Szene aus dem Match Türkei gegen Frankreich
Reuters/Gokhan Kilincer
EM-Qualifikation

Türkei düpiert Weltmeister Frankreich

Frankreichs Fußball-Nationalmannschaft hat am Samstag in der EM-Qualifikation eine überraschende Auswärtsniederlage kassiert. Der Weltmeister musste sich am dritten Spieltag der Gruppe H in der Türkei mit 0:2 geschlagen geben und den damit weiter makellosen Türken Platz eins in der Tabelle überlassen.

Kaan Ayhan (30.) und Cengiz Ünder (40.) stellten die Weichen in Konya schon vor der Pause auf Sieg. Mit neun Punkten aus drei Spielen und einem Torverhältnis von 8:0 hat die Auswahl von Trainer Senol Günes damit einen wichtigen Schritt Richtung EM-Endrunde 2020 gemacht. Für Frankreich war es indes erst die zweite Niederlage in den letzten 21 Spielen. Zuletzt hatte sich die Auswahl von Didier Deschamps in der Nations-League-Gruppenphase im November in den Niederlanden mit 0:2 geschlagen geben müssen.

Die Türken verwerteten gleich ihre erste Chance. Nach einem Freistoß von Ünder und einer Kopfballverlängerung von Merih Demiral vollendete Ayhan im Strafraum per Kopf. Zehn Minuten später trat Ünder als Torschütze in Erscheinung, ließ Goalie Hugo Lloris keine Chance. Die Franzosen konnten sich auch nach dem Seitenwechsel nicht steigern, leisteten sich viele Fehler und gingen daher völlig verdient als Verlierer vom Feld.

In den weiteren Spielen der Gruppe H gab es 1:0-Heimsiege für Island gegen Albanien und für Moldawien gegen Andorra. Die Isländer gewannen in Reykjavik durch ein Tor von Johann Gudmundsson (22.) und halten nun als Dritter wie die Franzosen bei sechs Punkten.

Kroatien bezwingt Wales

Vizeweltmeister Kroatien kam indes in der Gruppe E dank Ivan Perisic zu einem 2:1-Heimsieg gegen Wales. Der Inter-Mailand-Star erzielte in Osijek in der 48. Minute das Tor zum 2:0. Jamie Lawrence (17.) hatte mit einem Eigentor für die Führung der Kroaten gesorgt. Den Walisern gelang durch David Brooks (77.) nur noch der Anschlusstreffer.

Ivan Perisic
Reuters/Antonio Bronic
Perisic sicherte Vizeweltmeister Kroatien gegen Wales drei wichtige Punkte

Die Kroaten sind mit nunmehr sechs Zählern aus drei Spielen Tabellenzweiter in der Gruppe E, punktegleich mit Ungarn, das in Baku gegen Aserbaidschan unter anderem dank zweier Treffer von Leipzig-Legionär Willi Orban (18., 53.) mit 3:1 gewann.

Deutschland auch ohne Löw erfolgreich

In der Deutschland-Gruppe C feierte Nordirland mit einem 2:1 in Estland den dritten Sieg und ist weiter Spitzenreiter vor der DFB-Elf, die in Weißrussland mit 2:0 auch ihr zweites Spiel gewann. Leroy Sane (12.) und Marco Reus (62.) stellten den Erfolg in Abwesenheit des verletzten Bundestrainers Joachim Löw sicher.

Jubel bei Deutschland
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Deutschland gab sich beim 2:0-Auswärtssieg in Weißrussland keine Blöße

Die Deutschen stellten in Borisow früh die Weichen auf Sieg. Mit aggressivem Forechecking wurde der Ball erobert, und Sane traf nach einem Haken mit links ins Eck. Vor dem 2:0 wurde Reus von Matthias Ginter ideal bedient. Der Ex-Weltmeister brachte den Sieg souverän über die Zeit und hätte auch noch höher gewinnen können. Mit einem Heimerfolg am Dienstag gegen Estland könnten sie zu den Nordiren aufschließen, sollten diese in Weißrussland verlieren.

In der Gruppe J feierte Italien in Athen dank drei Treffern von Nicolo Barella (23.), Lorenzo Insigne (30.) und Leonardo Bonucci (33.) Mitte der ersten Halbzeit einen 3:0-Erfolg gegen Griechenland und führt mit neun Punkten aus drei Spielen und einem Torverhältnis von 11:0 nun drei Zähler vor Finnland, das Bosnien-Herzegowina in Tampere mit 2:0 besiegte. Im Duell der bisher punktelosen Nachzügler schlug Armenien Liechtenstein mit 3:0.

Russland gnadenlos, Belgien weiter makellos

Gnadenlos präsentierte sich Russland gegen San Marino in der Gruppe I. Die Truppe von Trainer Stanislaw Tschertschessow fertigte den Zwergstaat in Saransk mit 9:0 ab. Mann des Abends war Artjom Dsjuba mit vier Treffern (31./Elfmeter, 73., 76., 88.). Mit sechs Punkten rangieren die Russen auf Platz zwei hinter den makellosen Belgiern, die zu einem 3:0 gegen Kasachstan kamen. Dries Mertens (11.), Timothy Castagne (14.) und Romelu Lukaku (50.) schossen den klaren Sieg in Brüssel heraus.

Auf dem dritten Rang folgt Schottland, das zu einem hart erkämpften 2:1-Heimsieg über Zypern kam. Andrew Robertson (61.) brachte die Schotten in Glasgow in Führung. Ioannis Kousoulos ließ die Gäste von der Mittelmeer-Insel mit dem Ausgleich in der 87. Minute kurz von einem Remis träumen, ehe Oliver Burke nur zwei Minuten später doch noch der Siegestreffer für die Hausherren gelang.