Judd Trump
AP/PA/Richard Sellers
Snooker

Engländer Trump erstmals Weltmeister

Die Snooker-Welt hat einen neuen König: Judd Trump krönte sich am Montag im Crucible Theatre von Sheffield erstmals in seiner Karriere zum Weltmeister. Der 29-jährige Engländer ließ in einem einseitigen Finale dem Schotten John Higgins keine Chance und stieg außerdem in einen elitären Kreis auf.

Trump feierte im „Best of 35“ gegen den schottischen Routinier Higgins einen klaren 18:9-Erfolg. Dem Engländer gelang damit auch die erfolgreiche Revanche am vierfachen Weltmeister. 2011 hatte sich Higgins, der nun zum dritten Mal in Folge in einem WM-Finale den Kürzeren gezogen hatte, gegen Trump noch mit 18:15 durchgesetzt.

„Unglaublich. Ich kann es nicht in Worte fassen. Es war ein großes Finale, vom ersten Frame an. John ist so ein großer Spieler, darum wurde ich nur noch besser. Das war das Beste, was ich jemals gespielt habe“, sagte Trump. Auch der unterlegene Higgins zollte dem neuen Champion Respekt: „Ich habe Glück gehabt, dass ich nicht für das Ticket bezahlen musste. Es war übermenschlich“, sagte der Schotte.

Finale der Rekorde

Im Endspiel hatten sich die beiden Rivalen einen hochklassigen Kampf geliefert, bei dem Higgins, der „Wizard of Wishaw“ zwar eine starke Leistung bot, gegen den überragenden Trump aber letztlich keine Chance hatte. Der Engländer wurde seinem Spitznamen „The Ace“ mehr als gerecht, zeigte über weite Strecken sensationelles Lochspiel und präsentierte diesmal auch taktisch höchstes Geschick, was ihm 2011 bei seinem ersten Endspiel noch gefehlt hatte. „Ich habe versucht, ähnlich zu spielen wie damals. Aber diesmal mit mehr Safeties“, so Trump.

Das Finale wurde zu einem Spiel der Rekorde. Nicht nur, dass es insgesamt drei ernsthafte Chancen auf ein Maximum Break (147 Punkte) gab, sondern auch elf Century-Breaks (mindestens 100 Punkte) waren ein Novum für ein WM-Spiel. Insgesamt wurden bei diesen Titelkämpfen 100 Century-Breaks gespielt – auch das ist eine WM-Bestmarke. Trump, der in der ersten Runde gegen Thepchaiya Un-Nooh aus Thailand noch knapp mit 10:9 gewonnen hatte, ist außerdem erst der elfte Spieler, der sowohl WM als auch UK Championship und das Masters gewinnen konnte.