Dominic Thiem mit Pokal
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Tennis

Thiem stürmt zu Triumph in Barcelona

Dominic Thiem ist am Sonntag zu seinem insgesamt 13. Titel auf der ATP-Tour gestürmt. Der 25-jährige Niederösterreicher fertigte im Finale in Barcelona den Russen Daniil Medwedew in nur 1:12 Stunden mit 6:4 6:0 ab und triumphierte damit ohne Satzverlust als zweiter Österreicher nach Thomas Muster (1995, 1996) in der katalanischen Metropole.

Im zweiten Duell mit dem Weltranglisten-14., der zuletzt in Monte Carlo nach einem Sieg über Novak Djokovic im Semifinale gestanden war, blieb Thiem zum zweiten Mal erfolgreich. Dabei sah es zu Beginn der Partie nicht gut für Österreichs Nummer eins aus. Nach einem 0:3-Rückstand überließ Thiem dem als Nummer sieben gesetzten Russen allerdings nur noch ein Game.

Thiem trat damit die Nachfolge von Rafael Nadal an, der die letzten drei Jahre in Barcelona gewonnen hatte. Für Thiem, der im Semifinale Nadal 6:4 6:4 besiegt hatte, war es der zweite Titel in der laufenden Saison nach Indian Wells. Auf Sand durfte er in seiner Karriere zum neunten Mal einen Pokal in die Höhe stemmen. Als Belohnung gab es ein Preisgeld in der Höhe von 503.000 Euro und 500 Punkte für die Rangliste, in der er am Montag weiter auf Rang fünf aufscheinen wird.

Thiem holt Titel in Barcelona

Im Finale von Barcelona besiegte Dominic Thiem den Russen Daniil Medwedew in zwei Sätzen und feierte damit seinen 13. ATP-Turniersieg.

„Titel ist eine große Ehre“

„Es ist eine große Ehre und Riesensache für mich, in Barcelona zu gewinnen. Hier haben nur die besten Spieler der Geschichte gewonnen. Rafa (Nadal, Anm.) hat es elfmal geschafft. Und natürlich auch Thomas Muster zweimal, darum ist dieser Sieg sehr speziell. Ich bin froh, dass ich der zweite Österreicher bin, der diese Trophäe in die Höhe stemmen darf“, sagte Thiem im Siegerinterview.

Jubel von Dominic Thiem
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Dominic Thiem krönte seine eindrucksvolle Woche in Barcelona mit dem Titel

Klare Steigerung nach Fehlstart

Dabei zeigte Medwedew zu Beginn keinen Respekt und legte den besseren Start hin. Der Russe agierte mit einer verblüffenden Leichtigkeit von der Grundlinie. Damit erspielte sich der 23-Jährige im ersten Aufschlagspiel von Thiem gleich mehrere Breakbälle, von denen er nach einem Rückhandfehler des Österreichers den dritten nutzte. Während Thiem im Semifinale gegen Rafael kein einziges Mal sein Service abgeben musste, geriet er im Finale mit 0:3 in Rückstand.

Thiem arbeitete sich aber in die Partie, fand über den Rückhand-Slice zu seinem Spiel und zeigte vor allem perfekte Stoppbälle. Mit einem Rebreak zu null und drei Games in Serie schaffte er den Ausgleich zum 3:3. Satz eins war wieder offen – aber nicht lange. Thiem verwandelte ein 40:0 für Medwedew in ein weiteres Break zum 4:3 und schaffte damit endgültig die Wende. Diesen Vorteil ließ sich das ÖTV-Ass nicht nehmen. Mit einem Vorhand-Winner verwertete er Satzball vier.

Tennisspieler Daniil Medvedev
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Daniil Medwedew wurde im Verlauf der Partie von Dominic Thiem immer mehr in die Defensive gedrängt

Satz zwei wird zur Machtdemonstration

Während bei Thiem die Zuversicht stieg, wuchs beim Russen im gleichen Maß der Frust. Medwedew wirkte psychisch sowie physisch angeschlagen und konnte mit dem Österreicher nicht mehr mithalten. Die Konsequenz war eine Machtdemonstration von Thiem. Mit zwei Breaks zu null zog der Weltranglistenfünfte auf 4:0 davon. Der Rest war nur noch Formsache. Nach einem weiteren Break verwertete Thiem seinen ersten Matchball mit einem Volley.

Nach nur knapp 20 Minuten und fünf Punkten für Medwedew im zweiten Satz jubelte Österreichs Nummer eins über seinen ersten Barcelona-Titel. „Das Spiel war komplett anders als die beiden letzten Matches, die gegen Linkshänder waren. Er hat sehr gut begonnen. Das muss man sagen. Was ich mir vorgenommen habe, hat am Anfang nicht so gut funktioniert. Mein Slice ist dann viel besser geworden. Ich denke, dass das der Schlüsselschlag war“, sagte Thiem.

Medwedew, der letzte Saison nur zwei Siege auf Sand hatte feiern können, zollte Thiem für dessen Leistung Respekt. „Ich habe mein Bestes versucht, aber Dominic war zu stark. Ich gratuliere ihm zum Sieg, er hat eine großartige Woche gespielt. Ich habe noch viel Zeit, vielleicht kann auch ich einmal hier den Titel gewinnen“, sagte der 23-jährige Russe, der sein erstes Finale auf Sand bestritt.

ATP-500-Turnier in Barcelona

(Spanien, 2.746.455 Euro, Freiluft, Sand)

Finale:
Dominic Thiem (AUT/3) Daniil Medwedew (RUS/7) 6:4 6:0
Semifinale:
Dominic Thiem (AUT/3) Rafael Nadal (ESP/1) 6:4 6:4
Daniil Medwedew (RUS/7) Kei Nishikori (JPN/4) 6:4 3:6 7:5
Viertelfinal-Tableau:
Rafael Nadal (ESP/1) Jan-Lennard Struff (GER) 7:5 7:5
Dominic Thiem (AUT/3) Guido Pella (ARG) 7:5 6:2
Kei Nishikori (JPN/4) Roberto Carballes Baena (ESP) 6:4 7:5
Daniil Medwedew (RUS/7) Nicolas Jarry (CHI) 6:3 6:4