Yussuf Poulsen (Dänemark) und Steven Zuber (Schweiz)
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EM-Qualifikation

Schweiz verschenkt Sieg gegen Dänen

Die Schweizer Nationalmannschaft hat am Dienstagabend einen perfekten Start in die Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft 2020 leichtfertig verspielt und den zweiten Sieg im zweiten Spiel im Finish noch aus der Hand gegeben.

Die Gastgeber mussten sich in Basel gegen den früheren Europameister Dänemark nach einer 3:0-Führung noch mit einem 3:3 (1:0) zufriedengeben. Remo Freuler (19.), Arsenal-Profi Granit Xhaka (66.) und Breel Embolo (76.) hatten die Schweizer im St.-Jakob-Park zum 3:0-Vorsprung geschossen.

Doch in einer verrückten Schlussphase, in der Teamchef Vladimir Petkovic Xhaka ausgewechselt hatte (79.), lief bei den Schweizern nichts mehr nach Plan. Mathias Jörgensen (84.), Christian Gytkjaer (88.) und Henrik Dalsgaard (93.) stellten binnen neun Minuten im Finish den Ausgleich für die Dänen her. Zum Auftakt hatten die Schweizer in der Gruppe D 2:0 gegen Georgien gewonnen, für die Dänen war es das erste Spiel der EM-Quali.

Henrik Dalsgaard (Dänemark) trifft
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Schweiz-Torhüter Yann Sommer griff beim Ausgleich zum 3:3 ins Leere

Dabei hatte der Schweizer Torhüter Yann Sommer mit zwei Glanztaten in der 90. und 92. Minute noch den Ausgleich verhindert. Doch nur eine Minute später griff Sommer beim Kopfball von Dalsgaard daneben. Damit sind die Iren, denen Aston Villas Mittelfeldspieler Conor Hourihane (35.) den 1:0-Heimerfolg über Georgien sicherte, nun mit dem Punktemaximum von sechs Zählern Tabellenführer. Die Partie in Dublin wird aber noch die UEFA-Disziplinarkommission beschäftigen. Die irischen Fans hatten aus Protest gegen den umstrittenen Verbandschef John Delaney Tennisbälle aufs Spielfeld geworfen und für eine dreiminütige Unterbrechung gesorgt.

Tennisbälle auf dem Spielfeld
Reuters/Clodagh Kilcoyne
Tennisbälle anstelle eines Fußballs auf dem Spielfeld in Dublin.

Spanien solide

Spanien und Italien haben hingegen auch ihre zweiten Gruppenspiele gewonnen. Ohne ihren Cheftrainer Luis Enrique, der nach Angaben des spanischen Fußballverbandes aus „persönlichen Gründen“ die Reise nach Malta nicht mitgemacht hatte, kam der Weltmeister von 2010 am Dienstag gegen Außenseiter Malta zu einem 2:0 (1:0). In Ta’Qali erzielte Angreifer Alvaro Morata von Atletico Madrid beide Treffer für die Gäste (31./73.).

Die Spanier stehen nun alleine an der Spitze der Gruppe F, da Schweden beim skandinavischen Nachbarn Norwegen 3:3 spielte. US-Legionär Björn Maars Johnson (41.) und Bournemouth-Torjäger Joshua King (59.) sorgten für die 2:0-Führung der Gastgeber, die am Samstag zum Auftakt in Spanien mit 1:2 verloren hatten. Doch Viktor Claesson per Elfernachschuss (70.), ein Eigentor von Havard Nordtveit (86.) und Robin Quaison (91.) mit einem Doppelpack drehten die Partie, ehe der Ex-Austrianer Ola Kamara (96.) in letzter Sekunde die gerechte Punkteteilung fixierte.

Italien souverän

Italien setzte sich gegen Liechtenstein mit 6:0 (4:0) durch. Stefano Sensi (17.), PSG-Star Marco Verratti (32.), Routinier Fabio Quagliarella mit zwei verwandelten Handelfmetern (35./45.+3), Moise Kean (69.) und Leonardo Pavoletti (76.) schossen den Sieg heraus. Der Liechtensteiner Daniel Kaufmann sah wegen eines Handspiels kurz vor der Torlinie die Rote Karte (45.+2). Italien hatte sein Auftaktspiel 2:0 gegen Finnland gewonnen und führt die Gruppe J damit souverän vor Griechenland und Bosnien-Herzegowina (je 4) an.