Dominic Thiem
AP/Andrea Comas
Tennis

Thiem zieht in Madrid-Viertelfinale ein

Dominic Thiem ist beim ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid ins Viertelfinale eingezogen. Der Niederösterreicher, der in der spanischen Hauptstadt in den letzten beiden Jahren jeweils das Finale erreicht hatte, setzte sich am Donnerstag in einem vor allem im zweiten Satz hochklassigen Achtelfinale gegen den Italiener Fabio Fognini mit 6:4 7:5 durch. Nächster Gegner ist nun Roger Federer.

Während Thiem nach 89 Minuten als Sieger vom Platz ging, setzte sich der Schweizer in einer hart umkämpften Partie und einer Spielzeit von 2:00 Stunden gegen den Franzosen Gael Monfils mit 6:0 4:6 7:6 (7/3) durch. Im dritten Satz lag Federer bereits 1:4 zurück und wehrte beim Stand von 5:6 bei eigenem Service zwei Matchbälle ab. Der 37-jährige bestreitet sein erstes Sandplatzturnier seit drei Jahren.

Den bisher letzten Auftritt vor Madrid auf roter Asche hatte Federer ausgerechnet gegen Thiem: Am 12. Mai 2016 gewann der Österreicher im Achtelfinale von Rom mit 7:6 6:4. Für Thiem ging damit auch ein Wunsch in Erfüllung. „Ich wünsche mir immer ein Spiel gegen ihn, weil er einfach Federer ist und so schönes Tennis spielt. Jedes Duell gegen ihn ist sehr besonders“, hatte der 25-Jährige vor Turnierbeginn gesagt.

Thiem steht im Viertelfinale

Dominic Thiem schaffte mit einem Sieg über Fabio Fognini beim ATP-Masters-1000-Turnier in Madrid den Einzug ins Viertelfinale.

Jeweils ein Break entscheidet

Thiem, der nach einem Freilos in der zweiten Runde gegen Reilly Opelka durch Aufgabe des US-Qualifikanten im dritten Satz gewonnen hatte, erwischte gegen Fognini einen guten Start und nahm dem Monte-Carlo-Sieger gleich dessen zweites Aufschlaggame ab. Dieses Break zum 2:1 reichte dem Barcelona-Champion zum Gewinn des ersten Satzes, nach 38 Minuten servierte der Weltranglistenfünfte zum 6:4 aus, ohne einen einzigen Breakball abwehren zu müssen.

Im zweiten Satz verlief die Partie offener und erreichte jenes Niveau, das man sich zuvor von ihr versprochen hatte. Beide Spieler hatten bei eigenem Service zunächst keine Probleme. Thiem musste erst bei 3:4 einen Breakball abwehren, Fognini einen bei 4:4. Im elften Game gelang Thiem dann als Rückschläger die Vorentscheidung. Er vergab zwar einen 30:0-Vorsprung, erarbeitete sich aber trotzdem eine Breackchance und verwertete diese zur 6:5-Führung. Das letzte Aufschlaggame war dann nur noch Formsache, nach 1:29 Stunden Spielzeit nützte Thiem seinen ersten Matchball und feierte damit im vierten Duell mit dem Weltranglistenzwölften den dritten Sieg.

Von „Mätzchen“ unbeeindruckt

„Ich glaube, ich habe einen der zurzeit besten Sandplatzspieler geschlagen, also ich bin überglücklich“, meinte Thiem nach dem Match. Der für seine mitunter lebhafte Art auf dem Court bekannte Italiener ließ auch am Donnerstag einiges Feuer auf dem Platz.

„Er ist ein super Kerl. Wir verstehen uns extrem gut abseits vom Platz, und auf dem Platz ist es zu erwarten. Er hat immer wieder seine kleinen Mätzchen, aber die hat er fast bei jedem Match, und die habe ich erwartet“, so Thiem. „Ich habe versucht, dass ich ruhig bleibe. Einmal war es schwierig, wie er den Fußfehler bekommen hat, da war es wirklich laut. Aber generell habe ich das gut gemeistert und eine sehr schwierige Hürde genommen.“

Schweres Viertelfinale wartet

Jedenfalls ist der French-Open-Finalist von 2018 in ausgezeichneter Form, und sein erster 1000er-Titel auf Sand nach jenem auf Hardcourt in Indian Wells scheint nur noch eine Frage der Zeit. Nach zuletzt zwei Finalniederlagen gegen den spanischen Sandplatzkönig Rafael Nadal (2017) und den Deutschen Alexander Zverev (2018) könnte er in Madrid im dritten Anlauf zuschlagen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

„Das ist sehr schwer“, meinte Thiem auf den möglichen Coup angesprochen. „Das Turnier ist unglaublich besetzt, ab heute gibt es nur noch absolute Kracherpartien. Ich freue mich, dass ich im Viertelfinale stehe.“ Inwiefern er sich noch steigern wird müssen? „Heute war eine sehr gute Partie, wenn ich das Level halten kann, dann wäre ich glücklich, und das werde ich versuchen.“

Auch im Doppel weiter

Thiem hat in Madrid vorerst auch weiter die Chance auf ein Titel-Double. Denn auch im Doppel-Bewerb ist der Niederösterreicher weiter vertreten. Am Donnerstag setzte sich Thiem an der Seite des Argentiniers Diego Schwartzman gegen seinen Davis-Cup-Kollegen Oliver Marach und dessen kroatischen Partner Mate Pavic im Viertelfinale durch.

Thiem/Schwartzman drehten die Partie nach 2:6 im ersten Satz noch um und entschieden das Match mit 6:3 und 10/7 in den folgenden Sätzen für sich. Im Semifinale treffen der Österreicher und der Argentinier auf Schwartzmans Landsmann Guido Pella und dessen portugiesischen Partner Joao Sousa.