Champions-League-Logo
Reuters/Carl Recine
Fußball

Ligen gegen Europacup-Reform

Europas Fußballligen haben ihren Protest gegen die Pläne der Clubvereinigung ECA für eine Reform der UEFA Champions League untermauert. Nach einer Versammlung am Dienstag in Madrid erklärte der European Leagues genannte Zusammenschluss, dass die Idee einer geschlossenen Königsklasse mit möglichen Spielen am Wochenende abgelehnt werde.

„Mit großer Zuversicht sage ich, dass die große Mehrheit der Clubs die Entwicklung, die der ECA-Präsident in seinem Brief entwirft, nicht unterstützt“, sagte European-Leagues-Präsident Lars-Christer Olsson. „Sie wollen keinen Auf- und Abstieg, sie wollen kein pyramidales System, sie wollen keine geschlossenen Ligen.“ An dem Treffen hätten 244 Clubs teilgenommen, darunter auch LASK-Präsident Siegmund Gruber, Austria-Vorstand Markus Kraetschmer, Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer sowie Vertreter von Sturm Graz und SCR Altach.

In einem Brief an die Mitglieder der Europäischen Clubvereinigung (ECA) hatte deren Chef Andrea Agnelli Pläne für ein Europacup-System offenbart, das nicht mehr ausschließlich auf einer Qualifikation über die nationalen Ligen beruht. „Die nationalen Wettbewerbe müssen die Basis für internationale Wettbewerbe sein“, konterte Olsson. „Wenn das nicht passiert, werden wir das Interesse der Fans verlieren.“

Wochenendspiele nicht im Konzept

Die ECA hatte im März ihre Gespräche mit des Europäischen Fußballverbands (UEFA) über eine Reform der internationalen Wettbewerbe aufgenommen. Ab 2024 könnte es eine dreistufige Champions League geben. Wochenendspiele hatte Agnelli, Chef von Juventus Turin, explizit nicht ausgeschlossen. Am Rande der Sitzung sagte ECA-Vizechef Edwin van der Sar aber, dass Spiele am Wochenende nicht im Konzept stehen würden. „Es gibt viele Gespräche über Dinge, die nicht stimmen“, betonte der ehemalige Teamtormann der Niederlande.

„Es kann keine Entscheidung ohne die Ligen getroffen werden“, erklärte indes Javier Tebas, Präsident der spanischen Primera Division. Er gehe darüber hinaus nicht davon aus, dass die größten Clubs Europas sich in einer eigenen Liga organisieren werden. „Es ist mehr ein Bluff“, meinte Tebas. Am Mittwoch wollen sich die Ligenvertreter mit dem UEFA-Exekutivkomitee zu Beratungen treffen.