David Alaba und Aleksandar Dragovic (AUT)
GEPA/D. Goetzhaber
EM-Qualifikation

ÖFB-Teamspieler geloben Besserung

Am Freitag und Montag bietet sich für das österreichische Fußballnationalteam die Chance, sich für den verpatzten Auftakt in der EM-Qualifikation zu rehabilitieren. In Klagenfurt gegen Slowenien und in Skopje gegen Nordmazedonien (jeweils 20.45 Uhr, live in ORF1) will das Team von Franco Foda sechs Zähler holen, um die EM-Chancen zu wahren.

Zum Auftakt der Qualifikation im März verloren die Österreicher gegen Polen vor eigenem Publikum in Wien mit 0:1 und drei Tage später in Haifa gegen das von ÖFB-Rekordteamspieler Andreas Herzog betreute Israel mit 2:4. Im Juni soll sich das Blatt für das ÖFB-Team wenden.

„Das sind zwei Finalspiele, die gewonnen werden sollten, damit wir noch eine gute Chance haben“, betonte Stürmer Guido Burgstaller, der im März verletzungsbedingt fehlte, aber nicht mit Selbstkritik sparte. „Wir sind selbst schuld, dass wir uns unter Zugzwang gebracht haben.“

„Da hatte keiner Höchstform“

Vor allem die Leistung gegen Israel war nicht zufriedenstellend und schmerzt noch immer, wobei Verteidiger Aleksandar Dragovic auch den unglücklichen Spielverlauf hervorhob. „Da hatte keiner von uns Höchstform, doch es ist auch viel gegen uns gelaufen.“ Der Wiener und seine Abwehrkollegen wurden des Öfteren von ihren Vorderleuten im Stich gelassen. „Aber als Verteidiger muss ich vielleicht besser dirigieren. Wir gewinnen und verlieren gemeinsam.“

Tor von Israel im EM-Qualifikationsmatch gegen Österreich
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Im März kassierte Österreich in Israel eine schmerzhafte 2:4-Niederlage

Für die Kritik nach der Blamage gegen die Israelis hatte Salzburgs von Mönchengladbach umworbener Mittelfeldspieler Xaver Schlager auch teilweise Verständnis. „Sie war berechtigt, wir können aber auch nicht sagen, wir gewinnen dort 5:0. Die Erwartungshaltung in Österreich ist sehr hoch“, meinte der 21-Jährige.

„Dinge beim Namen genannt“

Der enttäuschende März-Lehrgang wurde mit Teamchef Franco Foda noch einmal aufgearbeitet. „Wir haben das intern besprochen. Es war wichtig, dass wir die Dinge beim Namen genannt haben“, erklärte Tormann Heinz Lindner. „Wir haben das noch einmal angesprochen, damit wir einen Haken drunter machen können“, sagte Burgstaller.

Dragovic, der bei Bayer Leverkusen bleiben dürfte („Sie haben mir nicht signalisiert, dass ich mich schleichen soll“), blickte ebenfalls nach vorn. „Wir müssen jetzt sechs Punkte machen und wir haben auch die Qualität, das zu schaffen“, unterstrich der Innenverteidiger.

ÖFB-Trainer Franco Foda mit Spielern beim Training
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Österreichs Fußballnationalteam will sich gegen Slowenien und Nordmazedonien von einer besseren Seite zeigen

Deutlich besser als in Israel war die Mannschaftsleistung im März 2018 beim 3:0 im Testspiel in Klagenfurt gegen den kommenden Gegner Slowenien. „Doch das kann man nicht vergleichen, die Slowenen sind seither stärker geworden. Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute 100 Prozent geben“, forderte Dragovic.

Müdigkeit keine Ausrede

An der Einsatzbereitschaft sollte es zumindest beim 28-Jährigen nicht scheitern, obwohl die Saison lang und intensiv war. „Auch wenn man tot ist oder nur ein Bein hat – ich habe immer Kraft fürs Nationalteam, da muss man die zweite Luft rausholen für so wichtige Spiele.“

Der 72-fache Internationale hätte gerne früher mit dem ÖFB-Training begonnen. „Ich persönlich hätte mich lieber früher getroffen, doch das entscheide nicht ich. Der Trainer bereitet uns wie immer sehr gut vor. In der Vergangenheit wurde immer gejammert, wir haben zu wenig Zeit. Jetzt hätten wir Zeit gehabt und treffen uns erst am Sonntag. Aber das muss man respektieren und das Beste daraus machen.“

Das Optimum lautet sechs Zähler aus beiden Spielen, um weiter ein Wörtchen um die beiden Aufstiegsplätze in der Gruppe G mitzureden. „Es ist nicht schön, wenn die Tabelle so ausschaut“, brachte es Frankfurt-Legionär Martin Hinteregger auf den Punkt. „Wir wissen, wir haben noch alles in eigener Hand. Es sind noch acht Spiele, da ist alles möglich“, gab sich auch Köln-Legionär Louis Schaub motiviert.