Andreas Ulmer (Salzburg) mit Champions-League-Ball in der Hand
GEPA/Thomas Bachun
Champions League

Salzburg darf für Königsklasse planen

Red Bull Salzburg steht vor der erstmaligen Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Champions League. Sollte der diesjährige Finalist Tottenham am Sonntag nicht noch seinen so gut wie sicheren vierten Platz in der Premier League verspielen, ist nach sechs Jahren Pause wieder ein österreichischer Club im Konzert der Großen vertreten.

Tottenhams Finalgegner Liverpool hatte sich bereits zuvor über die Meisterschaft für die kommende CL-Saison qualifiziert, die Londoner stehen unmittelbar davor. Der Fünfte Arsenal hat in der Premier League einen Spieltag vor Schluss drei Punkte und acht Tore Rückstand auf die „Spurs“, die den vierten Fixplatz in England halten und am Mittwoch Ajax Amsterdam mit einem dramatischen 3:2-Sieg (Hinspiel: 0:1) aus dem laufenden Champions-League-Bewerb warfen.

Bei einem Aufstieg und Triumph der Niederländer, die sich nicht via Liga für die Champions League qualifizieren können, hätte Salzburg fix in der letzten Runde der Qualifikation antreten müssen. Die UEFA-Regularien sehen vor, dass der in der maßgeblichen Fünfjahreswertung als Nummer elf gereihte Verband (Österreich) einen Fixplatz sicher hat, wenn sich der CL-Sieger auch via Liga qualifiziert. Der Vorhang zur Königsklasse dürfte sich für Salzburg am Sonntag endgültig öffnen.

Ende der ÖFB-Durststrecke

Damit wird auch eine heimische Durststrecke in der Königsklasse zu Ende gehen und Österreich nach sechs Jahren Pause wieder einen Vertreter in der Gruppenphase stellen. Die Wiener Austria war zuletzt im Herbst 2013 mit von der Partie, davor Rapid Wien 2005. Insgesamt wäre es die achte Teilnahme eines österreichischen Clubs.

In der Red-Bull-Ära waren die Salzburger in elf Versuchen bisher elfmal gescheitert, zuletzt im August, als man gegen Roter Stern Belgrad nach einem 0:0 im Hinspiel vor leeren Rängen in Serbien daheim nach 2:0-Führung noch 2:2 spielte und einmal mehr ausschied. Nicht nur sportlich zahlt sich die Königsklasse aus: Die Clubs, die heuer an der Gruppenphase teilgenommen hatten, kassierten je 15,25 Millionen Euro Startgeld. Zum Vergleich: Salzburg bekam für die Gruppenphase in der Europa League 2,29 Millionen Euro.

Salzburg hatte am Sonntag mit einem 2:1-Sieg bei der Austria den zehnten Titel in der Red-Bull-Ära fixiert. Unter Trainer Marco Rose, der im Sommer zu Borussia Mönchengladbach wechselt, schafften es die Salzburger 2018 ins Halbfinale der Europa League. Der Erfolgslauf war ausschlaggebend für den elften Platz in der Fünfjahreswertung, der sich nun vor allem für Salzburg selbst auszahlt.