Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer
APA/Georg Hochmuth
Bundesliga

Rapid peilt „Qualimeistertitel“ an

Rapid spielt nach einer bisher verpatzten Saison in der tipico-Bundesliga nur noch im „Konzert der Kleinen“ mit. Zum Auftakt der Qualifikationsgruppe kommt am Samstag (17.00 Uhr) die Admira ins Allianz Stadion. Erklärtes Ziel der zweitplatzierten Wiener ist der „Qualimeistertitel“, der die Chance auf ein Europa-League-Ticket fix am Leben hält.

Die Admira liegt nach der Punktehalbierung als Vierter statt sechs nur noch drei Zähler hinter Rapid und tritt nach einem starken Jahresbeginn mit viel Selbstvertrauen an. Den Hütteldorfern fehlt ein Punkt auf den SV Mattersburg, der aus der Poleposition startet. Die Burgenländer sind beim Fünften SCR Altach im Einsatz. Der punktegleich mit Rapid an dritter Stelle liegende Aufsteiger TSV Hartberg empfängt Schlusslicht Wacker Innsbruck.

„Wir glauben nicht, dass nur weil wir Rapid sind, die Gegner vor Ehrfurcht erstarren. Wir müssen schon unsere Arbeit verrichten und werden keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen“, sagte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer im Hinblick auf die Play-off-Premiere.

Kühbauer will mit Abstiegskampf nichts zu tun haben

Rapid peilt zum Auftakt der Qualigruppe daheim gegen die Admira drei Punkte an. Nach der bisher verpatzten Saison ist Platz eins das klare Ziel.

Statistik spricht für Rapid

Gegen die Admira wurden die jüngsten drei Bundesliga-Partien gewonnen, in der laufenden Saison gab es beim 3:0 in der Südstadt genauso wie beim 2:0 in Hütteldorf, das die Trainerära von Ernst Baumeister bei der Admira beendete, auch keinen Gegentreffer. „Bei der Admira hat Trainer Reiner Geyer die nötige Zeit bekommen, seine Ideen einzubringen, es ist jetzt nicht mehr die Mannschaft vom Herbst. Wir gehen von einem guten Gegner aus“, erklärte Kühbauer.

Während Rapid nach dem 1:2 in Mattersburg und dem 2:2 gegen Hartberg zwei Partien sieglos ist, holten die Südstädter 2019 aus vier Spielen zehn Punkte. „Die Standards sind bei ihnen ein wichtiger Faktor, sie schalten auch ganz gut um, aber wir sind vorbereitet“, sagte der Burgenländer. „Wir werden alles daran setzen, dass wir am Schluss unten ganz oben stehen“, versprach Rapid-Offensivspieler Christoph Knasmüllner. Dafür soll ein Start nach Maß her. „Wenn wir das Spiel mutig und gelassen angehen, dann bin ich guter Dinge, dass wir als Sieger vom Platz gehen“, betonte der Ex-Admiraner.

Christoph Knasmuellner (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Der Ex-Admiraner Christoph Knasmüllner geht von einem Rapid-Sieg gegen seinen ehemaligen Verein aus

Für die Hausherren zählt nur ein Sieg, der auch im Hinblick auf das ÖFB-Cup-Halbfinale beim LASK am Mittwoch (20.30 Uhr, live in ORF eins) wichtiges Selbstvertrauen bringen würde. „Ich werde den LASK nicht höher setzen als die Admira. Die Admira steht vor der Türe, und die müssen wir schlagen“, erläuterte Kühbauer. Der blickte der 47-Jährige positiv entgegen: „Ich bin guter Dinge, dass wir ein gutes Spiel abliefern werden.“ Die Vergangenheit haben die Rapidler hinter sich gelassen. „Alles, was war, können wir nicht verändern. Wir müssen nach vorne schauen“, sagte Kühbauer.

Qualigruppe, erste Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Rapid – Admira

Allianz Stadion, SR Eisner

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Strebinger – Müldür, Sonnleitner, Hofmann, Bolingoli – Grahovac, Schwab – Murg, Knasmüllner, Schobesberger – Pavlovic

Admira: Leitner – Aiwu, Schösswendter, Bauer – Zwierschitz, D.Toth, Vorsager, Hjulmand, Spasic – Schmidt, Starkl

Schösswendter-Jubiläum gegen Ex-Club

Bei den Admiranern hat mit Christoph Schösswendter auch ein Ex-Rapidler großen Anteil am Aufschwung im Jahr 2019. Der Innenverteidiger brachte der Defensive wieder mehr Stabilität. Ausgerechnet bei Rapid wird er nun sein 100. Ligaspiel im Admira-Dress absolvieren. In der Offensive fehlt den Gästen mit dem gesperrten Sasa Kalajdzic der Topstürmer, der im Winter beinahe bei Rapid gelandet wäre.

Trotzdem wollen die Niederösterreicher ihr Punktekonto weiter aufstocken. „Uns erwartet sicher keine leichte Aufgabe, aber wir wollen den Lauf aus den letzten Spielen fortsetzen“, sagte Abwehrspieler Sebastian Bauer. Sein 19-jähriger Verteidigerkollege Lukas Malicsek sah es ähnlich: „Wenn wir wie zuletzt defensiv kompakt stehen und offensiv eiskalt sind, können wir drei Punkte mitnehmen.“

Neustart für Mattersburg und Altach

Mit breiter Brust geht auch Mattersburg ins Gastspiel in Altach. Nur knapp verpassten die Burgenländer den Einzug in die Meistergruppe, selbst nach der Punktereduzierung ist man von den Vorarlbergern durch fünf Punkte getrennt. „Es ist aber ein Neustart“, warnte SVM-Coach Klaus Schmidt, dessen Konterpart Alex Pastoor bei den Hausherren seinen Einstand gibt.

