Kobayashi sprang zum Abschluss wie so oft in einer eigenen Liga. Der Japaner blieb im ersten Durchgang mit einem Flug auf 252,0 Meter nur 1,5 Meter hinter dem Weltrekord von Kraft und sorgte für das Highlight des Tages. Am Ende hatte der Überflieger der Saison 20,9 Punkte Vorsprung auf den Slowenen Domen Prevc. Großschanzen-Weltmeister Markus Eisenbichler aus Deutschland wurde Dritter. Kobayashi holte sich mit dem Sieg in Planica nach dem Gesamtweltcup auch die Spezialwertung im Skifliegen.
Bester Springer aus dem Team von Andreas Felder auf der Letalnica von Planica wurde Stefan Kraft auf dem enttäuschenden 17. Rang, Michael Hayböck landete unmittelbar hinter seinem Teamkollegen auf Platz 18. Daniel Huber und Philipp Aschenwald kamen nicht über die Ränge 21 bzw. 23 hinaus, Manuel Fettner wurde im 30 Mann starken Feld Letzter.
Kobayashi siegt beim Skiflug-Finale
Der Japaner Ryoyu Kobayashi hat mit dem Schanzenrekord von 252 m das Weltcup-Finale in Planica und auch die Skiflug-Kristallkugel gewonnen.
Ärger auf der Lieblingsschanze
„Es ärgert mich schon. Planica ist meine Lieblingsschanze, und ein schöner Abschluss gibt immer etwas her. Aber man muss es so hinnehmen“, sagte Kraft im ORF-Interview. Nach Platz 14 im ersten Durchgang habe er zwar noch einmal alles riskiert, aber: „Man hat gesehen, dass das letzte Vertrauen, die letzte Selbstverständlichkeit nicht da waren“, sagte der 25-Jährige nach dem verpatzten Wettkampf.
In der Gesamtwertung durfte sich Kraft immerhin mit dem zweiten Platz hinter dem überragenden Kobayashi trösten. Der Rückstand des österreichischen Aushängeschilds auf den Japaner (2.085 Punkte) beträgt mit 1.349 Zählern allerdings 736 Punkte. Auch in der Preisgeldwertung war Kraft hinter Kobayashi, der 251.733 Schweizer Franken (223.900 Euro) einheimste, mit 181.000 Franken (161.000 Euro) die Nummer zwei. Dritter im Gesamtweltcup wurde der polnische Titelverteidiger Kamil Stoch, der im letzten Bewerb am Sonntag mit Rang elf ebenfalls hinter den eigenen Erwartungen blieb.
Mit einem Kuriosum verabschiedete sich der scheidende deutsche Bundestrainer Werner Schuster. Der Vorarlberger hatte ein zu langes TV-Interview gegeben und verpasste so seine ersten drei Athleten des Deutschen Skiverbands (DSV) auf dem Turm. Ein Physiotherapeut musste Andreas Wellinger, Richard Freitag und Karl Geiger abwinken.