Julian Alaphilippe und Gregor Mühlberger
APA/AFP/Anne-Christine Poujoulat
Radsport

Mühlberger verpasst Etappensieg haarscharf

Gregor Mühlberger hat seinen bisher größten Erfolg als Radprofi am Freitag um wenige Zentimeter verpasst. Der 25-Jährige musste sich auf der sechsten und längsten Etappe des Criterium du Dauphine im Zielsprint in Saint-Michel-de-Maurienne nach 229 km seinem Fluchtgefährten, dem Weltranglistenersten Julian Alaphilippe (FRA), knapp geschlagen geben.

Das Duo war mit Alessandro De Marchi (ITA) schon nach 14 km ausgerissen. Nach acht Bergwertungen, drei davon der niedrigsten Kategorie, hatte der Kletterkönig der Tour de France 2018 das bessere Ende für sich. Auf der Abfahrt vom letzten Pass, dem Col de Beaune, fuhr der Bora-Profi Mühlberger ständig vorne, und Alaphilippe blieb auch auf der Zielgeraden zunächst hinter seinem Konkurrenten.

Der Ex-Staatsmeister des Österreichischen Radsport-Verbands (ÖRV), der insgesamt bisher drei Profisiege und in der vergangenen Saison den Sieg beim Halbklassiker Rund um Köln eingefahren hat, zog den Sprint an, doch der 27-jährige Star aus dem Deceuninck-Team schob sich gerade noch vorbei. De Marchi hatte 22 Sekunden Rückstand.

Yates bleibt im Gelben Trikot

Das Trio hatte einen Maximalvorsprung von rund 14 Minuten herausgeholt, war für die Besten der Gesamtwertung aber keine Gefahr. Denn Alaphilippe hatte als 61. und bestplatzierter Ausreißer mehr als 16 Minuten Rückstand. Im letzten Anstieg machte das Ineos-Team im Feld Tempo, und der Rückstand reduzierte sich.

Die erste Verfolgergruppe um den Gesamtführenden Adam Yates (8.) erreichte das Ziel letztlich mit 6:10 Minuten Rückstand. Insgesamt führt der britische Mitchelton-Profi die Rundfahrt weiter vier Sekunden vor dem Belgier Dylan Teuns und sechs vor dem US-Amerikaner Tejay van Garderen an. Bester Österreicher ist weiter Bahrain-Profi Hermann Pernsteiner (Etappen-40.) als Gesamt-24. (4:06).

„Leider fehlten ein paar Zentimeter“

„Heute hat mir das Team grünes Licht gegeben und ich konnte auf Etappenjagd gehen. Gleich nach 13 km hat sich die Spitzengruppe des Tages gebildet, überraschenderweise sehr klein mit nur drei Fahrern. Wir harmonierten sehr gut miteinander und konnten unseren Vorsprung ausbauen. Auf den letzten 15 km begannen dann die Attacken – ich hatte Alaphilippe und De Marchi immer unter Kontrolle und durch meine Konterattacke setzten wir uns schlussendlich von De Marchi ab. Im Sprint gegen Alaphilippe fehlten dann leider dennoch ein paar Zentimeter auf den Sieg“, erläuterte Mühlberger in einer Aussendung.

Alaphilippe, heuer u. a. Sieger des Klassikers Mailand-San Remo, hatte im letzten Anstieg vergeblich versucht, sich abzusetzen. Der Sprint sei nach einem so langen Rennen schwierig gewesen, sagte der Franzose. „Ich war nicht sicher, dass ich gewonnen habe. Das ist ein besonderer Sieg.“