Qualigruppe, erste Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Altach – Mattersburg

Cashpoint-Arena, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Kobras – Lienhart, Zech, Netzer, Luckeneder, Karic – Meilinger, Oum Gouet, S.Nutz, Gebauer – M.Berisha

Mattersburg: Kuster – Mahrer, Ortiz, Rath – Kerschbaumer, Jano, Salomon, Renner – Pusic, Kvasina, Kuen

Welches Spiel die Gäste am Samstag erwartet, bleibe abzuwarten, sagte Schmidt. „Aufgrund des Trainerwechsels in Altach ist es extraschwierig, sich auf den Gegner vorzubereiten. Holländer sind in der Regel eher risikofreudige, sehr offensiv denkende Trainer. Aber das muss genau gar nichts heißen“, meinte der Steirer.

Bei den Vorarlbergern, die sich Anfang März von Trainer Werner Grabherr trennten und aus den zwei Spielen unter Interimscoach Wolfgang Luisser drei Punkte holten, sitzt Pastoor erstmals auf der Bank. „Es macht keinen Sinn, auf die Tabelle zu schauen. Wir müssen unsere Spiele gewinnen, dann löst sich das Problem von selbst“, meinte der Neo-Trainer im Hinblick auf das magere Konto von neun Punkten, nur einen Zähler vor Innsbruck.

Der Ex-Altach-Spieler präsentierte sich in der Rolle als Motivator. „Man muss sich die Unterstützung der Fans verdienen, und das geht nur, wenn wir ‚schaffen wie Sau‘. Das sind für mich Dinge, die über Taktik- oder Systemfragen stehen“, so Pastoor. Geht es nach Stefan Nutz, ist die Botschaft des Niederländers angekommen: „Der Trainer hat uns sehr gut und sehr klar seine Philosophie vermittelt. Er hat es verstanden, die Mannschaft gleich hinter sich zu bringen.“

Hartberg weist Favoritenrolle von sich

Hartberg will von einem Favoritenstatus vor dem Heimspiel gegen Schlusslicht Innsbruck nichts wissen. „Ich würde liebend gerne sagen, dass wir Favorit sind. Aber unsere generelle, auch budgetäre Situation, lässt das nicht zu“, sagte Trainer Markus Schopp. Mit einem „guten Herbst“ und „interessanten Frühjahr“, wie er erklärte, hat sich der Aufsteiger inmitten einer Konkurrenz „mit ganz anderen Möglichkeiten“ 13 Zähler und damit fünf mehr als Innsbruck erarbeitet.

Qualigruppe, erste Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Hartberg – Innsbruck

Prolactal Arena, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Faist – Blauensteiner, Huber, Siegl, Rasswalder – Flecker, Kainz, Cancola, Tschernegg, Ilic – Rep

Innsbruck: Knett – Peric, Schimpelsberger, Maranda, Klem – Kerschbaum, Freitag, Satin – Dieng, Dedic, Horvath

„Wir müssen höllisch aufpassen“, mahnte Schopp jedoch vor dem Auftakt. "Wir haben zehn extrem spannende Endspiele vor uns. Da ist ein kleiner Vorsprung, wie bei uns, wenig bis gar nichts wert. „Für uns ändert sich relativ wenig, wir waren von Anfang an auf Kampf eingestellt“, sagte Schopp, der Innsbruck mit Neo-Trainer Thomas Grumser ähnlich gepolt erwartet. „Die Art und Weise, wie er spielen lässt, hat man schon in den Spielen gegen Salzburg und den LASK gesehen. Es waren mutige Vorstellungen, es ist ihnen gelungen, sehr unangenehm zu sein. Wir werden sehr viel Aufwand betreiben müssen, um in die gefährlichen Räume zu kommen.“

Beide Teams haben gemeinsam, dass sie mittlerweile acht Runden sieglos sind. Bei Wacker kommt negativ hinzu, dass es zuletzt vier Niederlagen in Serie und zudem fünfmal en suite keinen Torerfolg gab. „Wir versuchen, den Jungs ein gutes Gefühl zu geben vor dem Tor – in dem Bewusstsein, dass Tore grundsätzlich eine Entstehung haben. Dazu braucht es Räume und Lösungen, und daran haben wir gearbeitet“, gab Grumser Einblick.

„Wir wollen nach vorne verteidigen, mutig sein und ihnen unser Spiel aufdrängen. Die Spieler wissen, was sie können. Wichtig ist aber, dass wir das beweisen und das über 90 Minuten“, sagte der Coach. Seinem Team fehlt ein Zähler auf den Vorletzten Altach, die Admira ist zwei Punkte entfernt. „Wir definieren uns nicht über unseren Tabellenplatz, sondern über unsere Spielweise. Aggressiv und nach vorne ausgerichtet, mit dem Ziel, Spiele zu gewinnen“, erklärte Grumser.