Marcel Witting (KAC) und Benjamin Nissner (VIC)
APA/Hans Punz
Eishockey

KAC kündigt im Finale Revanche an

Mit einem Kraftakt gegen den KAC sind die Vienna Capitals am Sonntag erfolgreich in die „Best of seven“-Finalserie der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) gestartet. Im zweiten Spiel am Dienstag (19.15 Uhr) planen die Kärntner mit den eigenen Fans im Rücken die Revanche und wollen den Gleichstand herstellen.

„Wir haben im ersten Finalspiel einige schwerwiegende Eigenfehler begangen, für die wir letztlich auch bestraft wurden“, sagte KAC-Stürmer Marco Richter nach der knappen 2:3-Auftaktniederlage in Wien, die Capitas-Goalgetter Sondre Olden erst in der sechsten Minute der Verlängerung fixiert hatte. „Kollektiv müssen wir hinsichtlich der Härte und Intensität sicher noch eine Schippe drauflegen.“

Während die Kärntner über eine Woche Vorbereitungszeit für das erste Finalspiel hatten, waren die Caps erst am Freitag in einem wahren Thriller gegen Salzburg aufgestiegen. Mit Fortdauer der Partie machte sich das auch bemerkbar. Der Rekordmeister holte einen 0:2-Rückstand auf und hatte zu Beginn der Verlängerung durch Nick Petersen die große Chance auf den Sieg, doch der KAC-Star scheiterte an Torhüter J.P. Lamoureux.

Capitals ringen KAC zum Finalauftakt nieder

Nur 40 Stunden nach dem Halbfinal-Thriller gegen Salzburg feierten die Wiener einen erfolgreichen Auftakt in die "Best of seven“-Finalserie.

Olden als Spezialist für wichtige Tore

Auf Olden war dagegen einmal mehr Verlass. Der 26-jährige Norweger war kurz nach Weihnachten aus der „Konkursmasse“ von Zagreb verpflichtet worden und mauserte sich im Play-off zum Mann für die wichtigen Tore. Schon gegen Salzburg wurde er zweimal in der Overtime zum Matchwinner, am Sonntag behielt er nach starker Vorarbeit von Emilio Romig wieder die Nerven.

Sondre Olden (Capitals) und Benjamin Nissner (Capitals)
GEPA/Philipp Brem
Olden (Nummer 12) erwies sich für die Capitals einmal mehr als absoluter Goldgriff

„Er kann aus nichts etwas machen. Das war ein hochklassiger Schuss von einem hochbegabten Spieler“, lobte Trainer Dave Cameron. Der Kanadier war mit dem Ergebnis und großteils der Leistung der ganzen Mannschaft zufrieden. „Wir hatten einen sehr guten Start und waren von Anfang an bereit. Mit undiszipliniertem Spiel haben wir sie vom Haken gelassen. Abseits von den Strafen bin ich sehr glücklich“, erklärte Cameron.

Ganz anders die Stimmungslage bei Petri Matikainen. „Ich bin nicht glücklich, wie wir heute gespielt haben. Wir waren nicht diszipliniert genug und hatten viele Scheibenverluste. Um das Team zu sein, das wir sein wollen, war das nicht genug“, ärgerte sich der KAC-Trainer. „Unsere Erwartungshaltung ist so hoch, da können wir nicht zufrieden sein“, sagte der Finne, der den Rekordmeister zum 31. Titel führen will.

KAC-Spieler nach Spielpause eingerostet

Matikainen sprach von Rost, der sich nach neun Tagen Spielpause angesetzt hatte. Auch Patrick Harand sah das so. „Wir waren ein bisschen rostig, es war eine zu lange Pause. Wien war gleich im Spiel drin, aber wir haben uns gut zurückgekämpft und hätten die Partie am Schluss für uns entscheiden können“, sagte der Verteidiger.

Harand ortete noch viel Luft nach oben. „Wir haben noch viele Sachen zu verbessern. Heute war der Zug zum Tor nicht da, und teilweise waren wir zu soft vor dem eigenen Tor“, meinte er und gab gleich eine Kampfansage ab: „Jetzt sind wir im Rhythmus, jetzt fahren wir zurück nach Klagenfurt und da werden wir eine Antwort geben.“