Romed Baumann im Starthaus
GEPA/Wolfgang Grebien
Ski alpin

Baumann will für Deutschland starten

Romed Baumann will künftig für Deutschland an den Start gehen. Wie der Österreichische Skiverband (ÖSV) am Samstag bestätigte, gibt es grundsätzlich grünes Licht, man werde dem 33-Jährigen „keine Steine in den Weg legen“. Nur der Weltverband (FIS) muss dem Wechsel demnach noch zustimmen.

Die FIS werde sich in der kommenden Woche beim Kongress im kroatischen Dubrovnik mit der Sache beschäftigen. Hintergrund ist der, dass Baumann, der 2013 bei den Alpin-Weltmeisterschaften in Schladming Kombi-Bronze gewonnen hatte, im ÖSV keinen Kaderplatz im kommenden Winter mehr erhalten hätte. Der Tiroler hat nach der Hochzeit mit seiner Langzeitpartnerin Veronika im April auch die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.

Letzter Podestplatz im Februar 2015

Baumann bestritt letzte Saison nur sieben Rennen und konnte sich mehrfach nicht für das ÖSV-Aufgebot qualifizieren. Beste Platzierung war Rang fünf in der Wengen-Kombination. Auf dem Lauberhorn holte er mit Platz 25 auch sein bestes Ergebnis in einer Abfahrt. Zuletzt auf dem Podest war Baumann Ende Februar 2015 als Zweiter bei der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen gestanden.

Romed Baumann mit WM-Medaille
GEPA/Christopher Kelemen
Die Bronzemedaille in der Kombination bei der Heim-WM in Schladming war Romed Baumanns größter Einzel-Erfolg

Für die Rennen Ende Februar in Kvitfjell wurde der Tiroler, der in seiner Karriere zwei Weltcup-Kombi-Rennen (2009, 2012) gewonnen hat, nicht mehr aufgeboten. Trotz des Verlustes eines ÖSV-Kaderplatzes für die nächste Saison war ein Karriereende keine Überlegung. „Ich hatte und habe das Gefühl, dass es das noch nicht gewesen ist“, erklärte der zweifache Juniorenweltmeister gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“.

Baumann optimistisch für Wechsel

Bezüglich des Wechsels zum deutschen Verband, bei dem Christian Schwaiger Anfang April Matthias Berthold als Herren-Chefcoach beerbt hat, gibt sich Baumann optimistisch. „Da die beiden beteiligten Verbände zugestimmt haben, bin ich guter Hoffnung, dass es klappt“, sagte der Tiroler, der die FIS vor einer „Ermessensentscheidung“ sieht.

Dass ein Wechsel vom ÖSV zum DSV reibungslos klappen kann, hat Katrin Gutensohn vor 30 Jahren bewiesen. Nachdem die Tirolerin für die WM in Vail nicht berücksichtigt worden war, ging sie nach der Saison 1988/89 zum deutschen Verband. Da sie mit einem Deutschen verheiratet war, stellte der Wechsel kein Problem dar. Im ersten Jahr für den DSV gewann die heute 53-Jährige gleich den Abfahrtsweltcup vor der Salzburgerin Petra Kronberger.