Roger Federer (SUI)
APA/AFP/Julian Finney
Tennis

Federer fertigt Anderson in Miami ab

Roger Federer hat am Donnerstag (Ortszeit) beim Masters-1000-Turnier in Miami mühelos das Semifinale erreicht. Der Schweizer setzte sich gegen den Südafrikaner Kevin Anderson nach knapp einer Stunde Spielzeit mit 6:0 6:4 durch. Im Semifinale trifft der 37-jährige Federer nun im Generationenduell auf den 18 Jahre jüngeren Kanadier Denis Shapovalov.

Gegen den Weltranglistensiebenten Anderson zeigte Federer seine ungebrochene Klasse und machte acht Games in Serie. Anderson schaffte zwar im zweiten Satz das Rebreak zum 3:3, musste danach aber in einem Marathongame mit 22 insgesamt Punkten den entscheidenden Aufschlagverlust zum 4:5 hinnehmen. Danach servierte Federer aus, verwertete seinen ersten Matchball und nahm damit eindrucksvoll Revanche für die im letzten Jahr nach 2:0-Satzführung erlittenen Niederlage im Wimbledon-Viertelfinale.

Große Vorfreude bei Shapovalov

Federer trifft nun erstmals auf Shapovalov. Der Kanadier gewann gegen den US-Amerikaner Francis Tiafoe mit 6:7 (5/7) 6:4 6:2 und ist voller Vorfreude auf das Kräftemessen mit dem Schweizer. „Das ist definitiv ein Duell, auf das ich mich schon mein ganzes Leben gefreut habe“, sagte Shapovalov, dessen 18-jähriger Landsmann Felix Auger-Aliassime ebenfalls im Semifinale steht und auf Titelverteidiger John Isner trifft. Erstmals seit 2007 (Novak Djokovic und Andy Murray, Anm.) sind damit zwei unter 20-Jährige in einem Masters-1000-Halbfinale.

Roger Federer (SUI) und Kevin Anderson (RSA)
Reuters/USA TODAY Sports/Steve Mitchell
Erstmals seit Oktober 2016 oder 353 Sätzen musste Kevin Anderson einen Satz zu null abgaben

Federer ist jedenfalls vor Shapovalov gewarnt. „Er ist einer der großen ‚shotmakers‘ in diesem Spiel. Ich liebe seine Vorhand“, lobte der Altmeister. Er habe es jedenfalls immer genossen, gegen Teenager zu spielen. „Aber sie sind beide nicht nur jung, sondern auch sehr gut. Und auch sehr nette Leute. Sie können frei aufspielen, und das macht sie besonders gefährlich“, erklärte der Schweizer.

Halep verpasst Rückkehr auf Tennis-Thron

Bei den Damen verpasste indes Simona Halep die Rückkehr auf den Tennis-Thron. Mit einem Sieg im Semifinale gegen die Tschechin Karolina Pliskova hätte die Rumänin Naomi Osaka als Nummer eins der Welt wieder abgelöst. Halep verlor jedoch 5:7 1:6. Dabei führte die 27-Jährige im ersten Satz mit 5:3, musste danach aber neun Games in Folge abgeben. Beim Stand von 5:1 im zweiten Satz musste die Partie für eine Stunde unterbrochen werden. Danach brauchte die Tschechin um 1.00 Uhr nur vier Minuten, um den Sieg sicherzustellen.

Im Endspiel trifft Pliskova nun auf Ashleigh Barty. Die Australierin besiegte die Estin Anett Kontaveit mit 6:3 6:3. Die Partie begann um 13.00 Uhr und zog sich nach insgesamt drei Regenunterbrechungen sechseinhalb Stunden. „Das war ein sehr langer Tag“, erklärte Barty, die sich die Zeit in den Pausen mit Golfschauen und Kaffeetrinken vertrieb. Die 22-Jährige spielt nun um den größten Erfolg in ihrer Karriere, die sie mit 17 für zwei Jahre unterbrochen hatte, und wird in der WTA-Rangliste als Neunte erstmals in den Top Ten aufscheinen.