Hannes Wolf (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Fußball

U21-Team fährt mit Selbstvertrauen zur EM

Gut gespielt, mit 3:1 gewonnen, viel Selbstvertrauen getankt: Die Generalprobe für die EM-Premiere am Montag in Italien gegen Serbien hätte für Österreichs U21-Nationalteam kaum besser laufen können. Nach dem Erfolg gegen EM-Mitfavoriten Frankreich am Dienstag in Hartberg heißt es für die Truppe von Teamchef Werner Gregoritsch vor allem, die Bodenständigkeit zu bewahren.

„Der Trainer hat direkt nach dem Abpfiff gesagt: Jungs, jetzt nicht abheben. Ich glaube, dass wir da schon hingehört haben“, sagte Doppeltorschütze Hannes Wolf. Der 20-Jährige profitierte während seines einstündigen Einsatzes von einem Tormannfehler und musste bei seinem zweiten Treffer nach Idealzuspiel von Sasa Kalajdzic den Ball nur noch ins Tor schieben. „Zwei Tore gegen Frankreich passieren nicht jeden Tag. Es fühlt sich sehr gut an“, sagte der Neo-Leipziger.

Nicht nur seine Performance war stark, das gesamte Team hinterließ einen guten Eindruck. „Wir waren entschlossen, gut gerade gegen den Ball, haben die richtigen Mittel gefunden und gezeigt, dass wir mit den Großen mithalten und sie auch schlagen können. Das gibt uns schon Selbstvertrauen für die Aufgaben bei der EM“, sagte Wolf.

Erfolgreicher letzter Test für U21-Team

Österreichs U21-Nationalteam besiegte Titelmitfavorit Frankreich im letzten Testspiel vor der Endrunde der Europameisterschaft mit 3:1 und kann daher mit viel Selbstvertrauen in den Bewerb starten.

Gregoritsch rundum zufrieden

Darauf hatte Gregoritsch trotz des hochkarätigen Gegners, dessen Marktwert höher als jener des A-Teams von Vizeweltmeister Kroatien ist, gehofft. „Es war ganz wichtig, dass wir gegen die zweite Mannschaft des Weltmeisters souverän bestanden haben. Wir wollten gut umschalten, wir wollten Tore machen, das ist uns gelungen“, resümierte der 61-Jährige.

Teamchef Werner Gregoritsch (AUT)
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Werner Gregoritsch freuten die drei Tore gegen Frankreich, Grund zum Abheben soll der Sieg aber nicht sein

Vor allem die drei Treffer waren für ihn nach zuletzt oftmals mangelnder Effizienz sehr wichtig. „Wenn du gegen so einen Gegner drei Tore machst, zeigt das, dass wir zu Recht nach Italien fahren“, so Gregoritsch. Viele Spieler drängten sich bei ihm auf, darunter neben Kalajdzic mit Husein Balic, der mit einem herrlichen Konter für den Endstand sorgte, auch ein zweiter Wechselspieler. „Das zeigt, welche Qualität in unserem Team steckt“, sagte Gregoritsch.

Mit Xaver Schlager, Stefan Posch und Philipp Lienhart waren zudem drei A-Teamspieler noch nicht dabei. Das Trio wird am Freitag vor der Verabschiedung bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen zum Team stoßen. „Ich glaube, dass gerade jetzt nicht die leichtesten Zeiten für den Bundespräsidenten sind. Er wird einige Termine haben, daher zeugt es von einer irrsinnigen Wertschätzung uns gegenüber. Das ist eine Supergeschichte“, sagte Tormann Alexander Schlager.

Deutschland zum Vorbild genommen

In die Präsidentschaftskanzlei geht es nach zwei freien Tagen. Gregoritsch nahm sich ein Beispiel an Titelverteidiger Deutschland, dessen Spieler vor der EM-Reise auch zwei freie Tage genießen dürfen. „Wenn man bedenkt, dass die Deutschen als Vorbild gelten bei Vorbereitungen oder Turnieren, wie sie da agieren, dann glaube ich, dass wir das recht gut gemacht haben“, sagte der ÖFB-Coach.

Seinen Kickern vertraut er voll. Die Zeit mit den Liebsten soll wenige Tage vor dem Turnierstart und nach zehn Tagen im Teamcamp für Abwechslung sorgen. „Wir werden schauen, so gut als möglich die Köpfe freizubekommen“, sagte Alexander Schlager. Ganz zur Seite wird man das Turnier aber nicht schieben können. „Die Vorfreude ist riesengroß, wir warten einfach nur darauf, endlich das erste Spiel bestreiten zu können“, so der LASK-Goalie. Das steigt am Montag (18.30 Uhr) in Triest gegen Serbien. Weitere Gruppengegner sind jeweils in Udine Dänemark (20. Juni, 18.30 Uhr) und Deutschland (23. Juni, 21.00 Uhr). Alle ÖFB-Spiele werden live in ORF1 übertragen.

„Wir müssen am Boden bleiben und schauen, dass wir dann am Punkt da sind. Am Montag ist ein neues Spiel, da werden die Karten neu gemischt“, sagte Alexander Schlager. Das wusste auch Wolf, der betonte: „Trotz allem dürfen wir das Spiel gegen Frankreich nicht überbewerten.“