Brooks Koepka küsst den Pokal
Reuters/USA Today Sports/John David Mercer
Golf

Major-Spezialist Koepka verteidigt Titel

Golfstar Brooks Koepka hat die 101. PGA Championship gewonnen und seinen Titel damit verteidigt. Der 29-jährige US-Amerikaner spielte am Sonntag (Ortszeit) beim zweiten Major-Turnier des Jahres auf dem Bethpage Black Course in der Nähe von New York eine 74er-Runde (272 Schläge gesamt), die ihn fast noch den Sieg gekostet hätte.

Denn der bis Sonntag Weltranglistenerste Dustin Johnson (USA) kam Koepka mit einer 69er-Runde (274 Schläge) gefährlich nahe, konnte ihn aber letztlich nicht mehr vom ersten Platz verdrängen. Auf Platz drei folgte u. a. mit Jordan Spieth ein weiterer US-Amerikaner (278 Schläge). Der aktuelle Masters-Sieger Tiger Woods war bei dem mit elf Millionen Dollar dotierten Turnier auf dem schweren Par-70-Kurs auf Long Island am Cut gescheitert und vorzeitig ausgeschieden.

„Ich habe nie daran gedacht, noch zu scheitern“, sagte Koepka, der bei starkem Wind auf der zweiten Hälfte des Kurses Probleme hatte und seinen Siebenschlägevorsprung fast noch verspielt hätte. Vier Bogeys in Folge ab dem elften Loch brachten die Rivalen wieder zurück ins Rennen, nach der 14. Spielbahn betrug der Vorsprung Koepkas nur noch einen Schlag. Johnson hingegen unterliefen im Finish der Schlussrunde Bogeys am 16. und 17. Loch. Koepka behielt im Endspurt die Nerven und kassierte ein Preisgeld von rund zwei Millionen Dollar.

Wieder Nummer eins

Koepka gewann damit vier Major-Turniere in den vergangenen beiden Jahren. „Vier aus acht. Ich mag, wie sich das anhört“, betonte Koepka, der als erster PGA-Chamionship-Sieger seit Hal Sutton 1983 einen Start-Ziel-Sieg feierte und auch wieder auf Platz eins der Weltrangliste kletterte. Er hatte schon im Vorjahr acht Wochen lang geführt.

Auf der Schlussrunde hatte Koepka plötzlich nur noch einen Schlag Vorsprung und auch die Zuschauer nicht auf seiner Seite – denn die starteten mit „D.J.“-Sprechchören für Johnson. „Ich war nicht nervös, ich war einfach nur in Schock, was passiert war“, sagte Koepka. „Aber als sie D.J. riefen, hat es mir auch geholfen. Es war sogar das Beste, was passieren konnte, es half mir, mich wieder zu fokussieren und ich schlug am 15. Loch gut ab.“

Zuschauer hinter Brooks Koepka
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Brooks Koepka gewann die PGA Championship, auch wenn manch Zuschauer gerne einen anderen Sieger gesehen hätte

Koepka gab sich bereits vor Turnierstart zuversichtlich und meinte: „Wenn du es schaffst, im richtigen Moment in Form zu sein, ist es bei den Majors manchmal am leichtesten zu gewinnen.“ Trotz eines Vorsprungs von sieben Schlägen nach der dritten Runde war es für ihn alles andere als leicht, dennoch lag Koepka mit seiner Vorhersage einmal mehr richtig: „Ich sehe keinen Grund, nicht noch einmal zu gewinnen.“ Das nächste Major-Turnier steigt im Juni in Pebble Beach. Die US Open hatte Koepka zuletzt zweimal in Folge gewonnen.

Koepka fühlt sich unterschätzt

Mehr Siege in den vier wichtigsten Turnieren weisen nur Woods (15) und Phil Mickelson (5) auf. Wie Koepka hält auch Rory McIlroy bei vier. Doch der früher als größtes Talent gepriesene Nordire läuft seit 2014 vergeblich einem Erfolg nach. Koepka fühlte sich als dreifacher Champion unterschätzt, auch von seinen Kollegen. „Tiger kam zurück, das war etwas anderes. Aber ich habe gespürt, wenn ein anderer Spieler Leistungen wie ich geschafft hätte, wäre das eine viel größere Sache gewesen.“ Doch Koepka selbst war schon zuvor von seinen Qualitäten überzeugt. „Ich könnte mir keinen Grund denken, warum ich am Karriereende nicht mindestens zehn Titel haben sollte.“

PGA Championship in Farmingdale

Endstand nach vier Runden (Par 70):
1. Brooks Koepka USA 63 65 70 74 272
2. Dustin Johnson USA 69 67 69 69 274
3. Patrick Cantlay USA 69 70 68 71 278
. Jordan Spieth USA 69 66 72 71 278
. Matt Wallace ENG 69 67 70 72 278
6. Luke List USA 68 68 69 74 279
7. Sung Kang KOR 68 70 70 72 280
8. Gary Woodland USA 70 70 73 68 281
. Shane Lowry IRL 75 69 68 69 281
. Rory McIlroy NIR 72 71 69 69 281
. Matt Kuchar USA 70 70 72 69 281
. Erik van Rooyen RSA 70 68 70 73 281
. Adam Scott AUS 71 64 72 74 281
14. Chez Reavie USA 68 71 71 72 282
. Jazz Janewattananond THA 70 68 67 77 282
16. Brandt Snedeker USA 74 67 73 69 283
. Mike Lorenzo-Vera FRA 68 71 75 69 283
. Abraham Ancer MEX 73 70 69 71 283
. Lucas Glover USA 72 69 69 73 283
. Lucas Bjerregaard DEN 71 69 70 73 283
. Xander Schauffele USA 70 69 68 76 283
. Hideki Matsuyama JPN 70 68 68 77 283
Weiters (Auswahl):
23. Jason Day AUS 69 74 69 72 284
29. Paul Casey ENG 70 71 75 69 285
. Justin Rose ENG 70 67 73 75 285
36. Rickie Fowler USA 69 69 71 77 286
. Harold Varner III USA 71 67 67 81 286
48. Francesco Molinari ITA 72 68 73 75 288
71. Phil Mickelson USA 69 71 76 76 292
Cut (144) verpasst:
Sergio Garcia ESP 74 71 145
Martin Kaymer GER 74 71 145
Tiger Woods USA 72 73 145
Jon Rahm ESP 70 75 145
Bryson DeChambeau USA 72 74 146