Richie Mo’unga (Canterbury Crusaders)
Reuters
Rugby

Crusaders ändern nach Terror Namen

Der Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch am 15. März lässt nun das professionelle Rugby-Team von Neuseelands drittgrößter Stadt über eine Namensänderung nachdenken. Die Crusaders (Dt.: „Kreuzritter“) und das dazugehörende Logo sind nach den rassistisch motivierten Terrorattacken laut Clubführung nicht mehr angemessen.

Bei dem Attentat auf zwei Moscheen der größten Stadt der neuseeländischen Südinsel kamen 50 Menschen ums Leben. Der in der internationalen Super-Rugby-Liga engagierte Club ist nun der Meinung, dass der Name „Crusaders“ sowie das Logo des Teams nach den dezidiert gegen Moslems gerichteten Anschlägen überholt sind.

Vereinschef Colin Mansbridge sagte, man werde die Frage „extrem ernsthaft“ prüfen. Mit der Suche nach einem neuen Namen wurde bereits ein Unternehmen von außerhalb beauftragt. Wegen des Anschlags Mitte März sitzt ein 28-jähriger Rechtsextremist aus Australien, der bereits seit einigen Jahren in Neuseeland lebte, in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.

The Crusaders Horsemen
AP/Mark Baker
Ritter hoch zu Ross gehörten bisher bei Heimspielen der Crusaders zur Show

Rekordchampion in Super Rugby

Der Name „Crusaders“ geht auf die christlichen Kreuzritter im Mittelalter zurück. Das aktuelle Logo der Crusaders besteht aus dem Namen und einem mittelalterlichen Ritter, der ein Schwert schwingt. Der Vorsitzende von Neuseelands Rugby-Verband, Steve Tew, unterstützt eine Umbenennung. „Es ist offensichtlich, dass die vom Club benutzte Symbolik, zusammen mit dem Namen ‚Crusaders‘, manche verstört, weil er mit den religiösen Kreuzzügen zwischen Christen und Muslimen verbunden ist“, erklärte Tew.

Der Club wurde 1996 als Canterbury Crusaders aus der Taufe gehoben und spielt in der internationalen Super-Rugby-Liga gegen Clubs aus Neuseeland, Australien, Südafrika, Argentinien und heuer noch Japan. Das Team aus Christchurch, wo ein erster Club bereits 1879 gegründet wurde, ist nicht nur amtierender Super-Rugby-Champion und mit bisher neun Titeln Rekordsieger, es stellt auch zahlreiche Spieler – wie etwa den aktuellen Kapitän Kieran Read – für Neuseelands legendäre Rugby-Nationalmannschaft, die „All Blacks“, die heuer im Herbst in Japan auf ihren dritten WM-Titel en suite losgehen.