Am vergangenen Sonntag war Thiem nach zwei Wochen auf dem Pariser Sandplatz in Roland Garros erst im Finale an Rafael Nadal gescheitert. Unmittelbar nach dem verlorenen Endspiel gegen den Spanier hatte sich Österreichs Nummer eins noch hochmotiviert für den Umstieg auf Rasen gezeigt. Ein Antreten in Halle sei laut Thiem aufgrund des aktuellen „Erschöpfungszustandes“ entgegen früherer Planungen nicht sinnvoll.
Halle wäre Thiems einziges Vorbereitungsturnier für das am 1. Juli beginnende Turnier in Wimbledon auf Rasen gewesen. „Ich wäre gerne in Halle gestartet, weil es immer eine wunderbare Turnierwoche in der Saison ist“, wurde Thiem zitiert. In der vergangenen vier Saisonen hatte er jeweils in Halle gespielt, dabei 2016 das Halbfinale erreicht. In den vergangenen beiden Jahren war für ihn jeweils im Achtelfinale Endstation. Zuvor hatte bereits der Japaner Kei Nishikori seine Teilnahme für heuer abgesagt.
Auf Nadals Spuren
Thiems Manager Herwig Straka gab gegenüber der APA an, dass Thiem derzeit körperlich einfach komplett leer sei. „Er ist einfach überspielt mit den letzten fünf Tagen bei den French Open. Er braucht die Woche zum Aufladen der Batterien.“ Thiem befindet sich derzeit auf Urlaub, der nun aufgrund der Absage für Halle ausgedehnt wird.
Mit der verlängerten Auszeit soll auch das Verletzungsrisiko minimiert werden. Damit wird Thiem erstmalig ohne Rasenvorbereitungsturnier in den Wimbledon-Grand-Slam gehen. In drei der vergangenen fünf Jahren hat er vor diesem Major zwei Rasenturniere bestritten, in den übrigen beiden Jahren jeweils eines. Nun folgt er notgedrungen dem Beispiel von Rafael Nadal, das nächste Turnier des zwölffachen French-Open-Siegers wird auch erst in Wimbledon sein.
Thiem sagt Turnierteilnahme in Halle ab
Dominic Thiem wird nicht an den Vorbereitungsturnieren für Wimbledon teilnehmen. Er macht nach den French Open eine Pause und startet erst kurz vor dem Grand Slam in London wieder ins Training.
Umstellung kein Problem
Straka erklärte, dass Thiem rund eine Woche vor dem am 1. Juli beginnenden Grand Slam in England trainieren wird. „Er hat dann eine Woche Vorbereitung auf Rasen“, sagte der Manager. „Vielleicht spielt er ein, zwei Matches mit Trainingspartner. Sicher ist es nicht ganz optimal, aber die Beläge sind auch nicht mehr so unterschiedlich wie vor 20 Jahren.“ Thiem war am Montag aus Paris zurückgekommen, hatte am Dienstag noch einige Medientermine absolviert, ehe es in den Urlaub ging.
Die Umstellung auf Rasen sei jedoch auch ohne lange Vorbereitung kein Problem, hatte Thiem bereits am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien gemeint. „In zwei, drei Tagen sollte das gehen. Es ist eine Änderung bei der Beinarbeit, das Rutschen fällt weg. Die guten Spieler werden sich wieder durchsetzen, auch wenn alles knapper zusammenrücken wird. Das Wichtigste ist, dass ich top vorbereitet, körperlich, hungrig und fit ins Turnier gehe“, sagte Österreichs Nummer eins.