Christoph Knasmuellner (Rapid) und Thomas Goiginger (LASK)
GEPA/Walter Luger
ÖFB-Cup

LASK im Halbfinal-Hit gegen Rapid Favorit

Nach 20 Jahren will der LASK am Mittwochabend (20.30 Uhr, live in ORF eins) erstmals wieder ins Finale des Uniqa-ÖFB-Cups einziehen. In der mit 6.100 Zuschauer ausverkauften TGW Arena in Pasching gastiert im Halbfinal-Hit Rapid. Während der Ligazweite auf eine „breite Brust“ bauen kann, wollen die Wiener ihre letzte Titelchance am Leben halten.

Im Cup ist es das insgesamt siebente Duell der beiden Traditionsclubs. Der LASK setzte sich bisher zweimal durch, Rapid viermal – zuletzt 2017 durch einen 2:1-Heimsieg gegen den damaligen Zweitligisten ebenfalls im Semifinale des Bewerbs. Die Vorzeichen haben sich allerdings nicht nur aufgrund des vertauschten Heimrechts verändert.

Der LASK hat die letzten sieben Pflichtspiele allesamt gewonnen, die bisherigen Saisonduelle gingen mit 2:1 in Pasching und 1:0 in Wien an die Oberösterreicher. Beeindruckend ist vor allem die Heimstärke der Glasner-Elf, die seit dem 1:3 gegen den WAC am 20. Mai des Vorjahres vor eigenem Publikum ungeschlagen (sieben Siege, fünf Remis) ist.

Cup-Halbfinal-Schlager LASK – Rapid

Die Oberösterreicher strotzen derzeit vor Selbstvertrauen, die Wiener wollen die letzte Chance auf einen Titel am Leben halten.

„Breite Brust“ beim LASK

„Die Spieler sind in guter Verfassung. Wir wollen ins Finale einziehen, das ist ein supergroßes Ziel von uns“, betonte der LASK-Trainer. „Wir haben eine breite Brust“, ergänzte sein Abwehrchef Gernot Trauner mit Blick auf die Erfolgsserie des Tabellenzweiten der Bundesliga, der in diesem Jahr alle seine bisherigen sechs Pflichtspiele gewonnen, 18 Treffer erzielt und nur ein einziges Gegentor zugelassen hat.

Gernot Trauner (LASK)
GEPA/Florian Ertl
LASK-Kapitän Gernot Trauner hat mit seinen Teamkollegen alle sechs Pflichtspiele im Jahr 2019 gewonnen

„Wir haben Elferschießen nicht dezidiert trainiert“, verriet Glasner. „Wir wollen das Ganze in der regulären Spielzeit für uns entscheiden.“ Das wäre auch wichtig, um Kräfte für den Ligahit am Sonntag (17.00 Uhr) zu Hause gegen Tabellenführer Red Bull Salzburg zu sparen.

„Am schwierigsten zu bespielen“

Rapid-Coach Dietmar Kühbauer hat entsprechend Respekt vor dem LASK, der nach der Punktehalbierung in der Liga nur noch vier Zähler hinter dem Meister liegt und seit dem 0:1 am 7. Oktober in Innsbruck ungeschlagen ist. „Sie haben eine sehr kompakte und physische Mannschaft mit einem guten Umschaltspiel. Uns erwartet ein schwieriges Spiel“, erklärte der 47-Jährige, der die Athletiker als die „derzeit am schwierigsten zu bespielende Mannschaft“ in Österreich bezeichnete. „Wir werden alles reinlegen, um ins Finale zu kommen. Dafür ist aber eine unglaublich gute Leistung notwendig. Dazu sind wir imstande und nehmen den Kampf an.“

Uniqa-ÖFB-Cup, Semifinale

Mittwoch, Beginn 20.30 Uhr:

Live in ORF eins

LASK – Rapid

Pasching, TGW Arena, SR Hameter

Mögliche Aufstellungen:

LASK: A. Schlager – Ramsebner, Trauner, Wiesinger – Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann – Goiginger, Klauss, Joao Victor

Rapid: Strebinger – Auer, Sonnleitner, Müldür/Hofmann, Bolingoli – D. Ljubicic, Schwab – Murg, Knasmüllner, Schobesberger – Badji

Für die Hütteldorfer, die nicht in der Meister-, sondern nur in der Qualifikationsgruppe spielen, ist der Cup die letzte Chance, die titellose Durststrecke zu beenden. Seit der Meisterschaft 2008 gab es für die Grün-Weißen, die erst am Mittwoch anreisen und von knapp 700 Fans begleitet werden, am Saisonende nichts zu feiern. „Es ist ein Spiel, da geht es um alles. Wir wollen unbedingt ins Finale, deshalb werden wir alles reinhauen, was wir haben“, versprach Kapitän Stefan Schwab. „Die Spiele gegen den LASK waren heuer enge Partien, genau das erwarte ich in Pasching auch.“

Enge Partie erwartet

Sein LASK-Gegenpart Trauner sprach auch von einem „ganz knappen Spiel“, bei dem „Kleinigkeiten entscheiden werden“. Glasner sieht die Rapid-Defensive durch die Handschrift von Kühbauer „kompakter als im Herbst. Und nach vorne haben sie sehr, sehr viel Qualität, mit Schobesberger und Murg zwei Spieler, die im Eins-gegen-eins sehr, sehr gut sind“, warnte der 44-Jährige besonders vor der Offensivkraft. „Wir glauben aber zu wissen, wo wir ihnen Probleme bereiten können, und müssen das wieder sehr, sehr gut auf den Platz bringen.“

Kühbauer, der am Donnerstag seinen 48. Geburtstag „am liebsten mit einem Aufstieg feiern“ will, war 1995 beim 14. und bisher letzten Cuptriumph von Rapid dabei. „Das war ein Teufelsspiel gegen Donawitz“, erinnerte sich der Burgenländer an den mühevollen 1:0-Erfolg über den damaligen Zweitligisten aus Leoben. „Ein Sieg mit Würgen, aber den nehme ich genauso“, meinte er mit Blick auf Mittwoch.