„Es war keine Entscheidung, die ich von heute auf morgen getroffen habe“, meinte Rose in einer vom ORF live übertragenen Pressekonferenz. „Es war nicht einfach, den Verein und alles, was wir hier geschafft haben, zurückzulassen. Es war eine schwierige Entscheidung für mich, aber eine, die ich mit voller Überzeugung treffe.“
„Die Situation insgesamt war sehr speziell. Wie alle wissen, gab es nicht nur eine Anfrage, sondern doch schon ein paar mehr“, sagte Rose, der in den letzten Monaten mit verschiedenen deutschen Bundesligisten in Verbindung gebracht worden war. „Es war eine intensive Phase für mich. Und jetzt bin ich auch froh, dass es raus ist.“
Erfolgreiche Zusammenarbeit
Unter Rose, der 2017 mit dem Nachwuchsteam der „Bullen“ sensationell die UEFA Youth League gewonnen hatte, erreichte Salzburg im Vorjahr erstmals das Europa-League-Halbfinale und verteidigte den Bundesliga-Titel erfolgreich.
Heuer kam im Achtelfinale der Europa League das Aus. In der Meisterschaft liegt Salzburg acht Runden vor Schluss sieben Zähler vor dem LASK an der Spitze und damit wieder auf Titelkurs. Außerdem erreichte das Rose-Team erneut das Cupfinale.
„Die Leute können sich identifizieren mit dem Fußball, den wir spielen, und deshalb fällt es nicht leicht, hier aufzuhören“, so Rose, der mit Salzburg in der heimischen Liga wieder nach dem Titel greift. „Dennoch glaube ich, dass dieser Verein, aufgrund der Möglichkeiten hier, eine große Zukunft hat.“
Noch keine Entscheidung über Nachfolger
Rose wird Teile seines Trainerteams nach Deutschland mitnehmen, darunter Alexander Zickler, aber nicht Rene Aufhauser und Herbert Ilsanker. Eine Entscheidung über einen Nachfolger ist noch nicht gefallen. „Natürlich führen wir Gespräche, und ich glaube, dass wir auch in Zukunft hier gut aufgestellt sind“, wollte sich Sportdirektor Christoph Freund nicht in die Karten blicken lassen.
Eine externe Lösung für einen Nachfolger Roses scheint wahrscheinlich. Man könne sich zwar bei der Suche nach einem neuen Trainer nicht endlos Zeit lassen, meinte Freund, doch der Verein werde auch nichts übereilen: „Die Suche dauert so lange, bis wir überzeugt sind, die richtige Lösung gefunden zu haben.“
Gladbach will Rose: „Hervorragende Arbeit“
Gladbach hat diese Lösung offenbar schon gefunden. „Marco Rose hat in Salzburg in den vergangenen sechs Jahren hervorragende Arbeit geleistet, und wir freuen uns, dass er ab der kommenden Saison bei uns sein wird“, sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.
Für Rose trennten sich die Borussen trotz laufenden Vertrags vom bisherigen Trainer Dieter Hecking. Diese Trennung war auch für Rose ein Thema, er habe sich jedoch bei Eberl versichert, dass die Gespräche zur Vertragsauflösung mit Hecking „klar und sauber“ geführt worden waren.
„Spannender Verein mit großer Geschichte“
Für Rose ist Mönchengladbach ein „spannender Verein mit großer Geschichte und Fankultur, der in den 70er Jahren den deutschen Fußball dominiert hat. Dort haben große Trainer und Spieler gearbeitet.“ Im Laufe der Geschichte waren auch die Österreicher Toni Polster, Martin Stranzl und Martin Hinteregger sowie der gebürtige Deutsche und ÖFB-Teamspieler Bernd Krauss in Gladbach aktiv.
Der scheidende Salzburg-Coach war jedenfalls froh, Fakten bezüglich seines Abschieds von den „Bullen“ geschaffen zu haben. „Jetzt bin ich vorerst froh, dass wir uns wieder auf das Saisonfinish konzentrieren können. Wir werden alle wieder Vollgas geben.“ Am Sonntag um 17.00 Uhr ist in der dritten Runde der Meistergruppe Puntigamer Sturm Graz zu Gast.