Kobayashi, Anm.) es so runterbringt, dann hat er es sich auch verdient. Man kann nur den Hut ziehen, es ist alles fair gelaufen. Und auch der zweite Platz ist wunderschön. Es waren sehr brave Flüge, aber eine richtige Rakete war leider nicht dabei.“

Prevc gewinnt mit einem Zehntelpunkt Vorsprung

Im Finale landete Kraft bei 229,5 Metern und musste Kobayashi, der auf 239 Meter segelte, noch vorbeilassen. Für einen japanischen Sieg reichte es diesmal aber dennoch knapp nicht. Der 19-jährige Slowene Prevc feierte mit 241 und 232,5 Metern mit einem Zehntelpunkt Vorsprung seinen fünften Weltcup-Sieg, den ersten im Skifliegen und den ersten seit Dezember 2016. Kobayashi übernahm aber vor dem Saisonfinale mit zwei Einzel-Bewerben in Planica die Führung im Skiflug-Weltcup.

Kraft zog nach dem finalen Flug auf seiner Weltrekordschanze (253,5 m) aber dennoch eine positive Bilanz. „Es waren so viele schöne Flüge. Ich war immer auf dem Stockerl, das schlechteste Ergebnis war ein vierter Platz in einer Quali“, sagte Kraft und dankte dem Team im Hintergrund. Die nur zwei weiteren Österreicher im zweiten Durchgang am Sonntag schafften keine Top-Ten-Plätze. Daniel Huber wurde 17., und Michael Hayböck klassierte sich an der 21. Stelle.