Thiem sicherte sich in der kalifornischen Wüste mit seinem insgesamt zwölften Turniersieg einen Siegerscheck in Höhe von 1,354 Millionen US-Dollar (1,2 Mio. Euro) und 1.000 Punkte für die Weltrangliste, mit denen er am Montag vom achten auf den vierten Platz kletterte und den 37-jährigen Federer auf Position fünf verdrängte.
Bisher hatte Thiem als Karrierehighlight den Finaleinzug bei den French Open in Paris im Vorjahr auf dem Konto gehabt. Damals hatte er gegen den spanischen „Sandplatzkönig“ Rafael Nadal verloren. Auch seine bisherigen zwei Endspiele auf Masters-1000-Ebene, der zweithöchsten nach den vier Grand-Slam-Turnieren, hatte er 2017 und 2018 jeweils auf Sand in Madrid nicht für sich entscheiden können.
Wende nach Satzrückstand
Thiem geriet zu Matchbeginn rasch mit 0:3 in Rückstand, schaffte zwar das Rebreak zum 3:4, verlor jedoch sein folgendes Aufschlagspiel und wenig später nach 36 Minuten den ersten Satz. Danach wurde der Lichtenwörther aber stärker, ein Break im vierten Game im zweiten Durchgang reichte ihm zum Satzausgleich nach 1:14 Stunden.
In der Entscheidung machte Thiem bei einem 3:4-Rückstand zunächst ein 0:30 wett, wehrte bei 30:40 einen Breakball ab und schaffte den Ausgleich zum 4:4. Trotz eines Sturzes, bei dem er sich Abschürfungen am Ellbogen zuzog, nützte der Österreicher eine kurze Schwächephase Federers beim Stand von 5:5 aus, verwertete seinen ersten Breakball und servierte anschließend aus. Nach 2:02 Stunden verwandelte Thiem seinen ersten Matchball und feierte damit im fünften Duell mit dem 20-fachen Grand-Slam-Sieger den dritten Sieg.
Sensationssieg von 18-jähriger Kanadierin
Bei den Damen krönte Bianca Andreescu ihren Sensationslauf in Indian Wells mit dem ersten Turniersieg. Die erst 18-jährige Kanadierin, die nur dank einer Wildcard beim WTA-Premier-Turnier dabei war, besiegte im Finale die als Nummer acht gesetzte Deutsche Angelique Kerber nach 2:18 Stunden mit 6:4 3:6 6:4. Andreescu verbesserte sich damit in der Weltrangliste vom 60. auf den 24. Platz.
Der Teenager ließ sich auch nach einem Aufschlagverlust zum 2:3 im dritten Satz nicht vom Kurs abbringen, sondern stellte mit zwei Breaks en suite auf 5:3. Zwar musste die Kanadierin ihr Service nochmals abgeben, fixierte aber mit einem neuerlichen Break den Sieg.
Andreescu ist damit ein Jahr nach Naomi Osaka der nächste Shootingstar der Damen-Tennisszene. Der Aufstieg der 21-jährigen Japanerin zur Nummer eins hatte vor Jahresfrist mit dem Titel in Indian Wells begonnen. Auch Andreescu hat gute Chancen, in Zukunft ganz vorne mitzumischen. Sie begann das Jahr als Nummer 152 der Welt und ist nun innerhalb von zehn Wochen in die Top 25 gestürmt.