ÖSV-Sportdirektor Hans Pum
GEPA/Thomas Bachun
Ski alpin

Pum verlässt ÖSV nach 42 Jahren

Der langjährige Sportdirektor Hans Pum hat am Donnerstag in der Präsidentenkonferenz des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) überraschend seinen Rücktritt verkündet. Der 64-jährige Oberösterreicher werde mit Ende Juli 2019 sein Amt zurücklegen und nach 42 Jahren seine Tätigkeit im ÖSV beenden, verkündete der Verband in einer Aussendung.

Weder Pum noch ein Vertreter des ÖSV waren für eine Stellungnahme zunächst zu erreichen. Durchaus möglich, dass Pum, der am 4. Juli 65 Jahre alt wird, im Gegensatz zu anderen wichtigen Funktionären im ÖSV sein Amt mit dem Erreichen des Pensionsalters zurücklegt. 1977 begann Pums mustergültige ÖSV-Karriere, in der er sich vom Konditionstrainer der Europacup-Herren bis hin zum Marketingchef sowie zum erfolgreichen Alpin-Chef des Verbands hoch arbeitete.

Als Alpin-Direktor war Pum von 1996 bis 2010 äußerst erfolgreich, in dieser Zeit holte der ÖSV 38 Olympiamedaillen und 62 WM-Medaillen sowie 62 Kristallkugeln. 2010 folgte der nächste Karrieresprung nach einer Umstrukturierung. Pum wurde nach dem Abgang von Toni Innauer, bis dahin als Sportdirektor für Skispringen und Nordische Kombination, zum Sportdirektor für alle Sparten. Seine Hauptaufgabe war es, für Synergien zwischen den Alpinen, Nordischen, Biathleten bis zu den Snowboardern und Skicrossern zu sorgen und das Spartendenken abzuschaffen. In dieser Ära holten ÖSV-Sportler bei Titelkämpfen insgesamt 109 Medaillen, davon 40 in Gold.

ÖSV-Sportdirektor Pum geht

Der 64-jährige Oberösterreicher wird mit Ende Juli 2019 sein Amt zurücklegen.

Ursprünglich wollte Pum selbst für Olympia- und WM-Medaillen auf den Pisten sorgen, aufgrund mangelnder Trainingsmöglichkeiten blieb dieses Vorhaben aber ein Traum. Stattdessen konzentrierte sich Pum auf die Ausbildung zum diplomierten Sportlehrer sowie zum staatlich geprüften Skilehrer und Fußballtrainer, ehe die Langzeitkarriere im ÖSV begann. Wer die Nachfolge Pums antreten wird, ist offen.

Renate Götschl und Hermann Maier mit den Trainern Karl Frehsner, Hans Pum und Toni Giger 2000 nach dem Weltcup-Finale in Bormio
APA/Barbara Gindl
Unter Alpin-Direktor Pum (M., Bild aus dem Jahr 2000) holte der ÖSV von 1996 bis 2010 insgesamt 62 Kristallkugeln

Neuorientierung punkto Langlauf

Einer der Schwerpunkte der Präsidentenkonferenz geriet ob der Neuigkeiten in den Hintergrund: Denn es ging auch um eine Neuorientierung des ÖSV nach den Dopingvorfällen bei der nordischen Ski-WM in Seefeld in Sachen Langlauf. Der ÖSV steht, wie er bereits bei einer Präsidiumssitzung am 22. März festgelegt hatte, weiter zum Langlaufsport, allerdings unter geänderten Rahmenbedingungen. Am Donnerstag wurde der Leiter des Nordischen Ausbildungszentrums in Eisenerz, Christian Schwarz, mit der Ausarbeitung eines Konzepts beauftragt. Bis Ende April soll dieses dem Präsidium bereits vorliegen.

Steckbrief von Hans Pum

  • Geboren: 4. Juli 1954 in Freistadt (OÖ)
  • Wohnort: St. Oswald
  • Familienstand: verheiratet mit Gabi – Kinder Raphael und Anna-Maria
  • Beruf: ÖSV-Sportdirektor
  • Ausbildung: Diplomierter Sportlehrer, staatlich geprüfter
    Skitrainer und -lehrer, staatlich geprüfter Fußballtrainer

Tätigkeiten im ÖSV:

  • 1977–1978: Konditionstrainer Europacup-Herren
  • 1978–1981: Kotrainer Weltcup-Technik-Herren
  • 1981–1985: Gruppentrainer Europacup-Herren
  • 1985–1988: Gruppentrainer Weltcup-Technik-Herren
  • 1988–1992: Rennsportleiter Weltcup-Herren
  • 1992–1996: Marketingchef
  • 1996–2010: Alpin-Direktor
  • seit 2010: Sportdirektor für alle Sparten im ÖSV, Rücktritt per Ende Juli 2019